Immerhin 90 der gegenwärtig 1273 stimmberechtigten Killwangerinnen und Killwanger nahmen letzten Mittwoch an der Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle der Schulanlage Zelgli teil. Den Hauptteil des Abends bestritt Gemeinderat Hanspeter Schmid, der vier der insgesamt acht traktandierten Geschäfte vorstellte. Schon sein erstes Geschäft, die Kreditabrechnung für Aufwendungen der Gemeinde im Zusammenhang mit der Limmattalbahn, barg – zumindest auf dem Papier – Zündstoff. In praktisch allen Teilbereichen hat die Gemeinde die budgetierten Beträge nicht eingehalten. Insgesamt wurde der Kredit um rund 177 000 Franken überschritten. Was dramatisch klingt, war allerdings von langer Hand geplant: «Als man uns damals die Kosten für unseren Beitrag an die Limmattalbahn nannte, erschien uns das zu hoch. Wir haben deshalb ganz bewusst einen kleineren Kredit beantragt, um Kostendruck ausüben zu können», erklärte Hanspeter Schmid. Und die Rechnung ging auf. Zwar habe man den Preis nicht so weit drücken können, dass der gewährte Kredit ausgereicht hätte, gegenüber der ursprünglichen Schätzung seien die Kosten aber um immerhin 80 000 Franken gesunken, so Schmid. Entsprechend wurden alle Teile der Kreditabrechnung ungeachtet der Überschreitung grossmehrheitlich genehmigt.
Neuer Standard im «Meierbädli»
Seit den 1970er-Jahren betreibt Killwangen mit dem «Meierbädli» ein eigenes, für seine Bevölkerung gratis zugängliches Schwimmbad. Weil die Anlagen in die Jahre gekommen sind und die Sicherheitsanforderungen für Schwimmbäder mit der Zeit immer strenger wurden, weist das «Meierbädli» inzwischen einigen Anpassungsbedarf insbesondere im Bereich Sicherheit auf. Damit die Gemeinde bei Unfällen nicht haftpflichtig wird, soll das Schwimmbad bis Sommer 2024 für insgesamt 155 000 Franken angepasst werden. Konkret soll der Eingang verlegt werden und künftig nicht mehr direkt in die Strasse münden, der unebene Beckenrand soll ausgebessert und die Mauer am Rand des Grundstücks neu abgestützt werden. «Das ist keine Luxuslösung», betonte Hanspeter Schmid. «Der Fokus des Projekts liegt klar auf der Sicherheit.» Die Versammlung folgte seinen Ausführungen und genehmigte den Kredit für die Sanierung des «Meierbädli» mit grosser Mehrheit.
Die folgenden zwei Traktanden drehten sich um Gebühren. Der Gemeinderat hatte vor einiger Zeit festgestellt, dass Killwangen über keine Bestimmung verfügt, um Benützungsgebühren für die Beanspruchung von öffentlichem Raum zu erheben. Die Versammlung hat nun grossmehrheitlich beschlossen, das zu ändern. Neu wird für die Benützung von öffentlichem Raum pro Quadratmeter und Monat eine Gebühr von 10 Franken fällig.
Als Nächstes stand die Anpassung der Abwassergebühren auf dem Programm. Mit 50 Rappen pro Kubikmeter war diese im Vergleich zu umliegenden Gemeinden bisher sehr tief. Weil die Abwasserkasse der Einwohnergemeinde Ende letzten Jahres über 100 000 Franken schuldete, schlug der Gemeinderat eine Erhöhung der Abwassergebühr auf neu 2.10 Franken pro Kubikmeter vor. Die Anwesenden folgten dem Vorschlag – wenn auch nicht begeistert – mit grosser Mehrheit.
Ausserdem genehmigten die anwesenden Stimmberechtigten Beiträge für die Ersatzanschaffung von zwei Fahrzeugen. Das alte Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen soll durch ein Fahrzeug für die Verkehrsabteilung und eines für die Feuerwehr ersetzt werden, was von der Versammlung grossmehrheitlich gebilligt wurde.
Zu guter Letzt stand das Budget mit einem Ertragsüberschuss von knapp 32 000 Franken und gleichbleibendem Steuerfuss von 105 Prozent auf dem Programm. Obwohl die festen Kosten auch in Killwangen wesentlich stiegen, bewegt sich die Gemeinde dank 300 000 Franken höherer Steuereinnahmen im Rahmen der Finanzplanung. Mit der Genehmigung des Budgets 2024 ist Killwangen auf gutem Weg, die vormals sehr hohe Verschuldung der Gemeinde weiter zu reduzieren.