«Ich stehe gar nicht gern im Rampenlicht»

Ohne Zweifel hat Bruno ­Schuler diese ehrenvolle Auszeichnung längst verdient. Er ist ein würdiger Preisträger. Doch eine Frage bleibt.
Miro Barp (links) überreicht die Plastik des Künstlers Simon Sidler an Bruno Schuler, den neuen Brugger des Jahres. (Bild: pbe)

Es war das sechste Mal, dass der Förderverein Events Brugg (FEB) eine Person aus der Region Brugg mit dem Titel Brugger/Bruggerin des Jahres bedachte. Einige frühere Preisträger waren am Samstagabend ebenfalls im Salzhaus anwesend, so Gertrud Maurer, Hansjörg Heuberger und Otto H. Suhner. Im Weiteren hatten sich etwa 60 Personen eingefunden, eine Zahl, die vielleicht höher gewesen wäre, wenn nicht gleichzeitig der Brugger Weihnachtsmarkt die Menschen angezogen hätte.

Miro Barp als Präsident des FEB begrüsste die Anwesenden, indem er das kantonale Schlagwort «Menschen machen Zukunft» mit dem Hinweis ­erweiterte, dass auch schon vor uns Menschen in wohltätigem Sinne gewirkt hätten, und zwar ehrenamtlich und lang dauernd. Und genau solchen Menschen wird alljährlich der Ehrentitel «Brugger/Bruggerin des Jahres» zugesprochen. Diesmal standen eine Kandidatin und zwei Kandidaten zur Wahl. Diese erhielten die Gelegenheit, sich selbst dem Publikum vorzustellen.

Vom Lichterweg zum ­Stadtgarten
Barbara Iten wurde als Präsidentin des Vereins Tourismus Region Brugg zur Wahl vorgeschlagen. In dieser Funktion hat sie innert weniger Jahre beinahe Unglaubliches angestossen und durchgezogen. Stichwörter können der Lichterweg, der Osterweg, der Geoweg, das Picknick und das Dinner im Stadtgarten und die Abendspaziergänge sein. Iten betonte, dass einer/eine allein wenig oder nichts erreichen könne, sie könne in mancherlei Hinsicht auf die Mitwirkung von Vereinsmitgliedern zählen.

Bruno Schuler sagte, er stehe gar nicht gern im Rampenlicht, betätige sich viel lieber im Hintergrund. Wie seine Vorrednerin wies er auf eine ganze Reihe von helfenden Händen hin, die ihn bei seinen Aktivitäten unterstützt hätten. Zu Letzteren zählen die Spielwarenbörse, das Projekt Schmetterlinge in der Altstadt, die Adventsinstallationen im und um das Schulhaus Langmatt, die Ausschmückung der Turnhalle für festliche Veranstaltungen und vieles mehr. «Ich mache das alles gern – für die Allgemeinheit.»

In der Person von Pascal Hirt stand ein Vertreter der jungen Generation zur Wahl. «Ich stehe stellvertretend für ein dynamisches Team», sagte er. Sein ehrenamtliches Engagement gilt den Kindern und Jugendlichen der ­reformierten Kirche Rein. Sommerlager, Wanderungen, Kerzenziehen und vieles mehr organisiert er, und er motiviert andere junge Menschen, sich in ähnlicher Art und Weise zu engagieren.

Dann wurde im Saal per Mobiltelefon abgestimmt. Die versprochene, als Überbrückung gedachte Filmvorführung fiel allerdings wegen technischer Probleme ins Wasser.

Eine knappe Entscheidung
Die Spannung stieg. Wer würde obenaus schwingen? Miro Barp verkündete das Resultat: Bruno Schuler wurde zum Sieger erklärt, knapp vor Barbara Iten und Pascal Hirt.
Insgesamt waren 129 Stimmen eingegangen, was doch etwas merkwürdig scheint: Barp hatte vorgängig ausdrücklich erklärt, jede anwesende Person habe nur eine Stimme und gewählt werde «von der anwesenden Bevölkerung». Zum Zeitpunkt der Wahl waren aber – so schien es zumindest – nie und nimmer so viele Personen im Salzhaus. Wohlverstanden: Das schmälert die Anerkennung der Leistung von Bruno Schuler in keiner Weise. Er hat den Preis verdient, keine Frage. Aber ein fader Beigeschmack bleibt.


Bruno Schuler, wie fühlen Sie sich als frisch gekürter Brugger des ­Jahres?
Bruno Schuler (ziemlich sprachlos): Ich bin einfach nur happy.

Was machen Sie mit der Trophäe, die Ihnen überreicht wurde?
Sie bekommt ganz klar einen Ehrenplatz. Ich denke an den Bartresen in meinem Wintergarten. Dort kann ich sie immer wieder sehen. Ich freue mich wirklich sehr darüber.

Ohne falsche Bescheidenheit: Welche Ihrer Aktivitäten könnten für die Verleihung des Preises ausschlaggebend gewesen sein?
Es waren wohl jene Aktionen, die in der Öffentlichkeit am ehesten sichtbar wurden wie das Schmetterlingsprojekt oder die Spielwarenbörse, an der sich teilweise bis zu 180 Aussteller einfanden.

Sie sind jetzt in Pension gegangen. Gibt es nun keine weiteren Aktivitäten mehr von Ihnen zu erleben?
Doch, doch! Ich unterstütze die Schule weiterhin bei ihren Anlässen, zum Beispiel bei Wanderungen oder beim Zirkusprojekt, das im kommenden Jahr durchgeführt werden soll. Ich bleibe mit der Schule verbunden.

Inwiefern haben Sie selbst von Ihrem Engagement profitiert?
In erster Linie hat es mir zu vielfältigsten Kontakten verholfen, mit Behörden, mit Vereinen, mit Exponenten der Schule und natürlich mit unzähligen Schülerinnen und Schülern. (Macht eine kleine Pause und fährt fort.) Ich hatte es immer mega gut.