Ausblick auf nicht einfache Zeiten

Der neue Voranschlag von Windisch rechnet mit einem weniger erfolgreichen Jahr für die Gemeindefinanzen als in der Vorperiode.
Finanzielle Zukunft: Heidi Ammon und Michael Schleuniger präsentieren das Budget 2023 der Gemeinde Windisch. (Bild: mw)

«Wir bemerken momentan einen gewissen Stillstand oder gar Rückgang, unter anderem auch, weil die gebundenen Kosten in verschiedenen Bereichen zu Buche schlagen. Die Situation bedingt, dass wir uns auf die notwendigen und möglichst nachhaltigen Aufgaben beschränken. Aber bei der Abteilung Planung und Bau möchten wir infolge des Bevölkerungswachstums und der damit zusammenhängenden Projekte den Stellenplan aufstocken. Uns beschäftigen in erster Linie die Bau- und Nutzungsordnung und die in den nächsten Jahren bevorstehenden hohen Investitionen, deren Planung und Umsetzung den Verwaltungsaufwand in die Höhe treiben.» Nach dieser Einleitung von Gemeindepräsidentin Heidi Ammon zur diesjährigen Pressekonferenz erläuterte Leiter Finanzen Michael Schleuniger das Budget 2023 für die aktuell 8200 Einwohner zählende Gemeinde im Detail.

Wichtige Kostenkontrolle
Der Voranschlag kalkuliert mit einem betrieblichen Aufwand von 33,431 Millionen Franken (Voranschlag 2022: 31,526 Millionen Franken). Aus der Betriebstätigkeit wird mit einem operativen Verlust von 1,927 Millionen Franken gerechnet. Zusammen mit dem Ergebnis aus Finanzierung im Betrag von 476 680 Franken wird ein voraussichtliches operatives Gesamtergebnis von minus 1,45 Millionen Franken «erwartet» (Budget 2022: minus 467 000 Franken). Ins Gewicht fallen speziell die höheren Lehrerlöhne, die Pflegefinanzierung und die auch die Gemeinde mit ihren Liegenschaften belastenden Energiekosten. Im Investitionsvolumen von 5,005 Millionen Franken (netto 4,853 Millionen) sind unter anderem die Sanierung des Freibads und der Anteil am Neubau der Spinnereibrücke Windisch/Gebenstorf inbegriffen. Weitere Budgetkredite betreffen den Gestaltungsplan Dohlenzelg, Fahrzeuge für die Feuerwehr und das Bauamt, neue Türen und die Zugangskontrolle für das Schulhaus Rütene sowie Anschaffungen von Mobiliar und ICT-Ausrüstung für die Schule. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei tiefen 19,46 Prozent (944 470 Franken), und der entsprechende Rückgang des Nettovermögens dürfte sich auf 3,908 Millionen Franken belaufen. Dieses reduziert sich damit auf 2,174 Millionen Franken. Der Steuerertrag ist bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 115 Prozent mit 21,604 Millionen Franken eingesetzt, der Finanzausgleich mit 954 000 Franken. Die Exekutive hat dem Vernehmen nach im Zeichen der global, national und nicht zuletzt lokal schwierigen Zeiten Anfang dieser Woche über mögliche Sparmassnahmen in der Verwaltung beraten und wird die Öffentlichkeit darüber informieren.