«Stein auf Stein» im Klassenzimmer

Das Jubiläumsfest war auch in der Schule Thema: Die Kinder der Primarschule durften in einer Projektwoche mit Lego-Bausets experimentieren.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b lassen ihrer Kreativität mit dem Lego-Bauset «Spike Essential» freien Lauf. (Bild: ab)

Im Schulhaus und auf dem Pausenplatz herrschte in den vergangenen Tagen Ausnahmezustand, da die Primarschülerinnen und -schüler keinen regulären Unterricht mehr hatten. Der Pausenplatz wurde wegen des ­Jubiläumsfests 1225 Jahre Lengnau für zwei Wochen zu einem Abenteuerspielplatz: Viele Getränke- und Essensstände sowie Bühnen wurden dort aufgestellt. Auf dem ganzen Schulareal wurde gemalt, gebastelt oder gespielt. Dem grossen Dorffest wurde eine Projektwoche gewidmet. Passend zum Jubiläumsmotto «Stein auf Stein» hat die Primarschule Lengnau diverse Lego-Bausets von der Bock auf Stein GmbH von Sabine Haerden, Fachperson für Begabungsförderung, ausgeliehen. Den Betrag konnte die Primarschule dank der finanziellen Unterstützung der Jetzer-Federer-Stiftung aufbringen.

Verschiedene Bausets
In der Projektwoche sollten die Kinder ihr spielerisches Wesen ausleben können: Je nach Klassenstufe hatten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Sets mit Legosteinen zur Verfügung, die sie zusammenbauen konnten. Auch für die Klasse 3b der Primarschule hiess es für einmal: «Spielen statt dem Unterricht folgen.» Beim Besuch der «Rundschau» spielen und arbeiten die Schülerinnen und Schüler allein oder zu zweit mit dem Bausatz «Spike Essential». Angeleitet werden sie dabei von Tablets, die zur Verfügung gestellt wurden. Ebenso können sie mithilfe des Tablets ihre kleinen Roboter programmieren und diese damit zum Leben erwecken. Das Projekt vermittelt den Kindern eine Einführung in die Welt der Robotik. Klassenlehrerin Fabienne Fux findet das Konzept grossartig: «Die Schülerinnen und Schüler können damit schwierige Sachen spielerisch lernen.» Auf die Frage, ob Kinder schon in der 3. Klasse mit solchen Wissensgebieten konfrontiert werden sollten, entgegnet Fux: «Die Bausets sind sehr altersgerecht konzipiert. Der Spass und das Lernen durch Ausprobieren stehen im Fokus.»

Fabienne Fux hat viel zu tun und zu erklären, da ihre Schülerinnen und Schüler trotz der Anleitung ab und zu nicht vorwärtskommen. «Manchmal komme ich nicht weiter. Dann brauche ich Hilfe», bestätigt Drittklässler Matteo. Manche Schülerinnen und Schüler haben mit der Bedienung der Tablets zu kämpfen.

«Sie, Frau Fux …»
Im Klassenzimmer kommt immer wieder die gleiche Frage auf: «Sie, Frau Fux, wo muss ich hier auf dem Tablet drücken?» Eifrige Schülerinnen und Schüler möchten der Lehrerin ihre neuen Kreationen zeigen. Im Schulzimmer herrscht Hochbetrieb, aber trotzdem eine lockere und angenehme Atmosphäre, welche die Kinder zum Spielen, Lernen und Ausprobieren animiert. Für Fabienne Fux ist das kein Problem. Sie wolle, dass die Kinder aus anderen Bereichen lernten, nicht nur in den «klassischen» Schulfächern, erklärt sie. Levin und Roco sind konzentriert bei der Sache. Die beiden Knaben finden das Zusammenbauen spannend: «Am coolsten finden wir aber das Programmieren.» Ein paar Tische weiter sitzt Matteo an seinem Platz. Wie Levin und Roco gefällt ihm das Programmieren am besten: «Dabei kann ich sehr kreativ sein.» Die Drittklässler sind so tief in ihrer Aufgabe versunken, dass die Zeit wie im Flug vergeht.

Inzwischen ist das achttägige Jubiläumsfest vorbei. Das Schul- und Jugendfest am Samstag war einer der Höhepunkte und zugleich der Schlusspunkt dieser Projektwoche.