Waldarbeit, die den Boden schont

Die Melioration ist im Wieholz weit fortgeschritten. Deshalb luden Gemeinde und Forstbetrieb zu einem Rundgang durch das Waldgebiet ein.
Die Menschen zieht es in den Wald. Über 80 interessierte Ehrendingerinnen und Ehrendinger nahmen am Waldumgang teil. (Bild: af)

Ein grosser Teil des Waldes im Wieholz, wo der Ehrendinger Waldumgang am vergangenen Samstag stattfand, ist Privatwald und wurde bisher noch nicht vermessen. Die Parzellen sind klein und zerstückelt. Die Gemeinde holte im Jahr 2019 von allen Waldbesitzern eine Einwilligung, um eine sogenannte Bodenverbesserung zu erreichen. Der Grund wurde aufgrund der Lage und Bodenqualität bewertet, und die Parzellen wurden danach neu aufgeteilt. Neu soll die Ortsbürger­gemeinde vier statt nur zwei Parzellen haben. Allerdings ist die Arrondierung noch nicht ganz in trockenen Tüchern – es gibt noch einige Fragen sowohl administrativer wie auch finanzieller Natur zu klären.

Auf frisch eingekiester Strasse konnte Vizeammann Markus Frauchiger rund achtzig Interessierte zum Waldumgang begrüssen. Anschliessend gab Felix Stauber, Förster und Betriebsleiter des Forstbetriebs Studenland, Informationen über die Wege im Wald. Die eingekiesten Wege sind Abfuhrstrassen für den Holztransport. Die Maschinenwege hingegen seien nur befahrbar gemacht, werden aber nicht speziell unterhalten, da der Forstbetrieb nur bei entsprechendem Wetter dort unterwegs ist. Die schweren Forstmaschinen belasten den Boden. Nach dem Befahren braucht er rund dreissig Jahre, um sich vollständig zu erholen. Um den Schaden so klein wie möglich zu halten, wird er nicht befahren, wenn er ganz nass oder ganz trocken ist.

Vizeammann Markus Frauchiger und Förster Felix Stauber geben den zahlreichen Interessierten Informationen. (Bild: af)

Äste schonen die Rückegasse
Ausserdem verteilt der Vollernter stets Äste in der Rückegasse – auf einem Astteppich kommen die Fahrzeuge etwas schonender vorwärts. Beim Vorführen des Forstschleppers wies Felix Stauber nochmals auf die extrabreiten Reifen hin, dank denen sich das Gewicht besser verteilt. Besonders stolz ist Stauber auf den Knickschlepper, welchen der Forst­betrieb von einem Unternehmer aus dem Appenzeller Vorderland gekauft hat. Dort werden diese Maschinen in kleiner Stückzahl herestellt. Der Knickschlepper ist klein und lässt sich gut transportieren. In steilem Gelände kann man ihn mit einer Traktionswinde absichern und ist somit besonders mobil. Allerdings ist man damit auch langsamer unterwegs als mit einem grossen Gerät.

Nach dem letztjährigen Regen litt der Wald diesen Sommer unter der langen Trockenperiode. Einige Bäume erlitten dabei grossen Schaden. Und trotz des vielen Regens im letzten Jahr erklärte Stauber: «Wir leiden immer noch an den Folgen der Trockenheit aus dem 2018.» Ausserdem ist der Holzpreis aufgrund der gesteigerten Nachfrage angestiegen. Aber Stauber beschwichtigte, man habe beim Holzpreis nur um 20 auf 220 Franken pro Ster aufgeschlagen. «Den Preis könnte man weit höher ansetzen», führte Stauber aus. Es gebe Anbieter, die sogar bis zu 500 Franken pro Ster verlangen, «aber das wollen wir nicht». Stauber selbst heizt privat mit Holz und setzt sich schon länger für das Heizen mit Holzenergie ein. Da ja nur so viel Holz geerntet wird, wie in einem Jahr nachwächst, ist das Heizen mit Holz CO2-neutral.