Rückblick auf frühe Weinernte

Das Weinjahr 2025 sei herausfordernd, aber die Traubenernte rekordhaft früh fertig gewesen, sagt Weinbauer Bruno Hartmann aus Remigen.
Die Piwi-Trauben wurden diesen Herbst im Remiger Rebberg rekordhaft früh geerntet. (Bild: zVg)

Remigen – Das Remiger Weingut Hartmann – der grösste private Selbstkeltererbetrieb in der Region Brugg – hatte heuer Grund zum Feiern und tat das am 1. Mai mit dem 40-Jahr-Jubiläum. Zu dem Zeitpunkt herrschte auch deshalb frohe Stimmung, weil die neue Vegetationsperiode gut begonnen hatte. Der Austrieb der Reben verlief normal, und gefürchtete, schwere Frühjahrsfröste, wie sie Bruno Hartmann nach vielen frostfreien Jahren letztmals in den Nächten vom 19. und 20. April 2017 erlebte, blieben aus. 

Dafür bereiteten Junigewitter Sorgen, weil sie von Hagelschlag begleitet waren. Es traf im Remiger Rebberg vereinzelte Hartmann-Parzellen mit einem Ertragsausfall bis zu 50 Prozent. Die Reben ohne Hagelschäden lieferten hingegen eine Vollernte. Vom weiteren wechselhaften und wüchsigen Witterungsverlauf des Sommers profitierten die Reben. Die Trauben reiften mit «Vollgas» und ­rekordhaft früh. Noch nie in den vergangenen 40 Jahren schloss das Weingut Hartmann die Ernte Ende September ab. 

Längere Regenperioden stellten allerdings eine Herausforderung dar, denn sie begünstigten den Pilzbefall. Mit dieser Problematik setzt sich Bruno Hartmann schon seit Jahren auseinander und hat sie gut im Griff. Er gehört im Aargau zu den Pionieren beim Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (Piwi). Diese sind resistenter und benötigen viel weniger Pflanzenschutzmittel. Auch die konsequente Biodiversitätsförderung auf dem Betrieb reduziert die Schädlingsgefahr.

Der neue Weinjahrgang durchläuft jetzt in den blitzblanken Stahltanks im Keller den biologischen Säureabbau. Aus den 17 Traubensorten auf dem Betrieb entstehen letztlich 23 verschiedene Weine. Von diesem Sortiment können sich Weinfreunde am 15./16. November auf dem Weingut überzeugen. Bruno und Ruth Hartmann haben den Anlass bewusst auf die Zeit nach der Ernte gelegt und ­geben ihm so den Charakter eines Erntedankfests.