Die Badener und ihre Feste

Im Hinblick auf die Badenfahrt lässt Ehrenbürger Sepp Schmid die Bevölkerung mit einer Ausstellung an seiner Liebe zur Stadt teilhaben.
Sepp Schmid neben einem Plakat für die erste Badenfahrt im Jahr 1923. (Bild: pg)

Sepp Schmid hat sich im Hinblick auf die im kommenden August bevorstehende Jubiläums-Badenfahrt einen seit Langem gehegten Wunsch erfüllt. Er stellt im «Haus zum Engel», in welchem er mit seiner Frau Erika wohnt, einen Teil seiner umfangreichen «Badener Sammlung» aus. Ermöglicht wurde dies auch durch den Umzug des mittlerweile in Wettingen domizilierten Einrichtungshauses «Form + Wohnen», das Schmid einst in Baden gründete. Nun haben Interessierte die Möglichkeit, die Ausstellung rund um die Badenfahrten der vergangenen Jahre zu besuchen und dabei Trouvaillen vieler Feste und Anlässe zu bestaunen.

Stühle vergangener Zeiten
Darüber, dass Sepp Schmid ein Faible für Gegenstände mit Erinnerungswert hat, besteht kein Zweifel. Schon der Eintritt in das liebevoll gestaltete «private Museum» ruft bei Besuchenden Interesse hervor. Zahlreiche grossformatige Plakate offenbaren die vielfältigen Mottos bis zurück zur ersten Badenfahrt im Jahr 1923. Plakate und in grossformatigen Alben erfasste Zeitungsberichte zeugen davon, dass in den vergangenen einhundert Jahren in der lebensfrohen Stadt nebst den Badenfahrten unzählige Festivitäten und Anlässe organisiert und durchgeführt wurden. Bilder und Fotos lokaler und regionaler Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kultur, die das Geschehen geprägt haben, hängen zwischen restaurierten Gegenständen längst vergangener Zeiten und haben hier zu neuem Leben gefunden. Auszumachen ist auch nationale und internationale Prominenz, welche der Stadt an vielen Veranstaltungen die Ehre erwiesen hat. Auch zahlreiche, an der Wand aufgereihte Stühle lassen Wehmut an längst geschlossene Lokale aufkommen.

Sein Herz schlägt für die Stadt
Der nimmermüde Sepp Schmid wurde über die Jahre mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Der Träger des Dutti-Ordens wurde als langjähriges Mitglied des Badenfahrt-Komitees durch die City-Vereinigung, die heutige CityCom, und durch die Spanischbrödlizunft geehrt. Auf dem Rundgang durch die Ausstellung ist der 84-Jährige kaum mehr zu halten. Zu jedem Objekt, jedem Plakat und allen Fotos weiss er eine Anekdote zu erzählen. Ob all diesem Engagement für die Stadt, welche ihm nach wie vor am Herzen liegt, wurde ihm und seiner Frau Erika anlässlich seines 60. Geburtstags durch den damaligen Stadtammann Josef Bürge die Ehrenbürgerschaft der Stadt Baden zuerkannt.

In einem Ausstellungsraum steht eine überdimensionale Papierwand, auf welcher sich anlässlich der Badenfahrt 2007 im Durchgang des Stadtturms Tausende von Festbesuchenden mit ihrer Unterschrift verewigten. Unmittelbar davor ist der Stadtturm platziert, welchen der gelernte Schreiner im Massstab 1:20 selbst entworfen hat und herstellen liess. «Der Ausstellungsbesuch ist kostenlos. Ich habe aber das Dach des Turms mit einem Schlitz versehen, in welchen die Besuchenden einen freiwilligen Obolus stecken können. Der daraus resultierende Betrag soll einer wohltätigen Institution zukommen», erläutert Schmid. Respektvoll und staunend über das spannende Sammelsurium aus vergangenen Zeiten kehrt man nach dem Museumsbesuch in den Alltag zurück. Sepp Schmid hat im Hinblick auf die Badenfahrt eine aussagenstarke Auswahl getroffen, und so lohnt sich ein Ausstellungsbesuch allemal. Die Ausstellung ist ab sofort geöffnet. Es wird um vorgängige Absprache gebeten. Interessierte können sich unter erika.schmid5400@bluewin.ch oder unter 056 222 60 66 melden.