Goldene Zeiten für den Tennisclub

Geselligkeit ist wichtig im TCO: Mit einem Plauschturnier und einem Jubiläumsevent feierte er am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen.
Rainer Schumacher und Seraina Conrad stossen auf 50 Jahre TCO an. (Bild: is)

In der silbernen Festschrift zum 25-Jahr-Jubiläum von 1998 ist nach­zulesen, dass Karl «Charly» Järmann – ein «Nichttennisspieler» – im Frühjahr 1969 begonnen hatte, Obersiggenthaler für einen Tennisclub anzuwerben. Die Gründungsversammlung fand am 25. Juni 1969 mit 16 Mitgliedern statt. Doch erst vier Jahre später bekam der Verein eine eigene Sportanlage. Denn als endlich ein geeignetes Grundstück gefunden ist, wird im März 1972 eine Beteiligung der Gemeinde durch das «Aktionskomitee für gesunde Gemeindefinanzen» per Referendum verhindert. «Im Nachhinein war das ein Glücksfall für uns», sagt die heutige Präsidentin Seraina Conrad. Denn nun wurde der Tennisclub Obersiggenthal (TCO) Eigentümer eines idealen Grundstücks an der Gässliackerstrasse nahe der Limmat. Am 18. August 1973 wurde die Anlage mit einem Showmatch zwischen dem damaligen Topspieler Urs Frölicher und dem Verleger Michael Ringier eingeweiht. Die fünf Plätze sind im Boden versenkt und dadurch windgeschützt. Zwei erhielten 2020 einen Allwetterbelag. Man ist sich bis heute einig: Es ist eine der schönsten Anlagen weitherum.

Am Samstag feierte der TCO sein halbes Jahrhundert mit einem Plauschturnier und einer goldenen Broschüre. Abends spielte die Band Seri & The Boys mit der Präsidentin am Saxofon vor rund 80 Mitgliedern, gefeiert wurde im Festzelt oder an der Bar – Gründungspräsident Rainer Schumacher (91) war ebenfalls dabei. Geselligkeit ist seit jeher ein wichtiger Pfeiler des Vereinslebens. Bei Events wie «Serve and Eat» kommt regelmässig die Freiluftküche – Grill und Pizzaofen – zum Einsatz. Letzteren kaufte der TCO 1995 mit dem Gewinn aus der Durchführung der Aargauer Tennismeisterschaft. Im Jubiläumsjahr organisiert er dieses Championat zum fünften Mal: Rund 250 Teilnehmende spielen seit Montag mit – so viele wie noch nie. Mit den knapp 400 Mitgliedern und neun Interclub-Teams sei der TCO ein klassischer Breitensportverein, sagt Seraina Conrad, die mit den Seniorinnen 50+ soeben in die NLB aufgestiegen ist. Drei Trainer kümmern sich um die Aktivmitglieder und zusammen mit J+S Leiter um die vielen Juniorinnen und Junioren. Einer der Trainer ist Raphael Järmann – der Enkel von Gründungsmitglied Charly, ohne den es den TCO heute vielleicht nicht gäbe.

Ein Bijou: Die «versenkten» Tennisplätze der Anlage sind windgeschützt. (Bild: is)