Baum aus 608 Platten

Der Verein «Projekt X» plant mit «Arboretum» im nördlichen Kurpark einen Pavillon mit Restaurant, der spektakuläre Ausblicke liefert.
Das Kernteam von «Arboretum» besteht aus sechzehn Personen. Im Bild: Philippe Barman, Helen Weik Ulrich, Stefan Ulrich, Gabi Barman, Romy Ulrich. (Bild: UB)

Musik, Rummel und Take-aways gibt es genug an der Badenfahrt. Der Verein «Projekt X» setzt mit seinem Projekt «Arboretum» einen Kontrapunkt zum übrigen Festgeschehen. Das lateinische Wort bedeutet zu Deutsch Baumpflanzung oder Weingarten. Mit einem Konstrukt aus 608 Holzplatten entsteht ein nach oben transparenter Pavillon, der an eine Baumkrone erinnert. Die 300 Quadratmeter grosse Holzkonstruktion wird auf Stützen aufgebaut werden und sich auf der Lichtung im hinteren Teil des Kurparks befinden. Aus dem Pavillon wird der Blick über die schweren und doch filigran wirkenden Konstrukte auf das Blätterdach des Kurparks und direkt in den Himmel schweifen.

Schön sitzen und gut essen
In der ehemaligen Demuth-Fabrikhalle in Baden werden die Bauelemente vorfabriziert. Die Lokalität ist in einen Essbereich und eine Lounge eingeteilt. Rundum gibt es Sitzgelegenheiten auf der Plattform. Dafür werden siebzig Kissen von Hand genäht. Neben der aufwendigen Konstruktion ist die Kulinarik Hauptattraktion im «Arboretum». Gastronom Christophe Martin von der ehemaligen Speisewirtschaft «Blauer Engel» aus Rüfenach kreiert Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts aus regionalen Produkten. Auf der Karte stehen zum Beispiel Natura Beef aus Effingen und Meringues aus Ennetbadener Produktion.

Zum Jubiläum 100 Jahre Badenfahrt unter dem Motto «Neo-» wollten sich «Projekt X»-Initiant Stefan Ulrich und sein Team natürlich etwas Besonderes einfallen lassen. «Bei uns findet man feines Essen, wird bedient und kann sich den Festbetrieb rundherum in Ruhe zu Gemüte führen.» Das Badenfahrt-Komitee setzt bei jedem Projekt voraus, dass sich die Initianten mit der Geschichte des Orts befassen. «Wir beziehen uns auf die Zeit, in der die Industrie stark im Aufschwung war. Kultur und Architektur verschmolzen miteinander, der schwere Klassizismus verschwand langsam. Architektur und Kunst konnten seriell produziert werden und zeigten sich mit einer neuen Leichtigkeit. Daran soll ‹Arboretum› erinnern», so Ulrich.

Wer sich für ein Essen unter der kunstvoll konstruierten Baumkrone entscheidet, wird an den Tisch geführt. Getafelt wird edel und mit Musse. «Hier entsteht Architektur», sagt Stefan Ulrich. Auch das Bau-Ressort um Architekt Philippe Barman arbeitet ehrenamtlich, bringt aber viel professionelles Know-how ein. Der Aufwand, den der Verein «Projekt X» in sein Badenfahrt-Projekt investiert, ist enorm. Es braucht Leute im Gastrobereich, für die Gestaltung und die Kommunikation.

Bereits beim ersten Treffen erschienen über sechzig freiwillige Helferinnen und Helfer, die bei der Verwirklichung des Projekts mitwirken wollten. «Wir haben uns viel vorgenommen, und die Herausforderung ist riesig. Aber der Badenfahrt-Geist bringt Unglaubliches zustande und ‹Arboretum› wird beim 100-Jahr-Badenfahrt-Jubiläum hoffentlich einen Akzent setzen», schliesst Stefan Ulrich.

arboretum-bafa23.ch