Teuerungsausgleich wird beibehalten

Auf Antrag wird der Teuerungsausgleich für den Gemeinderat beibehalten. Die Feuerwehr erhält ein neues Tanklöschfahrzeug.
Der Souverän stimmte allen Anträgen zu. (Bild: pg)

Untersiggenthal – In dem vor zwei Jahren eingeweihten Sickinga-Festsaal konnte Gemeindeammann Adrian Hitz 193 der 4360 stimmberechtigten Untersiggenthalerinnen und Untersiggenthaler zur ­Gemeindeversammlung willkommen heissen. Neben der Begrüssung zahlreicher Verwaltungsmitarbeitenden ging ein besonderer Gruss an die Gemeindeschreiberin Marion Marty, die vor knapp vier Monaten ihre Tätigkeit zur vollen Zufriedenheit von Behörden und Bevölkerung aufgenommen hat, sowie an den ebenfalls anwesenden neu gewählten Gemeinderat Thomas Senn.

Auf die Genehmigung des Protokolls der Gemeindeversammlung vom 25. Juni folgten umfassende Erläuterungen zum Budget 2026, das mit einem Aufwandüberschuss von 872 200 Franken abschliesst. Geprägt sind die Mehrausgaben massgeblich durch höhere Kosten in der allgemeinen Verwaltung, in der Bildung, im ­Gesundheitswesen und in der sozialen Sicherheit. Dabei verwies Hitz auf die gebundenen Ausgaben, auf welche die Gemeinde keinen Einfluss hat. So führt die neue Schulgeldverordnung zu höheren Schulgeldansätzen, und nach der Schwimmbadsanierung in Obersiggenthal wurden die Eintritte mit 63 000 Franken budgetiert. Neben der Pflegefinanzierung fällt der Beitrag an die Spitex LAR höher aus und beträgt neu 921 000 Franken. Bei den Restkosten für die Sonderschulung kommt der kantonale Schlüssel zur Anwendung. Der Betrag wurde im Budget um 182 000 Franken auf neu 2 198 000 Franken erhöht. Das Budget 2026 wurde bei gleichbleibendem Steuerfuss von 105 Prozent einstimmig genehmigt.

Ersatz für Löschfahrzeug
«Seit 1992 ist das aktuelle Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Untersiggenthal im Einsatz. Der 33-jährige Mercedes-Benz ist technisch veraltet und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen», so Ressortvorsteher Pirmin Umbricht. Damit die Feuerwehr auch in Zukunft eine zeitgemässe, effiziente Brandbekämpfung und Schadenwehr gewährleisten kann, befasste sich die Beschaffungskommission mit der Evaluation eines neuen Fahrzeugs. Das neue Tanklöschfahrzeug soll auf einem MAN-Fahrgestell aufgebaut und optimal auf die Bedürfnisse der Feuerwehr und des Einsatzgebiets abgestimmt sein sowie den aktuellen Sicherheits- und Technikstandards entsprechen. Der Beschaffungsprozess wurde von der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) begleitet und transparent dokumentiert. An den Beschaffungskosten von brutto 550 000 Franken beteiligt sich die AGV mit 35 Prozent. Ohne Gegenstimme wurde der Kreditantrag genehmigt. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich im Sommer 2027.

An Gemeinderat Norbert Stichert war es, ausführlich über den Kreditantrag für die Schutzzonenmassnahmen der Quellwasserfassungen Rietwiese zu informieren, die seit Jahren im Konflikt mit den gesetzlichen Schutzzonenauflagen stehen. Um die dringend nötigen Schutzmassnahmen nicht weiter zu verzögern, beantragte der Gemeinderat einen Kredit über 915 000 Franken ohne Bachöffnung. Das Projekt, dessen Umsetzung und Finanzierung den Werken Wasser und Abwasser obliegt, sieht sämtliche Schutzmassnahmen inklusive Kalkentfernung und Dichtheitsprüfung vor.

Ja zu Kreditüberschreitungen 
Die Kreditabrechnungen der aus dem Jahr 2016 hervorgegangenen Projektierung der Schulraumplanung und der Sanierung der vier Schulhäuser ab 2018 hatten Überschreitungen von insgesamt 3,685 Millionen Franken zur Folge. «Während der Sanierung und des Umbaus in allen vier Schulhäusern traten unerwartete Zusatzleistungen hervor, die Mehrkosten ­generierten, über die der Souverän ­informiert wurde», so Vizeammann Christian Gamma. Er erwähnte den Ersatz von Elektroinstallationen, neue Akustikmassnahmen, Brandschutzmassnahmen und grössere Eingriffe wie die Glasdachsanierung. Gamma, der die Sanierung der Schulanlage als sein Herzensprojekt bezeichnete, konnte die Versammlung glaubhaft von der Notwendigkeit der Massnahmen überzeugen. Die von Gemeinderat und von der Finanzkommission beantragte Zustimmung der Kreditabrechnungen wurde mit einer Gegenstimme genehmigt.


Weitere Themen an der Gemeindeversammlung
Die Konzessionsabgabe ist eine Abgabe an die Gemeinde der AEW Energie AG, um den öffentlichen Grund für die Stromleitungen und die Netzinfrastruktur zu nutzen. Sie dient als Entschädigung für dieses Nutzungsrecht und wurde mit einer Vertragserneuerung, die der neuen Rechtsgrundlage angepasst wurde, für die kommenden 25 Jahre geregelt. Die öffentliche Beleuchtung ist nicht mehr Teil des Vertrags.
Als die betroffenen Personen in den Ausstand getreten ­waren, wurden die Entschädigungen für den Gemeinderat sowie die Pauschalabgeltungen und Spesen für die Amtsperiode 2026–2029 behandelt. Diese Aufgabe oblag Kim Schweri, die zur Wiederwahl nicht mehr angetreten war und im kommenden Juni verabschiedet wird.
Die Gemeinderatsbesoldung wird alle vier Jahre von der Gemeindeversammlung beschlossen. In den vergangenen zwei Amtsperioden hatten die Stimmberechtigten entschieden, die Entschädigung jährlich der Teuerung anzupassen. Die Finanzkommission beantragte, diese automatische Teuerungsanpassung beim Gemeinderat zu streichen. Aus den Voten ging hervor, dass man mit der Arbeit des Gemeinderats zufrieden und sich der zunehmenden Komplexität und des damit verbundenen Aufwands bewusst sei. Dem Antrag, die Teuerung auch künftig auszugleichen, wurde mit grossem Mehr zugestimmt.