Ausdruck lebenslanger Leidenschaft

Seit 55 Jahren ist der Künstler und Kurator Salvatore Mainardi selbst und im Namen anderer kreativ. Nun wird sein langjähriges Schaffen geehrt.
Gemeinderat Adrian Mayr (links) überreicht Salvatore Mainardi zu seinem Jubiläum einen Geschenkkorb der Gemeinde. (Bild: sim)

Spreitenbach – Seit neun Jahren kuratiert der italienischstämmige Künstler Salvatore Mainardi die Gemeindegalerie in Spreitenbach. Dank seinem grossen Netzwerk an bekannten und befreundeten Kunstschaffenden sieht er sich in erster Linie mit Auswahlproblemen konfrontiert. Während der Kurator bei seiner Arbeit normalerweise andere Kunstschaffende ins rechte Licht rückt, drehte sich die Vernissage am Freitag für einmal ganz um ihn selbst. Bei der Ausstellung, die bis zum 16. Januar im Gemeindehaus zu sehen ist, handelt es sich um eine Retrospektive auf Salvatore Mainardis 55-jähriges Kunstschaffen.

Unmut mit Erfolg begegnen
1970 besuchte Salvatore Mainardi in Italien eine Mittelschule für Kunst, sehr zum Missfallen seiner Eltern. Als Mainardi an einer Ausstellung im Rahmen seiner Ausbildung drei Bilder verkaufte und sich der Erlös auf mehrere Monatslöhne seines Vaters belief, zerstreuten sich die Bedenken der ­Eltern. Seither ist Salvatore Mainardi der Kunst stets treu geblieben. Neben Bildern und Skulpturen, bei denen er mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken arbeitet, entdeckte er bald die Performance als wichtige Ausdrucksform für sich. Während seine frühen Werke mehrheitlich abstrakten Charakter haben, widmet sich der Künstler seit einigen Jahren vor allem dem Thema «People Evolution». Mit den Jahren stellte ­Salvatore Mainardi seine Werke überall auf der Welt aus und konnte zahlreiche Erfolge feiern.

Lediglich der letzte in dieser Reihe war die Vernissage am Freitag. Weit über 100 Gäste fanden an diesem Abend den Weg in die Gemeindegalerie zur Eröffnung der Ausstellung. Salvatore Mainardi nutzte die Gelegenheit, der Gemeinde Spreitenbach sowie deren Mitarbeitenden seinen Dank für die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit auszusprechen. «Vor allem aber möchte ich meiner Frau Pina danken, die mich seit Jahren unterstützt», erklärte Mainardi. «Seit einiger Zeit ist sie offiziell meine Assistentin, und inzwischen ist sie auch selbst Künstlerin. Sie stellt nämlich ihren eigenen Schmuck her und wird nächstes Jahr ihre eigene Ausstellung haben.»

Süsse Tradition
Gemeinderat Adrian Mayr vertrat die Gemeinde bei der Vernissage. Er rekapitulierte kurz den künstlerischen Werdegang des Kurators und bekundete im Namen des Gemeinderats die Wertschätzung für dessen Arbeit.

Wie es seine Gewohnheit zum Abschluss einer Kunstperformance ist, zerbrach Salvatore Mainardi anschliessend eine Schokoladenmaske und gab den Apéro sowie die Ausstellung frei. In dieser sind Werke aus allen Phasen von Mainardis Schaffen zu sehen.