Unvergessliche Vollmondnächte

Aus dem Wunsch, den Geist des Dorffests lebendig zu halten, entstand in Lengnau vor zehn Jahren das «Vollmondbeizli» des Spychervereins.
Gemütliches Beisammensein im Spycher in Lengnau. (Bild: zvg)

Es ist keine Beiz wie jede andere. Auch, weil das «Vollmondbeizli» von einem Verein betrieben wird, vor allem aber, weil das Lokal durchschnittlich nur einmal im Monat – stets zu Vollmond – geöffnet hat. «Ursprünglich waren wir zwei Familien, die nach einem Dorffest in Lengnau nach einer Möglichkeit suchten, das Gemeinschaftsgefühl des Fests zu reproduzieren», erinnert sich Mitbegründerin Andrea Schneider an die Anfangszeit des Spychervereins. «Wir haben lange überlegt, was wir machen könnten, und weil wir alle berufstätig waren, stand fest, dass es nicht allzu viel sein kann», führt die Lengnauerin aus. So kam man letzten Endes darauf, immer an Vollmondabenden im «Spycher» in Lengnau ein Restaurant zu betreiben, bei dem der Fokus nebst den Speisen und Getränken auch auf dem gemeinsamen Geniessen der Abendgesellschaft liegt.

Zäsur durch Corona
Bis vor zwei Jahren erfreute sich das «Vollmondbeizli» in Lengnau und darüber hinaus grosser Beliebtheit. «Während der Pandemie wollten wir uns im Betrieb nicht einschränken und auch den Umsatz lieber bei anderen Restaurants im Dorf wissen», begründet Andrea Schneider das Aussetzen der Vereinsaktivitäten in jener Zeit. «Nach Corona stieg dann die Familie Wyss aus, was wir natürlich sehr bedauern», fährt sie fort. Trotzdem beschloss der Spycherverein, ab kommendem Jahr wieder zu jedem Vollmond Gäste im Spycher zu empfangen und das Dorfleben monatlich mit den geselligen Restaurantabenden aufzulockern.

First come – first served
Der Vereinscharakter des «Vollmondbeizli» erschliesst sich einem nicht auf den ersten Blick. Die Gäste werden von professionellem Personal bedient und bekocht und bezahlen für ihre Speisen branchenübliche Preise. Der Verein jedoch profitiert nicht davon. «Gewinne investieren wir in kulturelle Anlässe, die dann allen gratis offen stehen», erläutert Andrea Schneider das Konzept. Und noch eine weitere Besonderheit hat der Verein auf Lager: Im Vollmondbeizli kann man nicht reservieren, nur früher kommen.

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