Auf Entdeckungstour durch Wohnträume

«Zeig mir, wie du wohnst, und ich sage dir, wer du bist»: Nach diesem Motto ist ­Tamara Krieger am Samstagabend in einer TV-Doku zu sehen.
Geben die Halsketten den entscheidenden Hinweis, der sie verrät? Tamara Krieger in ihrem Schlafzimmer. (Bild: is)

Als Künstlerin ist Tamara Krieger für ihre phantasievollen Collagen bekannt. Mithilfe von Schnipseln, die sie aus Hochglanzheften ausreisst, schafft die 53-Jährige faszinierende Bildwelten. Die zweite Leidenschaft der bekennenden Diva gilt der Innendekoration: «Ich liebe es, Wohnraum zu gestalten und zu sehen, wie andere wohnen», so die Endingerin, die bis 2019 den Blog Landhaus Diva betrieb und dort über Wohnformen und Möbel schrieb. Ihr Hang zu Exzentrik und Ästhetik kommt auch in ihrem alten Landhaus zum Ausdruck, das sie mit Partner Daniel Müller am Hang mit Blick über Endingen bewohnt: Jede Ecke ist kunstvoll arrangiert mit Bildern (natürlich eigenen), Möbelstücken und anderem Dekomaterial wie «gepimpten» Büsten, die sie mit Stacheldraht oder Lichterketten verziert.

SMS am Vortag des Drehbeginns
Klar, dass Tamara Krieger kaum eine Ausgabe von «Wer wohnt wo?» verpasst. In der Samstagabendsendung des Schweizer Fernsehens SRF ziehen fünf Prota­gonisten mit fünf komplett unterschiedlichen Häusern gemeinsam mit Moderator Sven Epiney von Haus zu Haus und versuchen, durch geschicktes Befragen, Beobachten und Kombinieren herauszufinden, welches Zuhause zu welcher Person gehört. Wer am Ende die meisten richtigen Zuordnungen macht, gewinnt.

Vergangenes Jahr wollte auch Tamara Krieger ihr Glück versuchen und bewarb sich beim SRF als Kandidatin. «Ich hätte aber nie damit gerechnet, dass ich angenommen werde», gibt sie zu. Tatsächlich klappte es nach einem Casting in ihrem Haus, bei dem sämtliche Räume unter die Lupe genommen wurden. Die Künstlerin nutzte den Moment, um aufgeschobene Renovationen oder Arbeiten zu erledigen, «alles musste perfekt sein, wenn das Kamerateam kommt», sagt sie lachend.

Während der Produktion war Geheimhaltung oberstes Gebot. «Wir erhielten am Tag vor Drehstart eine SMS mit Angaben, mit welchem Zug wir zu welchem Ort fahren sollten», erzählt Tamara Krieger. Zudem mussten alle verräterischen Hinweise wie Namensschilder oder Fotos vor Drehbeginn entfernt werden. Die TV-Crew habe das im Vorfeld extra kontrolliert, erzählt Tamara Krieger.

Gespräche waren verboten
Auch die Kleidung durfte keine Rückschlüsse darüber liefern, wer wo wohnt. Die Künstlerin, die gerne blumige und bunte Muster trägt, hat in der Sendung ein anthrazitfarbenes Kleid und Turnschuhe an – «sowas trage ich sonst nie!» Fünf Tage lang zog der Tross gemeinsam von einem zum nächsten Ort, übernachtet wurde im Hotel. Dabei sei streng darauf geachtet worden, dass die Teilnehmer nicht miteinander sprachen, berichtet die Künstlerin: «Selbst beim Essen wurden wir getrennt. Nur vor der Kamera durften wir miteinander reden.» Dabei seien mitunter skurrile Situationen entstanden, etwa, wenn man sich abends auf dem Hotelgang zufällig begegnete …

Zu Beginn eines jeden Drehs durften die Teilnehmenden das jeweilige Objekt in Gruppen erkunden. Dabei war vor allem im eigenen Haus schauspielerisches Talent gefragt, um sich nicht zu verraten. «Meine grösste Angst aber war, dass mich in den langen Wartezeiten, die wir oft im Freien verbrachten, ein Nachbar erkennt und anspricht. Dann wäre ich aufgeflogen», sagt Krieger lachend.

In jedem Objekt konnte man zudem mit einer Schätzfrage einen Joker gewinnen, der weitere Hinweise auf die Hausherrin oder den Hausherrn gab. In Endingen musste die Gruppe schätzen, wie viele Halsketten sich im ganzen Haus befinden. «Als Joker durfte man dann einen Blick in mein Atelier werfen», so die Künstlerin. Es sei spannend gewesen zu sehen, wo einen die anderen Kandidaten zuordneten, sagt die Künstlerin. Ob sie selber «entlarvt» wurde und wer gewonnen hat, verrät sie natürlich nicht.

Nicht gelästert, aber gewundert
Moderator Sven Epiney habe sie als sehr authentisch erlebt. «Er ist wirklich so, wie er im Fernsehen auftritt», lobt die Endingerin. Beeindruckt war sie auch vom Pensum der TV-Produktionscrew: «Sie drehten den ganzen Tag, machten abends die Interviews mit jedem Einzelnen und durften uns ja nie aus den Augen lassen. Dadurch hatten sie sehr lange Tage.»

Die Konkurrenten seien alle sehr nett und humorvoll gewesen: «Wir haben bereits eine WhatsApp-Gruppe gegründet und werden uns im Sommer zu einem Barbecue treffen.» Im Gegensatz zu ähnlichen Formaten wurde bei «Wer wohnt wo?» auch nie gelästert. «Wenn, dann haben wir uns höchstens gewundert», verrät Tamara Krieger. Besonders glücklich war sie, viel Kunst in den anderen Objekten zu sehen. «Eine Teilnehmerin hat mich inzwischen sogar privat besucht und eines meiner Werke gekauft», freut sich die Künstlerin.

Das Endresultat hat Tamara Krieger selbst noch nicht gesehen und ist deshalb sehr gespannt auf die Ausstrahlung am Samstagabend zur Primetime. Ihr Fazit fällt aber so oder so positiv aus: «Es war ein Abenteuer, das ich jedem empfehlen kann, der Freude am Wohnen hat.» Bewerben kann man sich online unter srf.ch/sendungen/unterhaltungssendungen/wer-wohnt-wo-jetzt-bewerben.

Samstag, 14. Januar, 20.10 Uhr, SRF 1