Die Geschäftswelt erkundet

Riegel, Cookies und Haarseifen: WMS-Schülerinnen und -schüler der Kanti Baden stellten im «Tägipark» ihre Mini-Unternehmen vor.
Elias, Andela und Lorena vom Mini-Unternehmens «Mr. Cookie» verkaufen ihre Kreationen im Tägipark in Wettingen. (Bild: sim)

Seit über zehn Jahren beteiligt sich die Wirtschaftsmittelschule der Kantonsschule Baden am «Company Programme» des Vereins «Young Enterprise Switzerland» (YES). Beinahe ebenso lange präsentiert sie ihre Unternehmen und Produkte im «Tägipark» in Wettingen. Dieses Jahr haben die Studierenden insgesamt neun Unternehmen in Gruppen à je fünf bis sechs Personen gegründet. Ihre Aufgabe war es, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, ein Unternehmen zu gründen, die Produktion aufzugleisen, Marketing und Vertrieb zu organisieren und – wenn möglich – einen Gewinn zu erzielen. So unterschiedlich die Ideen waren, ein Grundgedanke war bei fast allen Gruppen gleich: Sie setzen auf nachhaltige Produkte und Produktion.

Ungewöhnliche Cookies
Das Mini-Unternehmen «Ewyn» verschrieb sich beispielsweise der Herstellung umweltverträglicher Haarseifen. «Wir stellten fest, dass es solche Produkte in den skandinavischen Ländern bereits gibt. Bei uns ist dieses Angebot hingegen noch fast unbekannt. Deshalb stellen wir Haarseifen aus lokalen Produkten und natürlichen Zutaten her», erläutert eine Schülerin.

Das Start-up «Frame» hat sich zum Ziel gesetzt, einen Protein-Getreide-Riegel aus lokalen Produkten herzustellen, der dazu noch schmecken sollte. Erst nach mehreren Versuchen und Anpassungen gab sich die Gruppe mit dem Resultat zufrieden. Die Gruppe, die das Unternehmen «Mr. Cookie» gründete, hat sich hingegen zum Ziel gesetzt, den Cookie-Markt zu revolutionieren, und hat eine Reihe Kekse in ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen entwickelt.

Das erklärte Ziel von «YES» ist es, Schülerinnen und Schülern praktische Erfahrungen in der Geschäftswelt zu ermöglichen. Seit über fünfzehn Jahren engagiert sich der Verein mit Sitz in Zürich für praxisorientierte Wirtschaftsbildung.

Durch die Teilnahme am Projekt sollen die Jugendlichen den Prozess der Unternehmensgründung von Anfang bis Ende selbst erleben. «Das soll ihnen Mut geben, hinauszutreten und die Welt der Erwachsenen zu erkunden», sagt Sibylle Kohler. Sie betreut die Studierenden gemeinsam mit den anderen Lehrpersonen des Fachbereichs Wirtschaft und Recht. Der zeitliche Aufwand der Studierenden für das «YES»-Projekt ist beachtlich. «Sie haben zwar drei Lektionen in der Woche Zeit für die Arbeit an ihren Unternehmen, doch das reicht bei Weitem nicht aus», so Ursula Nohl-Künzli, Prorektorin der Kanti Baden.

Die Jugendlichen sind sich einig, dass die Teilnahme am Projekt eine intensive, aber lehrreiche Erfahrung war. Aus allen eingereichten Projekten werden die innovativsten jährlich von «YES» ausgezeichnet. Drei Mini-Unternehmen aus Baden haben es dieses Jahr in die nächste Runde der Ausscheidung geschafft.