Dezember: «Wo ist eigentlich der Januar geblieben? Juli, hast du ihn gesehen?»
Juli: «Nein. Ich habe keine Zeit, mich um diesen Verlierer-Monat zu kümmern. Ich bin in der Vorbereitung des Hudelwetters, das ich für meinen Einsatz geplant habe.»
Dezember: «Ah, da ist er ja, der Januar! Du hast es doch noch auf ein Bier geschafft. Was ist denn mit dir los? Du siehst echt mitgenommen aus.»
Januar: «Ich bitte um Entschuldigung – hicks! Ich habe mein Ende gefeiert – hicks! Meine 31 Tage waren die Hölle: Kein Alkohol wegen des ‹Dry January›, kein Fleisch wegen des ‹Veganuary›. Vor lauter Gesundheit habe ich sogar vergessen, es schneien zu lassen. Tschuldigung – hicks!»
Dezember: «Ich verstehe. Jetzt hast du alles nachgeholt, was du versäumt hast.»
Januar: «In der Tat. Ich bin allerdings noch nicht ganz fertig. Ein saftiger Rindsbraten im Bratspeckmantel steckt noch im Ofen. Dazu passt dann hervorragend ein Château Mouton Rothschild 1986.»
Dezember: «Das ist Doppelmoral! Du machst all die Hypes in deinem Monat und lebst danach weiter wie gehabt. Das ist ja fast so schlimm, wie wenn Klimaaktivisten mit dem Flugzeug nach Bali in die Ferien reisen.»
Januar: «Jetzt übertreibst du!»
Dezember: «Keineswegs. Du nimmst mir zu menschliche Züge an.»
Januar: «Du hast leicht reden. Wegen der Völlerei über die Festtage habe ich das Nachsehen. Ausserdem hast du auch kaum geschneit, und zu warm warst du auch.»
Dezember: «Das habe ich nur wegen der Energiemangellage getan. Sonst hätten die Menschen frierend im Dunkeln gesessen.»
Januar: «Ich glaube, die Menschen sind an allem schuld. Sie können sich einfach nicht angemessen verhalten und fallen von einem Extrem ins andere – schlimmer als der Juli.»
Juli: «He!»
Februar: «Dafür habe ich ein Upgrade erhalten: Die Menschen lieben mich neuerdings und sind froh, dass der Januar endlich vorbei ist. Früher war dieser ja lediglich ein Loch.»
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