Der Wissensdurst wurde gestillt

Am Dienstag beleuchtete der Gemeinderat acht verschiedene Themenfelder. Der Fokus lag auf dem Beginn der Siedlungserweiterung Buech.
Peter Huber erklärt das Siedlungsgebiet Buech, erste Etappe. (Bild: pg)

Rund 80 Personen waren der Einladung der Gemeinde gefolgt, um sich aus berufenem Munde über aktuelle Fislisbacher Themen informieren zu lassen. Eingangs berichtete Simone Bertschi, Ressortvorsteherin Gesundheit, Soziales und Bevölkerungsschutz, über die zum Workshop «Zukunft Alter» eingegangenen Rückmeldungen sowie die Anregungen zu einer Übersicht über die vielfältigen Angebote im Rahmen des Workshops, etwa im Bereich Haushaltshilfe oder betreffend Fahrdienste. Ausserdem kam Simone Bertschi auf die regionale Vorreiterrolle der Jugendarbeit Fislisbach zu sprechen, was mit dem hohen Stellenwert zusammenhängt, welcher der Anlaufstelle im Dorf eingeräumt wird. Ausdruck davon ist das umfassende Angebot derselben sowie der gut ausgerüstete Jugendraum, der für Partys gemietet werden kann.

Die rege Bautätigkeit in der Gemeinde und das damit einhergehende Bevölkerungswachstum führen in Fislisbach zu steigenden Schülerzahlen. Derzeit werden über 500 Schülerinnen und Schüler von 70 Lehrpersonen, Assistenzkräften und Betreuenden unterrichtet. «Das Angebot der familienergänzenden Betreuung ist äusserst beliebt. Am Mittagstisch werden bis zu 84 Plätze genutzt», so Gemeinderat Christoph Schott. In jüngster Zeit wurde sowohl der bauliche als auch der inhaltliche Zustand der Schule geprüft. Schott stellt den Abschlussbericht der Experten für Ende des Jahres in Aussicht.

Wir alle verursachen Kosten
Vielerorts steigen laufend die Ausgaben für Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit. So auch in Fislisbach. «Ich möchte jedoch niemandem, der entsprechende Leistungen beansprucht, zu nahe treten, denn Kosten verursachen wir alle», so Finanzvorsteher Andreas Sommer zu Beginn seiner Ausführungen zum Budget 2024, das dem Souverän anlässlich der Gemeindeversammlung vom 17. November vorgelegt wird. Sommer zeigte detailliert die zum Teil markant höheren Kosten auf. Mit 7,869 Millionen Franken liegen die Bildungskosten 1,787 Millionen Franken oder 29 Prozent höher als noch 2016. Bei der sozialen Sicherheit ist der Aufwand im gleichen Zeitraum um 1,083 Millionen Franken oder 50 Prozent gestiegen. Der grösste Anstieg ist bei den Gesundheitskosten zu verzeichnen. Der budgetierte Betrag von 1,919 Millionen Franken liegt gegenüber 2016 um 300 Prozent höher. «Das liegt nicht zuletzt an der höheren Lebenserwartung und der damit zusammenhängenden gesetzlichen Pflicht zur Unterstützung kranker und betagter Mitmenschen in Alters- und Pflegeheimen, oder durch die ambulante Krankenpflege (Spitex)», erläuterte Sommer.

Seit Jahren existiert in Fislisbach der Wunsch, ein Areal von drei Hektaren entlang der Oberrohrdorferstrasse in Bauland umzuzonen. Schon die erste Etappe der Baugebietserweiterung im Buech ist mit einer langen Geschichte behaftet. Bereits 2012 fällte die damalige Behörde mit den Grundeigentümerinnen und Gründeigentümern einen Grundsatzentscheid und schloss einen bis zum 31. Dezember 2025 geltenden Vertrag ab, dem die rechts­gültige Einzonung durch die Gemeindeversammlung zugrunde liegt. Die Revision des eidgenössischen Raumplanungsgesetzes führten im Aargau zu einem Einzonungsstopp. Nach Abschluss der Gesetzesrevision wurden die Unterlagen 2018 beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) in Aarau zur Vorprüfung eingereicht. «Nachdem im Folgejahr eine Arealstrategie und -soziologie erarbeitet worden war, sah sich der Gemeinderat veranlasst, aufgrund der Grossüberbauungen Eichmatt und Musterlee das Planungsverfahren zu sistieren, um es 2022 wieder aufzunehmen», so Gemeindeammann Peter Huber. In diesem Jahr wurde eine zwölfköpfige, breit abgestützte Begleitkommission eingesetzt. Als die Planungsunterlagen dem BVU zur erneuten Prüfung eingereicht wurden, hoffte man auf eine zeitnahe Beantwortung, denn die Angelegenheit dränge, so Huber. Fragen aus dem Plenum zu fälligen Mehrwertabgaben bei einer Nichteinzonung oder zu Auswirkungen auf die Infrastruktur bei einer Einzonung beantwortete Huber mit dem Hinweis, dass eine innere Verdichtung die Infrastruktur belasten werde.