Prüfung einer Stadtbusverbindung

Das Postulat der SP und weiterer sechs Parteien will eine Busanbindung für Schinznach-Bad. Nun wurde der Vorstoss an den Stadtrat überwiesen.
Eines der grössten Anliegen: Von einem Busnetz möchte auch die Bevölkerung aus Schinznach-Bad profitieren. (Bild: siw)

An der Einwohnerratssitzung vom letzten Freitag wurde das überparteiliche Postulat von Initiant Reto Bertschi (SP) und sechs mitunterzeichnenden Parteien nach einer Abstimmung mit 25 Ja- zu 19 Nein-Stimmen überwiesen. Im parlamentarischen Vorstoss war der Stadtrat aufgefordert worden, «durch die Einführung eines städtischen oder regionalen Busbetriebs die Erreichbarkeit der einzelnen Stadtteile zu verbessern». Diese Verbindung solle ohne Umsteigen ermöglicht werden, hält das Postulat weiter fest.

Schinznach-Bad ist seit dem 1. Januar 2020 durch die Fusion ein Brugger Ortsteil. Nach zwei Austauschtreffen mit der Bevölkerung des neuen Stadtteils sei als eines der grössten Anliegen eine Verlängerung der Buslinie festgestellt worden, betonte Bertschi an der Ratssitzung. Leo Geissmann (Die Mitte) nahm die Erläuterung vor. «Es ist mein letztes Votum vor dem Einwohnerrat, das ich mit sehr viel Engagement vorbringe», sagte der Stadtrat, der per Ende 2023 sein Amt niederlegen wird.

Zuständigkeit liegt beim Kanton
Das Postulat war vom Stadtrat abgelehnt worden. Geissmann führte als Gründe dafür auf, der Nutzen stehe, wie in einem Factsheet ausgewiesen, in keinem Verhältnis zum Aufwand. Geissmann verwies zudem auf die Zuständigkeit des Kantons für den öffentlichen Verkehr (ÖV). Man wolle dessen bestehendes ÖV-Konzept nicht infrage stellen. «Die Region ist mit einem Viertel- oder Halbstundentakt gut erschlossen.» Gemeinden hätten die Möglichkeit, zusätzliche Busverbindungen bei Transportunternehmen zu bestellen, wobei ein Testbetrieb selbst finanziert werden müsse. Eine Buslinienverlängerung würde jährlich um die 150 000 Franken kosten. Hinzu käme eine halbe Million Franken für die im Postulat vorgeschlagene Rundroute.