Ein Ritterschlag zum Abschied

Am 30. Juni trat Adjutant Adrian Gerwer zum letzten Mal auf dem Waffenplatz an, der zwanzig Jahre lang sein Arbeitsort gewesen war. Zusammen mit drei Mitarbeitenden der Genieschule 23 wurde der Berufsunteroffizier aus der Schweizer Armee verabschiedet. Der Anlass, der formell das militärische Protokoll erfüllte, war inhaltlich auf den charismatischen Waffenplatzadjutanten ausgerichtet. Dem Berufsmilitär wie dem Menschen wurde in mancherlei Hinsicht Reverenz erwiesen, und es wurden persönliche Widmungen überbracht, die sich ausserhalb dessen bewegten, was im Militärwesen Usus ist.

Ungewöhnliche Würdigung
Zum Abschied von Adrian Gerwer waren gegen 100 Zivilisten und geladene Gäste gekommen, darunter drei Brugger Stadträte, der Chef der Regionalpolizei Brugg und ranghohe Armee-angehörige. Bernhard Horn, Waffenplatzkommandant der Genieschule, eröffnete die Ehrungen für Gerwer mit warmen Worten. «Über Adi könnte ich weit über eine Stunde lang referieren und würde ihm immer noch nicht gerecht werden», begann Horn seine Laudatio. Nicht nur die Schule, auch die Miliz habe von Gerwer profitiert, und die Infrastruktur des Waffenplatzes wäre ohne ihn nicht die, die sie heute sei. Besonders unterstrich Horn, was den allseits geschätzten scheidenden Waffenplatzadjutanten als Mensch auszeichnet. «Mit deiner gewinnenden Persönlichkeit und zuvorkommenden Art hast du im Sinne des Waffenplatzes ganz gross gewirkt.» Hans-Peter Walser, stellvertretender Chef der Armee, schloss seine Würdigung mit den Worten an: «Ich habe insgesamt 2600 Mitarbeitende. Mit Adi geht aber auch ein langjähriger Freund.»

Michael Giroud, Chef des Lehrverbands Genie/Rettung, überreichte Gerwer die Ehrenmedaille des Unteroffizierskorps. Als Zeichen der Wertschätzung und für sein grosses Verdienst wurde Gerwer in einem feierlichen und symbolischen Akt von Kommandant Horn zum Ritter geschlagen. Im Anschluss weihte Adrian Gerwer die Adjutantenallee offiziell ein, die den aktiven und ehemaligen Adjutanten auf dem Waffenplatz gewidmet ist, und enthüllte den Gedenkstein, der auf der Tafel eine an ihn gerichtete Widmung wiedergibt – ein Abschiedsgeschenk von bleibendem Wert.