Ausblick auf die Gemeindeentwicklung

Der Gemeinderat lud zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Das Traktandum Begegnungszone sorgte für heftige Diskussionen.
Andreas Mahler (Vizeammann), Christoph Schott (Gemeinderat), Andreas Sommer (Gemeinderat), Simone Bertschi ­(Gemeinderätin) sowie Peter Huber (Gemeindeammann). (Bild: isp)

Vergangene Woche führte der Gemeinderat, angeführt von Gemeindeammann Peter Huber, eine rund zweistündige Informationsveranstaltung für die Bevölkerung durch. Acht Traktanden standen auf der Tagesordnung. Gemeinderätin Simone Bertschi informierte sachlich über die Unterbringung von Asyl- und Schutzsuchenden, und Gemeinderat Christoph Schott klärte die rund hundert Anwesenden über die Entwicklung der Anzahl Schülerinnen und Schüler und den daraus resultierenden Schulraumbedarf auf.

Dem Personal Sorge tragen
Die Entwicklung der Stellenpensen beim Gemeindepersonal war rasch abgehandelt. Peter Huber betonte, wie wichtig es sei, dem Personal Sorge zu tragen. Er lege Wert darauf, dass beim gemeinsamen Arbeiten Respekt und Vertrauen gelebt würden, und das nicht nur, weil es das Personalreglement so vorschreibe. Die rund siebzig Gemeindeangestellten, einschliesslich der im Stundenlohn beschäftigten Arbeitskräfte, sind aktuell stark gefordert. Das Dorf ist in den letzten fünfzehn Jahren von rund 5000 auf über 6100 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Der Gemeinderat stellt deshalb den Antrag, den Stellenplafond um 300 Prozentpunkte zu erhöhen.

Auch das Traktandum Modellstadt Baden war schnell vorgestellt. Seit 2019 ist eine Projektgruppe damit beschäftigt, das Grossprojekt zu begleiten, das dreizehn Gemeinden umfasst und sich mit deren künftiger Entwicklung befasst. Fislisbach ist – zusammen mit Baden, Gebenstorf sowie Birmenstorf – Teil des Kernteams des Projekts. Die Zwischenfrage, ob Fislisbach gar eine Fusion mit Baden anstrebe, verneinte Huber aber klar. Später berichtete Gemeinderat Andreas Sommer von der Holznutzung in der Gemeinde und von den Freizeitangeboten im Ortsbürgerwald.

Pilotprojekt Begegnungszone
Ausführlicher besprochen wurde das Traktandum Pilotprojekt Begegnungszone. Vizeammann Andreas Mahler liess sich bei der Präsentation des Projekts von den Wortmeldungen aus dem Publikum nicht aus der Ruhe bringen. Eine Begegnungszone ergebe Sinn, weil den Problemen, die durch Elterntaxis und parkierende Autos rund um das Schulhaus sowie abgestellte Autos entstünden, die den landwirtschaftlichen Verkehr auf der Leemattenstrasse behinderten, so entgegengewirkt werden könne. Auf dem oberen Teilstück der Leemattenstrasse und weiterführend auf dem Schulhausweg sowie der alten Birmenstorferstrasse soll Tempo 20 eingeführt werden. Bewusst ausgenommen ist die Einfahrt zum Aldi-Parkhaus. Der Fussgängerverkehr soll die ganze Verkehrsfläche nutzen dürfen und vortrittsberechtigt sein. Parkieren soll nur noch auf markierten obder Beschilderten Parkplätzen erlaubt sein. Gewerbetreibende und angrenzende Grundeigentümer wurden anlässlich einer Informationsveranstaltung am 19. April bereits darüber ins Bild gesetzt.

Eine Frage war, ob es nicht möglich wäre, andere Strassen zu Begegnungszonen zu erklären. Mahler verneinte und sagte, dass es nicht rechtens sei, auf einer Hauptstrasse Tempo 20 einzuführen. Einige Anliegen, beispielsweise einen Teilverzicht der Begegnungszone auf der alten Birmenstorferstrasse sowie eine Verlängerung derselben auf der Leemattenstrasse bis zur Feldstrasse, wird der Gemeinderat in seiner Entscheidungsfindung berücksichtigen. Man werde sich in dieser Woche noch mit den Betroffenen an einen runden Tisch setzen und die dringendsten Anliegen sowie Wünsche behandeln, versprach Mahler. Die geplanten Massnahmen sollen  im September umgesetzt werden.

Das letzte Traktandum, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, wurde rasch abgehandelt, denn bei den Anwesenden, die an diesem Abend eine Flut von Informationen zu verarbeiten hatten, machte sich langsam Unruhe bemerkbar.

Im Dorf geht etwas
Die Ortsbürger- und Einwohner­gemeindeversammlung findet am 21. Juni statt. Am 10. Juni findet zudem der Neophytentag statt, bei dem die Bevölkerung aufgerufen ist, gemeinsam gegen die pflanzlichen Eindringlinge vorzugehen. Am 24. Juni führt die Ortsbürgergemeinde von 9 bis 14 Uhr einen Waldarbeitstag durch, bei dem die Bevölkerung ebenfalls zur Mithilfe eingeladen ist.