Bunt gemischt, nachhaltig und urban

Am 1. März eröffnet Maya Lukas (39) das Bistro Surbtal neu. Nebst einem vielfältigen Angebot ist Nachhaltigkeit für sie wichtig.
«Für mich der schönste Ort in Endingen»: Maya Lukas in ihrem neuen Lokal vor der Galerie der «Endinger Dorfgeschichte». (Bild: is)

Am Samstag hatte das «Surbtal Bistro» unter der Leitung von Lisa Schneider zum letzten Mal geöffnet, diese Woche übernimmt es Maya Lukas. Die neue Pächterin will das Lokal am 1. März als klassisches Restaurant mit einer neuen Karte unter dem bisherigen Namen wiedereröffnen. Das gastronomische Angebot wird «typisch Maya» sein, lacht sie und erklärt: «Eine bunte Mischung – modern, farbenfroh, urban.»

Auf der Speisekarte hat es neben Bowls, Suppen und sogenannten «Signature Sandwiches» – etwa mit Zwetschen-Chutney und Ziegenkäse – auch traditionellere Gerichte. Mittags bietet die 39-Jährige immer ein täglich wechselndes Menü sowie zwei Wochenmenüs an, abends kann à la carte gespiesen werden.

Stempelkarte fürs Schülermenü
Ab der zweiten Betriebswoche ist auch täglich ein vergünstigtes Schülermenü zum Mitnehmen in einer umweltfreundlichen reCircle-Box erhältlich – ein Getränk oder eine Frucht sei immer dabei, sagt die Mutter zweier Schulkinder. Die Gerichte können vorab online abgerufen werden, dazu gibts eine Stempelkarte: Jedes zehnte Schülermenü ist gratis.

Ein wichtiger Punkt ist für Maya Lukas Nachhaltigkeit. So wird das täglich wechselnde Menü nicht in Papierform, sondern auf einem Bildschirm am Fenster beim Eingang digital angezeigt. Um Food-Waste möglichst zu verhindern, werden nicht verzehrte Mittagsmenüs in der Kühlvitrine aufbewahrt und bis abends vergünstigt im Take-away abgegeben. Regionale Produkte stehen auch zum Verkauf.

Regelmässig will die neue Pächterin auch Themenwochen anbieten. «Die erste Karte bleibt sechs Wochen, danach gibt es vom 12. bis 30. April mexikanische Wochen mit dem Klassiker, meinen Tacos», erzählt die erfahrene Gastronomin, die schon viele Orte der Welt bereist und dort auch gekocht hat. «Noch schöner als Kochen ist jedoch Essen», sagt sie und lacht: «Ich gebe zu: Ich bin ein richtiger Foodie!»

Geplant sind später auch Asia-, Burger-­ oder Mauritius-Wochen – auf der Insel im Indischen Ozean war Maya Lukas bereits sechs Mal. Es ist die Heimat ihres Mannes Arvenda, der sie als Informatiker im Hintergrund bei der Administration unterstützt. «Damit jeder etwas auf der Karte findet, wird es auch in den Themenwochen immer ein Steak mit Kräuterbutter oder Teigwaren mit Sauce geben», betont die neue Gastgeberin. Dabei setzt sie auch auf Produkte aus der Region. Schorle und Wein kommen vom «Dorfgeist» in Tegerfelden, die Patisserie und das Brot von Beck Alt, das Fleisch von der Metzgerei Werder und Freilandeier von einem Endinger Hof.

Marktgasse wird zur Terrasse
Täglich ab 8.30 Uhr bietet sie Frühstück mit Extras wie Spiegel- oder Rührei an, samstags wartet ein erweitertes Brunch-Angebot mit Granola-Müesli und Vegi-Komponenten. Auch die Kuchenvitrine wird immer gefüllt sein. Eine grosse Auswahl an Tee-, Kaffee- und Biersorten sowie Longdrinks und Cocktails rundet das breite Angebot ab, die auch in der Lounge oder ab dem Frühling auf der grossen Terrasse genossen werden können. Und sie verrät: «Bald dürfen wir auch an der Marktgasse noch ein paar Tische aufstellen für alle, die gern den Betrieb auf der Hauptstrasse beobachten.» Dort werden auch zwei Parkplätze entstehen.

Maya Lukas übernimmt von ihrer Vorgängerin ein gut laufendes Lokal. Das Restaurant soll auch unter der neuen Leitung ein Treffpunkt für alle bleiben. Das Surbtal Bistro hat künftig an fünf Tagen (Dienstag bis Samstag) geöffnet – an vier Tagen bis 23 Uhr, dienstags nur bis 17 Uhr.

Viel gelernt in Brugg
Das «Surbtal Bistro» ist bereits ihr zweites eigenes Restaurant. Im Frühjahr 2022 hatte sie das «Maya’s Holiday Flavours» in der Brugger Altstadt eröffnet. Das Pendeln und die unberechenbare Gästezahl haben ihr aber zu schaffen gemacht. Sie habe in Brugg «Fehler gemacht, aber auch wahnsinnig viel gelernt», gibt Maya Lukas zu. Sie habe die richtigen Abläufe gefunden und gelernt, Dinge abzugeben und zu delegieren. «Zudem ist mir klar geworden, dass man professionelles Personal braucht, auch wenn die Kosten höher sind – aber es zahlt sich aus.» Ins «Surbtal Bistro» bringt sie ein neues Team mit. Ihre Serviceleitung verfügt über mehr als vierzig Jahre Erfahrung.

Da Maya Lukas im Winter auch ihre Ausbildung zur Berufsbildnerin abgeschlossen hat, kann sie im Sommer ausserdem zwei Lehrstellen in Küche und Service anbieten. «Wir sind auch offen für Invol-Lehren für Geflüchtete oder vorläufig Aufgenommene», freut sich die gebürtige Nussbaumerin, die ihre Kochlehre 2002 abgeschlossen hat und seither als selbständige Gastronomin unterwegs ist. Zudem unterrichtete sie an der Business & Hotel Management School in Luzern. Maya Lukas, die mit ihrer Familie nur hundert Meter entfernt wohnt, wollte sich die Gelegenheit in Endingen nicht entgehen lassen: «Hier kann ich mich verwirklichen. Wer offen für Neues ist und gutes Essen mag, findet bei uns immer etwas.»

Eröffnung mit Apéro:
Mittwoch, 1. März, 14 bis 19 Uhr

surbtal-bistro.ch