Aus 62 Nationen nach Brugg gezogen

Am diesjährigen Neuzuzügerempfang fehlten die beliebten Stadtführungen in verschiedenen Sprachen ebenso wenig wie ein reichhaltiger Apéro.
Frau Stadtammann Barbara Horlacher begrüsst die Anwesenden. (Bild: cd)

Die Besammlung zum Neuzuzügerempfang fand am Hofstattbrunnen vor dem Salzhaus statt. Die Stadt Brugg hatte auch dieses Jahr ein ansprechendes Rahmenprogramm parat. Dieses sah nach der allgemeinen Begrüssung durch Frau Stadtamman Barbara Horlacher, die dazu unkompliziert auf den Rand des Hofstattbrunnens stieg, zunächst eine Stadtführung vor, wozu sich die Teilnehmenden je nach ihren Sprachwünschen verschiedenen Stadtführerinnen und Stadtführern anschliessen konnten. Übersetzt wurden die Führungen auf Türkisch, Portugiesisch, Italienisch, Spanisch und Ukrainisch, und eine Gruppe konnte auf Englisch zuhören.

Johanna Zumstein, Stadtführerin bei Brugg Regio, führt durch die Altstadt. (Bild: cd)

Wissenswertes über Brugg
Auf der einstündigen Tour durch die Altstadt mit Johanna Zumstein, Stadtführerin bei Brugg Regio, hielt man bei verschiedenen Wahrzeichen an, allen voran auf der Aarebrücke, die Brugg seinen Namen gab. Bereits zur Zeit der Römer überspannte die Brücke die rund zwölf Meter breite Schlucht, und 1455 war sie die erste mittelalterliche Holzbrücke im damaligen Dorfkern. Wissenswertes wurde auch am Kornhaus, beim Schwarzen Turm, am Rathaus, an der Lateinschule und am Salzhaus mitgeteilt. Die Stadtführerin verstand es nicht nur, einen soliden Abriss der Brugger Stadtgeschichte zu vermitteln, sondern diesen auch mit einigen Anekdoten zu durchsetzen und lebendig zu erzählen. Wissenswerte Details wie der Hinweis darauf, dass die älteste Städtepartnerschaft Europas, die seit 1913 besteht, jene zwischen Brugg und Rottweil sei, rundeten die Führung ab.

Brot und Salz, Gott erhalts
Zu Beginn des zweiten Teils des Programms wurde den Neuzuzügerinnen und -zuzügern am Eingang des Salzhauses ein symbolisches Geschenk überreicht: Salz und Brot. Der traditionelle Brauch mitsamt Segensspruch übermittelt mit der Gabe den Wunsch an die Beschenkten, immer genug zu essen zu haben und in Glück und Wohlstand zu leben, denn die beiden wichtigen Lebensmittel durften früher in keinem Haushalt fehlen. Die traditionsreiche Geste des Willkommens erfolgte am Eingang des Salzhauses. Das Salz verschenkte die reformierte, das Brot die katholische Kirche, und in den Gesichtern der Beschenkten war zu erkennen, dass die Geste auch über die Sprachgrenzen hinaus verstanden wurde.

Eine grosse Anzahl Neuzuzüger aus verschiedenen Nationen besammelte sich in der Hofstatt. (Bild: cd)

«Beeindruckende Zahlen»
Es klangen bereits erste Musiktakte durchs Salzhaus. Die Musikgesellschaft Lauffohr spielte Evergreens und sorgte damit für Stimmung und musikalische Untermalung, als der Apéro riche gereicht wurde, den die Crew aus dem Süssbach Pflegezentrum zubereitet hatte. Wortfetzen in vielen Sprachen flogen hin und her und bezeugten die multikulturelle Zusammensetzung der Stadt. Im Namen des Stadtrats begrüsste Barbara Hor-lacher die Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger, den Präsidenten des Einwohnerrats und dessen Vizepräsidenten sowie die Kirchenvertreterinnen und -vertreter zum zweiten und etwas formelleren Teil des Programms. Horlacher gab ein paar statistische Fakten bekannt. Die Stadt Brugg weise neu eine Einwohnerzahl von 13 068 auf, und 1155 Personen seien zwischen September 2021 und Ende August 2022 neu nach Brugg gezogen. Barbara Horlacher freute sich darüber, gut 170 der Neuzugezogenen am Empfang im Salzhaus willkommen heissen zu können. Sie sei, so die Frau Stadtammann, jedes Mal beeindruckt, wenn sie sehe, wie viele Nationen vertreten seien. «Heute Abend haben sich Menschen aus 18 verschiedenen Nationen angemeldet, und die über tausend neu zugezogenen Personen stammen aus 62 Nationen – beeindruckende Zahlen also», lautete das Resümee von Barbara Horlacher. Nach ihr traten nacheinander ihre fünf Kollegen aus dem Stadtrat vors Mikrofon und stellten sich und ihre Ressorts vor: Leo Geissmann (Vizeammann), Reto Wettstein (Gesellschaft), Jürg Baur (Bildung und Sport), Roger Brogli (Planung und Bau), der Präsident des Einwohnerrats, Michel Indrizzi, sowie der Vizepräsident des Einwohnerrats, Markus Lang. Den Schluss des Reigens bildete Stadtschreiber Matthias Guggisberg.

Geselliges Zusammensein
Beim geselligen Zusammensein wurden im Salzhaus erste Kontakte geknüpft. Mit der Frage «Woher kommt ihr?» kam man schnell ins Gespräch. Im Kreis der neu gemachten Bekanntschaften klang der Abend aus, und einige wenige wagten sich auch vors Salzhaus, wo man am Hofstattbrunnen mit einem Glas Wein bis in den lauen Abend hinein verweilen konnte.