Nur ein ungefähres Stimmungsbild

Der Gemeinderat Freienwil wollte zum Thema Fusion den Puls der Bevölkerung spüren. Im Weissen Wind präsentierte er die Ergebnisse.
Quo vadis, Freienwil? Das 1100-Seelendorf ist offen für kommunale Zusammenarbeit, weniger für eine Fusion. (Bild: archiv)

Gemeindeammann Othmar Suter und Vizeammann Urs Rey konnten ein Dutzend Einwohnerinnen und Einwohner am Informationsanlass am Montagabend im Saal des Weissen Windes begrüssen. Sie informierten dort über die Auswertung des Frage­bogens zur kommunalen Zusammenarbeit, welcher Anfang Juni verteilt wurde – einen pro Haushalt, insgesamt 475. Dabei wollte der Gemeinderat herausfinden, ob sich die Bevölkerung eine Fusion wünscht oder nicht und in welche Richtung eine engere Zusammenarbeit gehen sollte. Die Fragen konnten anonym beantwortet werden.

Der Rücklauf der Fragebögen war eher unterdurchschnittlich: Nur 20 Prozent, also 95 von 475 Fragebögen, fanden den Weg zurück zur Gemeinde. Die Resultate konnten damit nicht besonders repräsentativ sein, sollten sie aber auch gar nicht, wie Urs Rey erklärte: «Wir wollten ein ungefähres Stimmungsbild erhalten, wie die Bevölkerung zu einer möglichen Fusion steht.» Die punktuelle Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden werde aber sowieso gefördert. Und sogar im Gemeinderat ist man sich beim Thema Fusion nicht unbedingt einig.

Anhand der gesammelten Informationen stellte sich heraus, dass von den Befragten rund ein Drittel offen für eine Fusion wäre und zwei Drittel eher dagegen, aber durchaus offen für eine kommunale Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Mehrfach wurde an diesem Abend die erfolgreiche Zusammenarbeit von Ehrendingen und Freienwil in den Bereichen Steuern und Feuerwehr erwähnt.

Dies führte dann auch zur Frage, in welche Richtung sich Freienwil orientieren möchte. Für den Gemeinderat ist nur eines klar: Die Primarschule soll an die Kreisschule Surbtal angegliedert bleiben. Für die Gemeinde stellt sich die Frage, ob sich Freienwil in Richtung unteres Surbtal (Endingen, Lengnau und Tegerfelden) oder in Richtung oberes Surbtal (Ehrendingen und Schneisingen) orientieren will. Oder sogar in Richtung Baden?

Bessere Anbindung an den ÖV?
Abschliessende Antworten gab es an diesem Abend nicht. Er sollte nur als Denkanstoss dienen, um sich mit dem Thema Fusion und der regionalen Ausrichtung zu befassen.

In der anschliessenden Diskussion wurde darüber gemutmasst, was sich mit einem Zusammenschluss ändern würde. Ein wichtiges Thema war dabei die Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Es wurde spekuliert, ob mit einer Fusion mit Baden die Anbindung an den ÖV besser würde. Auch die Finanzen wurden thematisiert. Othmar Suter gab zu, dass Freienwil als kleine Gemeinde nur wenig Spielraum hat. Dies sei allerdings auch nicht so schlimm, schliesslich brauche man in Freienwil auch nicht so viel. Dabei geriet Suter ins Schwärmen, wie wunderbar das Dorf doch sei und er auch nicht glaube, dass Freienwil eines Tages mutterseelenallein als gallisches Dorf dastehe. Man müsse mutig und sachlich in die Zukunft schauen, ohne etwas zu überstürzen. Und für einmal waren sich der Gemeinderat und die anwesenden Interessierten einig.