Eine raffinierte Kombination

In seinen Jahres­konzerten überrascht das ­Militärspiel Baden mit der Alphornsolistin Lisa Stoll. Die Anlässe stehen unter dem Motto «Alpen».
Geprobt wird «in Zivil»: Das Militärspiel unter der Leitung von Dirigent Markus Hauenstein in Fislisbach. (Bild: isp)

Ungewohnte Klänge ertönten kürzlich an einem Sonntag in der Aula des Schulhauses Leematten in Fislisbach. Zum Spiel der Blasinstrumente gesellte sich der weittragende Klang eines Alphorns. Für sein Jahreskonzert mit dem Titel «Alpen» hat das Projektorchester Militärspiel Baden mit der Alphornsolistin Lisa Stoll zusammengespannt. Während der erste Teil mehrheitlich aus Klassikern wie der Ouvertüre zur Oper «Willhelm Tell» besteht, werden im zweiten Teil des Konzerts drei Stücke gespielt, die explizit für Alphorn und Blasmusik geschrieben wurden. «Besonders freue ich mich auf das Stück ‹Alpine Cowboy›», sagt die 27-jährige Alphornistin. Die fast acht Minuten lange Komposition des Schotten John Glenesk Mortimer beinhaltet Sequenzen aus Boogie, Balladen und Barn Dance, auch Scheunentanz genannt.

Gemeinsamer TV-Auftritt
Die Zusammenarbeit mit dem Militärspiel Baden kam durch den Dirigenten Markus Hauenstein aus Endingen zustande. Die beiden hatten sich 2016 im Rahmen der TV-Sendung «Potz Musig» kennengelernt, welche Lisa Stoll mit verschiedenen Formationen und Orchestern gestalten durfte. Dazu lud die sie unter anderem die Brassband «Generell 5» ein, in der Hauenstein auf der Tuba mitspielt. «Es macht Spass, etwas gemeinsam zu erarbeiten, und ich profitiere immer von musikalischen Co-Produktionen», sagt die gebürtige Schaffhauserin, die schon als junges Mädchen das Alphorn und ihre Leidenschaft für Blasmusik entdeckt hatte. Lisa Stoll gewann zahlreiche Wettbewerbe und wurde mit Auftritten am Alphorn rund um die Welt national und international als «Swisslady» bekannt.

Neben Lisa Stoll tritt auch der 16-jährige Trompeter Ganvai Friedrich aus Niederrohrdorf mit dem Militärspiel Baden auf. Seit Anfang Jahr wird fleissig geprobt. Obschon Alp­hornklänge in einer anderen Tonart daherkommen, harmoniert diese «neue» Formation bestens.

Die 1939 als «Spiel des Unteroffiziersvereins Baden» gegründete Formation Militärspiel Baden ist ein überregionales Projektorchester in Harmoniebesetzung mit rund fünfzig Musikerinnen und Musikern. «Unser Repertoire umfasst anspruchsvolle Blasmusikliteratur der ersten und zweiten Stärkeklasse», erklärt Präsident Stefan Ehrensperger.

Alphornsolistin Lisa Stoll. (Bild: zvg)

Jedes Jahr neu formiert
Im Gegensatz zu anderen Musikvereinen sind die Mitwirkenden des Militärspiels Baden nur ein Jahr Aktivmitglied. Nach den Konzerten wird das Orchester immer neu zusammengestellt. «Die Teilnehmer der aktuellen Formation kommen grösstenteils aus dem Aargau, aber auch aus Basel, Zürich sowie St. Margrethen», so Präsident Ehrensperger. Um mitspielen zu können, muss man nicht Mitglied der Schweizer Armee sein. Die Militäruniform wird zur Verfügung gestellt.

Samstag, 1. April, 20 Uhr
Berikerhus in Berikon
Sonntag, 2. April, 17 Uhr
Tägerhardsaal in Wettingen