Baden – Aufrichte für die Neubauten auf dem 8000 Quadratmeter grossen Areal der Brauerei H. Müller AG. Nun ist sichtbar, was man bislang nur auf Plänen und als Modell kannte. Zwischen Güter- und Dynamostrasse ist ein durch seine architektonische Gestaltung das Quartierbild prägendes und für Passantinnen und Passanten offenes Tor zum Bahnhof mit verschiedensten Nutzungen entstanden – zumindest im Rohbau.
Einen Teil des Areals hat die in Lupfig domizilierte Vorsorgestiftung Futura übernommen. Auf deren Baugrund sind drei Hochbauten in die Badener Skyline gewachsen. Sie umfassen 60 Wohnungen und im Erdgeschoss fünf Gewerbeflächen. Weiterhin im Eigentum der Brauerei verbleibt ein viertes Hochhaus – der elfstöckige Hans-Müller-Turm, benannt nach dem Gründer der seit 1897 bestehenden Firma, in dem 76 Wohnungen untergebracht sind. Im Erdgeschoss wird auf 550 Quadratmetern ein Coop-Supermarkt einziehen, der laut dem Grossverteiler den bestehenden Standort in der Bahnhofunterführung ergänzt und an bester Passantenlage Produkte für den täglichen Bedarf anbieten wird. Bezugsbereit werden Gewerbeflächen und Wohnungen ab Sommer 2027 sein.
Hier, wo sich künftig Bahn- und Busreisende, Anwohnerinnen und ‑Anwohner mit Konsumwaren eindecken können, feierten die Bauherren zusammen mit etwa 300 Bauleuten und Gästen letzten Donnerstag die Aufrichte der Neubauten. Die Begrüssung übernahm Felix Meier, CEO der Brauerei H. Müller AG, mit einem grossen Bier in der Hand. Bier gehört für ihn zu einer zünftigen Aufrichte, aber auch weiterhin zum Areal. «Während gebaut wurde und wird, hat unser Braumeister handcrafted Biere hergestellt», erklärte Felix Meier. Diese – und ebenso andere Biere – wird es ab 2027 wieder in einem Biergarten geben. Den Freundinnen und Freunden eines gepflegten Bierkonsums versicherte Felix Meier, dass er zur Feier des Abends die Zapfhähne heisslaufen lassen werde.
Wohnungen sind gefragt
In seiner Grussadresse kam Stadtammann Markus Schneider auf den Moment zu sprechen, in dem er vom Projekt erfahren habe: «Als ich zum ersten Mal hörte, dass Müllerbräu Wohnungen errichten und mit der Brauerei ausziehen wolle, hielt ich das für eine Schnapsidee.» Was nun aber im Entstehen begriffen ist, sei «eine grossartige Überbauung an perfekter Lage». Auf den mehr als zehn Jahre dauernden Planungsprozess, der im April 2022 schliesslich in den Spatenstich mündete, kam Verwaltungsratspräsident Victor Jaecklin zu sprechen: «Es ist grossartig zu sehen, wie das, was man jahrelang in Gedanken, auf Plänen, in Studien und Diskussionen hin und her wälzte, jetzt Form annimmt und in die Höhe wächst. Wir sind zudem zeitlich und kostenmässig auf Kurs.»
Das Interesse an den Wohnungen sei gross, hiess es auf Nachfrage. Gegen 1000 Personen hätten sich auf der Projektwebsite als Interessentinnen und Interessenten registrieren lassen – obwohl noch nicht bekannt ist, wie viel eine Wohnung kosten wird. Die Mietpreise seien noch nicht definiert, würden sich aber im Marktumfeld bewegen.