«Schule wird aus dem Zentrum gerissen»

Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrerschaft beschäftigt der Standortwechsel der Bez Schinznach. Noah Bucbinder hat sich umgehört.
Noah Buchbinder bei seinem Einsatz in der Redaktion der Effingermedien. (Bild: aru)

Ich bin drei Tage für eine Schnupperlehre bei der Effingermedien AG. Da ich selbst die zweite Klasse der Bezirksschule Schenkenberg besuche, interessieren mich die aktuellen Diskussionen über die drohende Schliessung der Schule. Deshalb habe ich das Thema gewählt, um etwas zu recherchieren. Auch habe ich meine Klassenkameraden und Lehrpersonen befragt. Ich selbst sehe den Standort Möriken-Wildegg zwar als beste Option an, doch für manche Schülerinnen und Schüler könnte dieser Wechsel zu einem langen Schulweg führen. Auch würde wohl die Anpassung der Buszeiten nötig werden, damit längere Wartezeiten vermieden werden könnten. Falls der Kanton eine Ausnahme genehmigen würde, wünschte ich mir, den jetzigen Standort zu behalten. Ich weiss, dies ist sehr unwahrscheinlich.

Vanessa, Schülerin aus Schinznach-Dorf: «Ich finde die Fusion von Villnachern mit Brugg ungut, weil sie die SeReal (Sekundar- und Realschule) und die Bezirksschule trennt wie auch die angenehme Atmosphäre in der Schule des Schenkenbergertals beeinträchtigt. Mir wäre am liebsten, der aktuelle Standort bliebe bestehen. Eine Trennung von Bez und SeReal wird meiner Meinung nach nicht rentieren. Zudem wird der Schulweg für fast alle erschwert. Ich hoffe sehr, dass alles so bleibt, wie es ist.»

Nils, Schüler aus Villnachern: «Ich bin eher neutral diesem Thema gegenüber, weil es mich nicht mehr betreffen wird. Aber ich fand den Schulweg nach Schinznach-Dorf oder Veltheim vorteilhafter, weil diese Ortschaften im Zentrum des Schenkenbergertals liegen. Ich besuche die Bezirksschule in Schinznach-Dorf gern und wünsche mir, dass es so bleibt, damit man auch den Kontakt zu den Freunden besser behalten kann.»

Svenja, Schülerin aus Auenstein: «Das Thema wird mich zwar nicht mehr betreffen, aber ich finde die Umstellung eher problematisch, denn dies kann den Kontakt zu verschiedenen Kolleginnen und Kollegen erschweren. Persönlich möchte ich auch keine anderen Lehrkräfte haben. Ich fühle mich sehr wohl so, deshalb wünsche ich mir, dass alles so bleibt. Wenn nicht, würde ich für den Wechsel zu Möriken-Wildegg plädieren.»

Kathrin Jordi, Lehrerin an der Bezirksschule Schinznach-Dorf: «Ich kenne die Beweggründe der Gemeinde Villnachern zwar nicht, aber persönlich reisst die Fusion meiner Meinung nach die Schule des Schenkenbergertals auseinander. Ich finde es schade, wenn die Schule getrennt wird, denn es ist auch so, dass in einer kleineren Schule Meinungen von Schülerinnen und Schülern wie auch Lehrerinnen und Lehrern viel mehr zählen und man die Schule deshalb besser gemeinsam gestalten kann. Ein Nachteil ist auch, dass in einer grossen Schule viele in der Anonymität untergehen. Der lange Schulweg könnte für die Schülerinnen und Schüler des Schenkenbergertals bedeuten, dass sie über Mittag nicht mehr nach Hause fahren können, weil sie nicht genug Zeit haben. Darum wünsche ich mir, dass der jetzige Standort erhalten bleibt.»

Lucien, Schüler aus Auenstein: «Mich würde der neue Weg nach Möriken-Wildegg nicht besonders stören, denn mein Schulweg bliebe etwa gleich lang. Für mich spielt es zwar keine grosse Rolle, aber in Zukunft wäre entweder der aktuelle Standort oder als Alternative für die Schule im Schenkenbergertal natürlich die Schule in Möriken-Wildegg die beste Option.»

Dominik Weber, Lehrer an der Bezirksschule Schinznach-Dorf: «Ich wohne zwar nicht in der Region, bin aber sicher, dass die Gemeinde Villnachern einen guten Grund für die Fusion hat. Der Wechsel würde mich wenig stören, dennoch finde ich, er wäre ein Verlust für das Schenkenbergertal und seine Bewohner. Der ländliche Charakter ginge etwas verloren. Ich bin der Meinung, Schinznach-Dorf ist ein guter Standort mit einer soliden Struktur.»