Luca Hänni, herzlichen Glückwunsch! Sie sind seit zwei Monaten mit der Tänzerin Christina Luft verheiratet. Haben Sie sich getraut, weil Sie dauernd danach gefragt wurden oder weil es gute PR ist?
Uns war dieses Versprechen einfach wichtig. Man kann das Heiraten auf verschiedene Arten betrachten, aber wir finden, die Verbindung bekommt dadurch eine andere Qualität.
Haben Sie es früher nie als altmodisch empfunden?
Nein, aber ich denke, es kommt darauf an, wie man aufgewachsen ist. Wenn man die Ehe bei den Eltern als etwas Positives erlebt hat, freut man sich aufs Heiraten. Durch all das, was ich gerade erlebe, reflektiere ich meine Kindheit und Jugend, aber auch die Gegenwart viel mehr.
Hat dieser Schritt Ihre Gefühle verändert?
Es kommt erst langsam an, dass ich nun Ehemann bin, und ist tagesabhängig. Manchmal ist es nur «Okay, jetzt bin ich verheiratet», manchmal ist es stärker präsent, aber es wird sicher noch ein paar Monate dauern, bis sich eingeprägt hat, dass Christina wirklich meine Frau ist.
Für Christina hat sich wohl mehr verändert, da sie Ihren Namen angenommen hat.
Ja, das stimmt. Manchmal nimmt sie noch das Telefon ab und sagt: «Ja, Luft? … Nein, Hänni!» (Lacht.)
Ihre neue Single heisst «Fire». Ist das eine Hymne auf das Feuer, das zwischen Ihnen brennt?
Sicher ein Stück weit. Dieser Pop-Dance-Track ist aber vor allem der erste Song, der im Homestudio entstanden ist, das wir beim Umbau in unserem Haus einrichten liessen. Das ist schon sehr praktisch, wenn man im Wohnzimmer eine musikalische Idee hat und sie so schnell umsetzen kann.
Wer von beiden hat eigentlich zuerst durchblicken lassen, sich mehr vorstellen zu können, als nur zusammen zu tanzen?
Lassen Sie mich überlegen … Nachdem wir uns bei «Let’s Dance» so gut verstanden und dabei wochenlang in Köln aufgehalten hatten, lud ich Christina in die Schweiz ein, um ihr meine Heimat zu zeigen. Ich könnte aber nicht sagen, wer den ersten Schritt gemacht hat.
Weshalb heisst Ihr Song «Fire» und nicht «Feuer»?
Ich habe das deutschsprachige Projekt drei Jahre lang gefahren. Es war super interessant, und diese Lieder werden weiterhin die Hälfte meiner Show ausmachen, aber das Englische lässt mich nicht los. Ich habe hin und her überlegt, ob ich mich für eine Sprache entscheiden muss, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich das mache, worauf ich gerade Lust habe und was stimmig erscheint. Toll ist, dass ich die unterschiedlichen Facetten live immer wieder verschmelzen kann.
Wie haben Sie das Thema Feuer musikalisch umzusetzen versucht?
Als ich mir einen neuen Synthesizer gekauft hatte, wollte ich ihn gleich ausprobieren. Dabei entwickelte sich eine synthielastige Dance-Nummer, die ich einigen DJs schickte, die daran herumproduzierten.
Lustigerweise nennen diese sich ja Sunlike Brothers …
Stimmt. Dieser Bezug zu «Fire» ist mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte mit ihnen schon bei «Durch die Nacht» zusammengearbeitet. Es sind drei Jungs, von denen einer aus der Schweiz stammt. Ich habe sie noch nie persönlich getroffen. Wir schicken uns die Sachen jeweils einfach hin und her. Sie sind super schnell, das mag ich.
Woran denken Sie beim Stichwort «Fire» sonst noch?
Jetzt, wo es kalt wird, zuerst an Gemütlichkeit, Wärme, Knistern, sonst an «feurig heiss» und ähnliche Interpretationen.
Im Text singen Sie davon, dass Sie sich in den Flammen der Leidenschaft «Verbrennungen dritten Grades» zugezogen hätten. Was für reale Verbrennungen haben Sie sich schon zugezogen?
Hm. Christina hat sich bereits dreimal am Backblech verbrannt. Bei mir erwischte es zum Glück nur die Haare, als ich meinen neuen Pizzaofen ausprobierte. Ich beugte mich herunter, um hineinzuschauen – und schon hatte die Hitze die vordersten Locken weggschmürzelet! (Lacht.)
Wie grillieren Sie?
Ich habe einen Gasgrill. Mit Holzkohle Glut zu erzeugen, wäre zwar ein sehr schöner Prozess, doch fehlt mir dafür die Geduld, wenn ich Hunger habe. Ich will mir aber auf jeden Fall noch eine Feuerschale zulegen.
Welches Lied hat Ihre Liebe zur Musik entfacht?
Natürlich habe ich das ganze Boygroup-Zeug mitgenommen, aber ebenso Schweizer Bands gehört, darunter das Basler Duo Myron. Ihr «One Step Closer» war der erste Song, den ich auf der Gitarre geübt und gespielt habe.
Sie haben viele Showtalente. Wäre Feuerspucken etwas für Sie?
Ich bin jemand, den solche Challenges reizen. Ich würde es vermutlich wagen, wenn ich einen guten Lehrer hätte. Das Wichtigste dürfte sein, dass man die Brennflüssigkeit nicht (ver)schluckt.
Könnten Sie sich vorstellen, freiwillig in die Feuerwehr zu gehen?
Momentan hätte ich dafür keine Zeit, aber ich mache immer noch sehr gern handwerkliche Sachen, schliesslich habe ich eine Maurerlehre begonnen. Wobei ich glaube, dass die Feuerwehrleute weniger Brände löschen, als bei Verkehrsunfällen Leute aus den Autos zu schneiden. Das ist wirklich heavy.
Fahren Sie mit Verbrennungs- oder Elektromotor?
Plug-in-Hybrid, also beides. Ich habe dafür nun eine Steckdose zu Hause und kann so die Energie von den Solarpanels auf dem Dach optimal nutzen.
Welche Aussentemperaturen mögen Sie?
Ich liebe unsere vier Jahreszeiten und freue mich, dass es kühler geworden ist und wir doch noch einen Herbst bekommen, bevor der Winter Einzug hält. Wir haben unsere Flitterwochen auf den Seychellen zwar genossen, aber es wäre mir dort auf Dauer zu feucht und zu heiss.
Mit welcher Interviewäusserung haben Sie sich schon die Finger verbrannt?
Auf der Promotour für meine Autobiografie «You Got Me» rutschte mir heraus, dass ich mich freute, dass wir unser Haus gefunden und gekauft hätten, was wir noch nicht verraten wollten, weil es ganz frisch war.
Kennen Sie Fred Feuerstein?
Klar, die Serie habe ich in meiner Kindheit oft geschaut. Die hatten doch Autos, in denen sie gelaufen sind.
Erinnern Sie sich noch an seinen Schlachtruf?
Yabba dabba doo! (Lacht.)
Konzert Luca Hänni
Freitag, 3. November, 20 Uhr
Nordportal, Baden