Erst Provisorium, dann Ersatzneubau

An der letzten Turgemer ­Sommergmeind gab Astrid Barben Auskunft über die ersten Schritte der neuen Schulraumstrategie.
Nach der Gemeindeversammlung hatte der «Gedächtnisspeicher» seinen allerersten Einsatz vor dem Bauernhaus an der Limmat. (Bild: sim)

Die Fusion von Turgi mit Baden, die für den 1. Januar 2024 geplant ist, war an der zweitletzten Turgemer Gemeindeversammlung auf der Traktandenliste zwar nirgends zu finden. Trotzdem war sie das bestimmende Thema des Abends im Bauernhaus an der Limmat. Dies deshalb, weil alles, was die Gemeinde Turgi im kommenden halben Jahr nicht selbst zum Abschluss bringen kann, zwangsläufig in die Zuständigkeit der Stadt Baden übergehen wird.

Knapper Schulraum
Davon ist vor allem die Schulraum­planung betroffen. Die Versammlung hatte in diesem Zusammenhang über einen Projektierungskredit von 285 000 Franken für die Erstellung von Provisorien zu befinden. Frau Vizeammann Astrid Barben erläuterte den Anwesenden die Ausgangslage der verschiedenen Schulstufen. Einige der Schulliegenschaften von Turgi sind in die Jahre gekommen und renovationsbedürftig. Ausserdem ist der Schulraum insbesondere in der Bezirksschule schon heute knapp. Da die Gemeinde in der Oberstufe mit wachsenden Schülerzahlen rechnet, wird sich das Problem verschärfen.

Um langfristig Abhilfe zu schaffen, soll das Turgemer Oberstufenzentrum um einen Ersatzneubau im Bereich des heutigen Trakts A ergänzt werden. «Der Umsetzungszeitpunkt für den Ersatzbau ist derzeit noch ungewiss, darf aber nicht vor 2028 erwartet werden», erklärt Barben. Um den akuten Raumbedarf zu decken, soll in einem ersten Schritt deshalb ein Provisorium erstellt werden, das Platz für sechs Abteilungen bieten soll. Das Provisorium soll bis 2026 bezugs­bereit sein.

Betreffend Schulraum in Turgi wird bereits heute in Abstimmung mit Baden geplant, die Stadt wird das Projekt im Januar erben. Wie genau die Entwicklung des Schulstandorts Turgi deshalb ablaufen wird, kann derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Bewertungsgewinne
Die Jahresrechnung 2022 schliesst mit einem Gewinn von rund 5,1 Millionen Franken. Dabei legt die Gemeinde ein ausgeglichenes operatives Ergebnis vor. Das aussergewöhnlich gute Gesamtergebnis ist wesentlich der Neubewertung der gemeindeeigenen Liegenschaften zuzuschreiben. Entgegen den Erwartungen stiegen die Steuereinnahmen der Gemeinde in sämtlichen Bereichen.

140 Jahre Turgi
Dieses Jahr ist nicht nur Turgis letztes Jahr als eigenständige Gemeinde, sondern auch das 140. in der Geschichte des Dorfs. Das Jubiläum nimmt der künftige Stadtteil von Baden zum Anlass, die eigene Geschichte nochmals aufleben zu lassen und für die Zukunft zu sammeln und zu bewahren. Dafür hat die Gemeinde einen «Gedächtnisspeicher» gebaut. Dort können Interessierte ihre Erinnerungen, ihre persönlichen Erlebnisse sowie überhaupt alles, was mit der Gemeinde Turgi in einem Zusammenhang steht, für die Nachwelt festhalten. «Der ‹Gedächtnisspeicher› wird heute in Betrieb genommen», erklärte Gemeindeammann Adrian Schoop zum Abschluss der Gemeindeversammlung. «Uns schwebt vor, dass dort eine interessante Geschichte von Turgi zusammenkommt.»

Damit möglichst viele Turgemerinnen und Turgemer ihre persönlichen Erinnerungen hinterlassen können, wird die Kabine ab sofort an verschiedenen Orten im Dorf aufgestellt. Der aktuelle Standort des «Gedächtnisspeichers» ist auf der Website 5300-turgi.ch zu finden. Dort können Beiträge und Bilder direkt hochgeladen werden.