Was von der Badenfahrt übrig blieb

Während der Badenfahrt hat sich die Anzahl Fundgegenstände mehr als vervierfacht. Die Suche nach den Eigentümern ist Detektivarbeit.
Yvonne Haller und Jenny Humbel mit einigen Fundgegenständen der Badenfahrt. (Bild: is)

Vor knapp drei Wochen ging die Jubiläums-Badenfahrt Neo- zu Ende. Die Festbeizen und Bühnen sind mittlerweile verschwunden – die «Normalität» kehrt in die Stadt zurück. Neben vielen Eindrücken und Erlebnissen bleiben jedoch handfeste Erinnerungsstücke der Badenfahrt zurück: im Fundbüro der Stadt. «Die Anzahl der abgegebenen Gegenstände hat sich in der Zeit vom 17. August bis Anfang September vervierfacht», sagt Yvonne Haller, Leiterin des Stadtbüros. 139 Funde wurden in dieser Zeitspanne erfasst und bearbeitet. Am meisten seien Handys, Schlüssel, Portemonnaies und Rucksäcke abgegeben worden. Aussergewöhnliche oder besonders wertvolle Gegenstände waren zwar nicht darunter, dennoch dürften Handys, Schlüssel oder Stofftiere von ihren Besitzerinnen und Besitzern schmerzlich vermisst werden.

Recherche nach Besitzern
Die Mitarbeitenden des Fundbüros erfassen die Fundstücke elektronisch. Diese sind unter fundbuero.baden.ch ersichtlich. Dort kann man auch selber nach gefundenen Gegenständen suchen oder eine Verlustmeldung erfassen. Vor allem in den ersten Tagen nach der Badenfahrt seien sehr viele telefonische und persönliche Anfragen eingetroffen, so die Leiterin des Stadtbüros.

«Gleichzeitig mit der Erfassung finden Recherchen und Abfragen bei Schlüsselanbietern statt, damit möglichst rasch eine Zuweisung an den Eigentümer erfolgen kann», erklärt Yvonne Haller. «Diese Detektivarbeit macht den Mitarbeitenden grossen Spass.» Trotz grosser Anstrengungen lassen sich nicht immer Hinweise auf den Eigentümer oder die Eigentümerin finden. So auch bei einem Strohhut mit schwarzer Schleife, den bis jetzt offenbar niemand vermisst.

Bei einem Treffer wird der Eigentümer benachrichtigt, dass der Gegenstand im Stadtbüro gegen eine Vermittlungsgebühr abholbereit ist. Die Objekte werden dann gekennzeichnet und bis zur Abholung aufbewahrt.

Identifikation durch Handyfotos
Die Erfolgsquote sei vor allem bei ­Mobiltelefonen, Portemonnaies und Schlüsseln hoch, so Haller. Bei Handys ist es oft nicht möglich, das Modell zu bestimmen. «Wir haben zwar Ladegeräte der verschiedensten Marken, doch bei fehlender PIN wird es schwierig.» Bei Zweifeln stehe das Stadtbüro telefonisch zur Verfügung. «Manchmal können wir am Telefon mithilfe des Hintergrundbilds oder Sperrbildschirms herausfinden, ob es sich um die rechtmässigen Besitzer handelt.» Damit die Fundgegenstände ihren Besitzerinnen oder Besitzern ausgehändigt werden, muss man das Schreiben des Stadtbüros mit der entsprechenden Registrationsnummer sowie einen persönlichen Ausweis mitbringen. Was aber geschieht mit Fundgegenständen, die nicht wieder eingefordert werden? «In diesem Fall gelten die gesetzlichen Grundlagen. Nach einem Jahr wird der Finder nochmals kontaktiert und informiert, dass er den Fund bei uns unter Vorbehalt abholen kann.» Laut Gesetz kann man sich innerhalb von fünf Jahren melden und einen Gegenstand zurückverlangen. Sollte das nicht gewünscht sein, werden diese aus Platzgründen aussortiert und fachmännisch entsorgt. «Und von Zeit zu Zeit nimmt das Stadtbüro mit den restlichen Fundsachen am Badener Flohmarkt teil.»