Aufsteigerinnen mit Ambitionen

Das Damen-1-Team von Baden Basket 54 blickt auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück und einer neuen Herausforderung entgegen.
Baden Basket 54 wagt den Aufstieg. (Bild: zVg)

Das Team Damen 1 des Vereins Baden Basket 54 behauptet sich seit Jahren erfolgreich in der Schweizer Nationalliga B und landet am Ende der Saison regelmässig auf einem der vorderen Plätze. So gut wie letzte Saison lief es dem Team aus Baden aber noch nie. Im Turnier der besten vier Mitte Mai in Baden musste sich Baden Basket 54 im Finalspiel lediglich dem Team Reva Basket aus dem Tessin geschlagen geben. Dieses hatte während der gesamten Saison die Tabelle angeführt. Entsprechend zufrieden ist man in Baden mit dem Titel des Vize-Schweizer-Meisters der Nationalliga B.

Den Schritt wagen
Dieser sportliche Erfolg trägt das Seine zu einer Entscheidung bei, mit der man bei Baden Basket 54 schon länger ringt. Es geht um die Frage, ob der Club für die nächste Saison den Aufstieg in die Nationalliga A wagen will. Da das neben einer grösseren sportlichen Herausforderung erhebliche Mehrkosten und die Notwendigkeit professionellerer Vereins- und Unterstützungsstrukturen mit sich bringt, war es keine leichte Entscheidung. «Es gibt viele sehr gute Basketballclubs in der Nationalliga B, die den Aufstieg aufgrund der höheren Kosten scheuen», erläutert Cinzia Ferrari, die selbst in der ersten Mannschaft spielt, daneben noch Juniorenmannschaften trainiert und für die Kommunikationsarbeit im Verein zuständig ist.

Im Hinblick auf den für 2025 ins Auge gefassten Aufstieg in die Nationalliga A hatte Baden Basket 54 vor Kurzem einen Supporter-Club gegründet, der für mehr Publizität und Unterstützung sorgen soll. Zudem lief letzten Monat ein Crowdfunding, um weitere Mittel für den Verein aufzutreiben. Dieses schloss am Sonntag beim Stand von 33 755 Franken rund zehn Prozent über dem angestrebten Zielwert. Mit der Renovation der Dreifachturnhalle an der Kantonsschule Baden erhielt der Club bereits ein Spielfeld, das den Vorgaben der Nationalliga A entspricht. Aus diesen Gründen habe sich Baden Basket 54 nun definitiv und ein Jahr früher als geplant entschlossen, die Herausforderung Nationalliga A anzunehmen, wie der Verein am Montag mitteilte.

Das Team Damen 1 von Baden Basket 54 erkämpfte sich letzte Saison den starken zweiten Platz in der NLB. (Bild: zVg)

Es braucht zwingend Profis
Eine weitere Herausforderung im Zusammenhang mit dem Aufstieg betrifft die Spielerinnen selbst. Bis anhin setzte sich das Badener Team aus den talentiertesten Basketballspielerinnen aus der Region zusammen, und keine von ihnen verdient mit Basketball ihren Lebensunterhalt. In der Nationalliga A ist das anders: «In der NLA ist man ohne Profis nicht konkurrenzfähig», stellt Cinzia Ferrari klar. Da einige aktuelle Spielerinnen der ersten Mannschaft auf Ende der Saison ihren Rücktritt angekündigt hatten, ist das für den Badener Basketballclub die ideale Gelegenheit, um das Team für die Nationalliga A umzubauen. In dieser Liga sind maximal drei Spielerinnen erlaubt, die mit ihrem Sport Geld verdienen und/oder nicht aus der Schweiz stammen. Aus dem bisherigen Kader werden zwei bis drei Spielerinnen den Aufstieg mitmachen. Verstärkung erhalten sie von drei bis vier Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs. Weiter sieht der Plan vor, zwei Profispielerinnen unter Vertrag zu nehmen. «Eine konnten wir glücklicherweise bereits verpflichten», verrät Cinzia Ferrari. Der Verzicht auf eine dritte Profispielerin ist den damit verbundenen Kosten zuzuschreiben. «Wir zielen darauf ab, mit nur zwei Profis anzutreten. Dafür können wir auf ein sehr starkes Schweizer Kader zurückgreifen, was nicht allen Teams vergönnt ist», fährt Cinzia Ferrari fort.

Um die noch freien Plätze im Team zu besetzen, wird der Verein in Kürze Try-outs für interessierte Spielerinnen abhalten.

Ambitionierter Ausblick
Sportlich meldet Baden Basket 54 für die Nationalliga A Ambitionen an. «Ich zumindest komme, um mitzukämpfen», bestätigt Cinzia Ferrari. «Wir sind, glaube ich, wirklich nicht schlecht aufgestellt, und ich sehe uns eher in der vorderen Hälfte der Tabelle. Aber natürlich werden wir uns in der neuen Liga erst einmal zurechtfinden müssen.»

Derzeit geniessen die Spielerinnen von Baden Basket 54 eine verdiente Verschnaufpause. In nicht einmal zwei Wochen beginnen aber die Vorbereitungen für die nächste Saison. Dann wird sich weisen, ob Baden Basket 54 tatsächlich in der höchsten Liga im Schweizer Damenbasketball Schritt halten kann.