«Es braucht Motivation und Biss»

In ihrer Familie sei niemand besonders musikalisch, erklärt die 25-jährige Katharina Deierlein beim Treffen in Baden. «Trotzdem war das Singen immer in mir drin.» Schon in sehr jungen Jahren entdeckte die Wettingerin ihre Leidenschaft für den Gesang. «Meine Eltern haben mich von Anfang an unterstützt, inhaltlich musste ich mir aber alles selbst beibringen.»

Im Alter von zwölf Jahren nahm Katharina Deierlein an der Musikschule Wettingen Unterricht in Sologesang. Zwei Jahre später bewarb sie sich um einen Platz an der Stage Academy of Switzerland in Zürich und wurde prompt angenommen. Das führte dazu, dass Katharina Deierlein ihre erste Bühnenausbildung mit 17 Jahren abschloss. «Das war etwas speziell, denn nun hatte ich einen Abschluss, aber keine Zeit, irgendetwas damit zu machen, weil ich damals noch Vollzeit die Fachmittelschule in Wettingen besuchte», erinnert sich die Sängerin. «Ausserdem hatte ich zwar den Wunsch, Sängerin zu werden, aber keine Erfahrung, wie man so etwas anpackt.» Von diesem Umstand liess sich die junge Sängerin freilich nicht beeindrucken, und noch während sie die Mittelschule besuchte, machte sie sich auf die Suche nach einem Produzenten für ihre Songs. Fündig wurde sie bei einer Gruppe in Basel, mit der sie gemeinsam einige Jahr an diversen Liedern arbeitete. «Leider ist die Zusammenarbeit am Ende gescheitert, was mich viel Selbstvertrauen gekostet hat. Zudem hatte ich zwar einen Menge Entwürfe, konnte mit den unfertigen Songs aber nicht viel anfangen.» Es dauerte eine Weile, bis sich Katharina Deierlein von ihrem unglücklichen Ende ihres ersten Projekts als Songwriterin und Sängerin erholte.

Im zweiten Anlauf
Nach rund einem Jahr beschloss die erst 23-jährige Künstlerin, einen neuen Anlauf zu wagen. Sie stiess auf den Produzenten Nik Heimlicher und begann von Neuem, an ihren Songs zu arbeiten. Daneben studiert Katharina Deierlein derzeit Pop- und Jazzgesang in Zürich, wofür sie mit einem Stipendium des Kantons Aargau unterstützt wird. Seit einem Jahren ist die Wettingerin beharrlich dabei, sich als Katy Delusion einen Namen als Mainstream-Pop-Newcomerin zu machen. Auch wenn ihre Bemühungen durch Corona einen Dämpfer erhielten, zahlen sich ihre Unerschrockenheit und Hartnäckigkeit aus: Unter ihrem Künstlernamen ist sie inzwischen auf allen gängigen Streamingplattformen zu finden, und am 17. November erschien ihre erste EP «Delusion». «Man braucht viel Eigenmotivation und Biss. Aber ich bin davon überzeugt, dass alle das Potenzial haben, ihre Träume zu verwirklichen. Mann muss es einfach immer wieder versuchen und darf nicht aufgeben.»

Was Katharina Deierlein sicher dabei half, ihre ersten Schritte als Sängerin zu machen und Erfolge zu erzielen, war die Unterstützung ihrer Freunde und ihrer Familie, die sie von Anfang an ermutigten. Ausserdem wird die Wettingerin von der Kulturförderung Baden mit einem eigenen Bandraum in der Alten Schmiede unterstützt, wo sie gemeinsam mit ihren Bandkollegen an ihren Songs feilen kann.

Einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere könnte Katharina Deierlein im Sommer erreichen. Neben drei weiteren Bands ist die Wettingerin nämlich Anwärterin auf den Newcomer-Slot des Kleinstadt-Open-Airs 2024 in Walenstadt SG. Dabei handelt sich um ein Publikumsvoting. Der Act mit den meisten Stimmen gewinnt den Slot. Bis zum 9. Dezember kann man täglich einmal eine Stimme abgeben. Wenn genügend Leute unter kleinstadt-openair.ch/newomer-regio-slot für die Wettingerin stimmen, wird sie sich am 5. Juli 2024 die Bühne mit Luca Hänni und den Söhnen Mannheims teilen dürfen.