Hunde – sie gehören zum Leben von Edi und Verena Suter. Speziell der inzwischen 69-jährige Suter hat während rund 40 Jahren seine Freizeit dem Hobby Hund gewidmet. Vor dem heute sieben Jahre alten Airedale-Terrier Zino waren das drei Malinois und ein Riesenschnauzer. Wie heute Zino hat Suter auch sie trainiert und an Wettkämpfen teilgenommen. Der Riesenschnauzer wurde zum Sanitätshund ausgebildet.
Was ist der Unterschied zwischen Sanitätshund und Katastrophen- oder Lawinenhund? «Der Einsatzzweck», so Suter. «In Lengnau lebend, kann ein Lawinenhund keine Hilfe leisten. Und für einen Katastrophenhundeführer ist ein sehr entgegenkommender Arbeitgeber zwingend nötig, damit dieser umgehend für die Suche nach Leben in ein Gebiet reisen kann, das von einem Erdbeben betroffen ist.»
Zino – ein Gebrauchshund
Dass Zino kein Sanitäts-, sondern ein sogenannter Gebrauchshund wurde, hat laut Suter folgenden Grund: «Beim Sanitätstraining müssen immer mindestens drei Personen anwesend sein – und Übungen im Wald, die für die Ausbildung wichtig sind, können während der Legezeit der Rehe nicht durchgeführt werden.» Doch: Was ist ein Gebrauchshund? Die Liste reicht vom Polizei- über den Such- bis zum Therapiehund. Einheitlich seien jedoch die Aufgaben und Prüfungen, die ein Hund bei Wettbewerben lösen und erfüllen müsse. Zu diesem Zweck kam Zino ins Haus. Dass es ein Airedale-Terrier wurde, geschah auf Wunsch von Gattin Verena. «Ich wollte schon immer einen solchen Hund.» Und die Rasse passt auch Edi Suber: «Das ist einer der ältesten Gebrauchshunde – menschenfreundlich und mit grosser Vergangenheit als Diensthund.»
Die professionelle Ausbildung eines Gebrauchshundes ist punkto Zeitaufwand nicht ohne. Regelmässiges Training auf den Spaziergängen plus Intensivausbildung auf speziellen Plätzen sind zwingend. In der Nähe kann Suter mit Kolleginnen und Kollegen beim FC Niederwenigen einen Teil des Geländes nutzen. «Das ist ein Geben und Nehmen – wir helfen zum Beispiel bei Fussballturnieren mit.» Für eine vertiefte Weiterbildung von Zino geht es nach Rothrist, und zwar durch den Feierabendverkehr auf der A1. Der Grund: Sohn Michael, der seine Rekrutenschule als Hundeführer absolviert hat und nun (neben seinem Job als Bauingenieur) Ausbildner ist, lebt im Bernischen.
Zehn Stunden Anreise zur WM
Dann die grosse Woche Ende April: Edi, Michael und dessen Bruder Patric Suter – kein «Hündeler», aber Mitglied des Lengnauer Gemeinderats – nahmen mit Zino zehn Stunden Autofahrt nach Markt Hartmannsdorf in Österreich auf sich: zur WM der Sparte IGP Terrier. Die drei Buchstaben stehen für «Internationale Gebrauchshundeprüfung». Die Aufgaben stammen ursprünglich aus der Polizeihundeausbildung und umfassen Unterordnung, Fährtensuche und Schutz(-Dienst). The winner is – Zino! Es sei ein berührender Moment gewesen, mit seinem Weltmeister in die Arena einlaufen und sich auf das Podest stellen zu dürfen, während «Trittst im Morgenrot daher» ertönt sei. Zu Hause gab es die Gratulation von Gemeindeammann Viktor Jetzer.