Pfadiheim für Zukunft gerüstet

Nach der zweiten Sanierungsrunde wurde das 1934 erbaute Pfadiheim Rütibuck auf der Allmend den Sponsoren und der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Fassade aus Weisstanne verleiht dem Pfadiheim neuen Glanz. (Bild: sim)

Das alte Pfadiheim Rütibuck hat schon vieles erlebt. Der Legende nach soll es vor seiner Aufrichtung in Baden 1934 schon auf dem Grimselpass als Baracke gedient haben. Danach stand es während knapp fünfzig Jahren der Pfadi Hochwacht zur Verfügung. Diese erhielt 1972 in unmittelbarer Nachbarschaft ein neues Jugendheim. Seither wird das Pfadiheim vom Heimverein Pfadi Hochwacht als Lagerhaus und Eventlocation betrieben und vermietet.

Fenster nach heutigem Standard
Der Zahn der Zeit nagte am Gebäude, das idyllisch am Waldrand auf der Badener Allmend steht. Vor 25 Jahren erhielt es neue Sanitäranlagen sowie eine neue Küche. Zwischen Dezember 2021 und Mai dieses Jahres wurde es zum zweiten Mal grösseren Renovationsarbeiten unterzogen. Dabei wurde das Äussere des Hauses ebenfalls totalsaniert. Neben der neuen Fassade aus Weisstanne wurde erstmals eine Wärmedämmung eingebaut. Bisher war lediglich das Dach isoliert gewesen. Die meist einfach verglasten Fenster wurden ersetzt und den heutigen Standards angepasst. Mit der neuen Heizung wird der Heimverein die Heizkosten voraussichtlich massiv senken können. Daneben fanden sich am Haus auch einige statische Mängel, welche ebenfalls behoben werden konnten.

Leicht über dem Budget
Die Kosten für den gesamten Umbau beliefen sich auf etwas über 400 000 Franken. Die leichte Budgetüberschreitung konnte dank der Sponsoren aber gestemmt werden. «Die Sponsorensuche war Knochenarbeit», berichtete Co-Präsident Stefan Zantop bei der Präsentation des renovierten Pfadiheims am Samstag. «Zum Glück konnten wir einige Sponsoren sehr früh für uns gewinnen. Das war sehr wichtig, weil wir dadurch zeigen konnten, dass das Projekt auf Kurs ist.»

Neben diversen finanziellen Beiträgen und Arbeitseinsätzen lokaler Unternehmen leisteten die Mitglieder des Heimvereins und der angeschlossenen Pfadi Hochwacht zusätzlich rund 700 Stunden Freiwilligenarbeit, um das neue Pfadiheim realisieren zu können. «Wir haben einige Wochen­enden hier oben verbracht und viele Mulden mit Bauschutt gefüllt», erinnert sich Cyrill alias Gaucho, der als Leiter der Abteilung Hochwacht den Umbau tatkräftig unterstützt hat.

Nach wie vor gefragt
Mit durchschnittlich 120 Tagen im Jahr war die Auslastung vor der Corona-Pandemie bereits ansehnlich. «Die Pandemie hat uns natürlich stark betroffen. Zum Glück sind wir nun genau zur rechten Zeit wieder bereit», erklärt Stefan Zantop. Seit der Wiedereröffnung des renovierten Pfadiheims im Mai lag die Auslastung bisher bei ungefähr fünfzig Porzent. Neben Vereinen und Schulklassen ist das Pfadiheim, in dem bis zu dreissig Personen übernachten können, auch bei Firmen für Seminare beliebt. Stadträtin Ruth Müri wohnte der Feier als Vertreterin der Stadt Baden bei, welche das Projekt ebenfalls unterstützte. «Die Wärmesanierung des Pfadiheims ist ein kleines Puzzleteil in unserer Energiestrategie», erläuterte die Stadträtin den Anwesenden. Und auch persönlich fühlt sie sich der Pfadi immer noch verbunden: Im Rahmen eines Ausbildungskurses der Pfadi hatte sie vor vielen Jahren ihren heutigen Ehemann kennengelernt.