Geschichte wird wieder lebendig

Der 9. Convoy to Remember heisst die Gäste und Teilnehmer auf einem neuen Gelände willkommen: im «Hardwinkel» an der Fislisbacherstrasse in Birmenstorf. Hier liegt die eigentliche «Geburtsstätte» des «Convoys», haben doch die allerersten Treffen in den 90er-Jahren dort stattgefunden, wie das OK in einer Pressemitteilung schreibt.

Der «Convoy» ist einerseits Ausstellung und Ersatzteilbörse für Sammler und Enthusiasten und sorgt andererseits auch für beste Unterhaltung bei allen Fans von gepflegten alten Militärmotorfahrzeugen unterschiedlichster Einsatzbestimmung. Er ist gewissermassen ein lebendiges Museum der ganz gepflegten Art und somit eine Augenweide. 

Viele historische Raritäten
Im Fokus steht die Epoche seit den 1930er-Jahren bis zum Ende des letzten Jahrhunderts. Das OK rund um Präsident Adrian Gerwer erwartet zahlreiche Fahrzeuge aus der damaligen Zeit, darunter sehenswerte Raritäten aus dem Bestand der damaligen Alliierten, aber auch der deutschen Wehrmacht. Das Spektrum reicht vom legendären «Haflinger» bis zum wuchtigen vierachsigen Saurer M8 oder vom deutschen Schwimmwagen bis zum US-Luftlandepanzer «Weasel». Legendär auch die 25 Reenactorcamps, in denen die Echtheit bis zum Uniformenknopf praktiziert und gelebt wird.

Schweizer Armee prominent vertreten
Erneut wird die Schweizer Armee vielfältig vertreten sein. In einer Heeresausstellung wird die Armee heute und morgen präsentiert. Die Luftwaffe wird mit einem Pilatus-Porter zahlreiche Fernspäher absetzen, die zu den Elitetruppen unserer Armee gehören. Besonders stolz ist das «Convoy»-OK über die Teilnahme der Patrouille Suisse. Die international bekannte Formation wird am Freitag und Samstag, 12./13. August, ihr attraktives Programm vorführen.

Gezeigt wird in Birmenstorf auch, wie die Schweizer Armee zwischen 1930 und 1995 ausgerüstet war. Dreissig historische Formationen haben ihr Kommen zugesagt: Rund zwanzig historische Panzer werden – fachmännisch kommentiert – auf einer Präsentationspiste vorgeführt. Die bekannte Fahrzeugschmiede Mowag, heute General Dynamics, ist mit drei Radschützenpanzern der neusten Generation präsent, während das Schweizerische Militärmuseum Full im Kontrast dazu drei Oldtimer-Radschützenpanzer des gleichen Herstellers präsentiert.

Viele interessante Extras werden geboten: Dazu zählen eine Feldbäckerei, ein frauenbesetzter Sanitäts-Mowag mit Ausbildungsprogramm, Führungen durch Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg sowie eine Präsentation der Militär-Polizei.

Was dieses Jahr anders ist
Die traditionelle «Convoy»-Parade in den Jura und durch das Fricktal fällt bei der Austragung 2022 aus. «Diese Rundfahrt mit mehreren Hundert Fahrzeugen ist einfach nicht mehr ohne grössere Verkehrsprobleme zu bewerkstelligen», betont das OK und schreibt weiter: «Wir leisten somit einen Beitrag an das Klima und nehmen anderseits Rücksicht auf die Region.» Auch gibt es beim «Convoy» 2022 keine Kiesgrube mehr, um das Geländefahren zu demonstrieren. Dafür wurde eine 600 Meter lange, attraktive Präsentationspiste gebaut, die für geländegängige Fahrzeuge hergerichtet wird. Aus aktuellen Gründen sind russische gepanzerte Fahrzeuge und Panzer nicht zugelassen.

Von europäischer Bedeutung
Trägerschaft des Anlasses ist der Verein «Convoy to Remember» mit Sitz in Birmenstorf, eine vom Militärdepartement (VBS) qualifizierte Institution als «Sammler von militärhistorischem Material». Der «Convoy» erinnert an die Befreiung Europas durch die Alliierten und ist heute europaweit bekannt. Seit August 1996 wurden acht «Convoys» durchgeführt. Zur letzten Austragung 2019 kamen gegen 20 000 Besucher nach Birmenstorf. Die Eröffnung findet am Freitag, 12. August, um 17 Uhr statt mit Überflug der Patrouille Suisse und der historischen «Compagnie 1861». Regierungsrat Jean-Pierre Gallati und Marianne Stänz, Gemeindeammann von Birmenstorf, halten Ansprachen.

9. Convoy to Remember
Militär-Oldtimer-Show
12. bis 14. August
Hardwinkel, Birmenstorf
convoy-to-remember.com