Das Parkhaus Eisi ist 24 Stunden und sieben Tage die Woche geöffnet. Strategisch liegt es zentral beim Stadthaus und eingangs zur Altstadt. So ist es für viele Besucherinnen und Besucher von auswärts einer der ersten Eindrücke der Stadt. Auch die Wohnbevölkerung und automobilisierte Pendler nutzen es regelmässig. Doch gerade bei kühlem Wetter und im Winterhalbjahr wird das Parkhaus, das über 360 Parkplätze verfügt, zum oft besuchten Aufenthaltsort für Personengruppen, die in den Räumlichkeiten ungestört Alkohol, Zigaretten oder Haschisch konsumieren und grobe Verschmutzungen, Schmierereien an Wänden und Glastüren, Abfall und andere Verunreinigungen hinterlassen.
Martin Wehrli, Präsident des Verwaltungsrats Parkhaus Eisi AG, nimmt auf Anfrage des «General-Anzeigers» Stellung. «Dem Verwaltungsrat ist bekannt, dass insbesondere in der Winterzeit vermehrt Verschmutzungen durch Drittpersonen auftreten», gibt er Auskunft. «Auch haben wir Kenntnis davon, dass sich Gruppen nachts im Parkhaus treffen. Ihre Konsumgebräuche sind uns nicht bekannt, ausser diejenigen verschiedener Getränke», fügt er an. Der Verwaltungsrat habe diese Problematik an diversen Sitzungen diskutiert und suche laufend nach Verbesserungen. «Leider sind diese Verunreinigungen ein Problem, von dem alle Parkhäuser in Brugg und Windisch betroffen sind», so Wehrlis Einschätzung. Im vergangenen Jahr seien von den Parkhausbenutzerinnen und -benutzern aber keine Reklamationen an ihn herangetragen worden.
Aufwändige Reinigungsarbeiten
Die Situation im Eisi scheint sich von derjenigen im Parkhaus Neumarkt zu unterscheiden, wo wesentlich sauberere Zustände anzutreffen sind. Wie Jonas Stucki, Leiter Werkdienst der Stadt Brugg, informiert, werde das Eisi dreimal pro Woche, nämlich montags, mittwochs und freitags, gereinigt und der Urin abgewaschen. Bereits am nächsten Tag sei jedoch alles wieder verschmutzt. «Das Parkhaus gibt zu tun», bestätigt er. Zusätzlich ist ein Hauswart von der Abteilung Planung und Bau der Stadt für das Parkhaus zuständig, mit dem man sich die Aufgaben teilt. Einmal wöchentlich werden die Scheiben gereinigt, zweimal wöchentlich die Abfalleimer geleert. Die Reinigung der Toiletten werde täglich vorgenommen, bei Festen und Grossanlässen sogar mehrmals täglich, wofür die Einwohnergemeinde verantwortlich sei, so Stucki.
Was die Sicherheit angeht, hält Martin Wehrli fest: «Es gibt regelmässige Kontrollgänge von der Regionalpolizei.» Zudem würden einige neuralgische Punkte mit Kameras überwacht. «Kameras sowie Sprechstellen befinden sich bei der Ein- und Ausfahrt und bei den Kassenautomaten», bestätigt Jonas Stucki. Die Gruppen hielten sich jedoch augenscheinlich nicht bei den Kassenautomaten auf, sondern nahe der Aufgänge von Lift und Treppen. «Zu den einzelnen Gruppen kann und darf die Regionalpolizei keine Auskunft geben. Bei Beschädigungen werden von der Parkhaus Eisi AG Anzeigen gegen unbekannt erstattet», betont Martin Wehrli. «Wir haben einen sehr guten Kontakt zur Regionalpolizei und schätzen die gute Zusammenarbeit. Ausserdem ist der Chef der Regionalpolizei Mitglied des Verwaltungsrats und kennt unsere Probleme aus erster Hand», betont der Verwaltungsratspräsident. Davon, dass es Benutzerinnen und Benutzer gebe, die befürchteten, dass ihr Fahrzeug beschädigt werden könne, und deshalb die Parkplätze mieden, bei denen die Verschmutzungen, Wandschmierereien und andere Hinterlassenschaften am intensivsten seien, habe man keine Kenntnis. Und es seien bis heute keine Schäden an Fahrzeugen gemeldet worden, so Wehrli. Dem Management sei aber bekannt, dass die Situation im Winter und bei Regenwetter schlimmer als im Sommer sei. Es gebe gelegentlich Hinweise aus der Bevölkerung, aber keine eigentlichen Reklamationen, betont auch Jonas Stucki.
Dass sich einige Benutzerinnen und Benutzer des Parkhauses nachts trotzdem nicht sicher fühlten, kann Martin Wehrli nicht bestätigen. «Gerade vonseiten der Frauen wurde bisher die gute Ausleuchtung bei den gekennzeichneten Frauenparkplätzen im 1. Untergeschoss gelobt.» Der Verwaltungsrat diskutiere derzeit die Ausleuchtung des Parkhauses und habe eine Analyse in Auftrag gegeben, legt Wehrli offen.