Die Sanierung der Nasszellen im Schulhaus und in der Turnhalle in Schneisingen tut not. Diese stammen aus den Siebzigerjahren. Eine Mischbatterie haben die Duschen nicht, man muss mit je einem Regler für Warmwasser und Kaltwasser die richtige Temperatur finden. Ausserdem gibt es keine Abschaltautomatik. Ebenso sind die Toiletten renovationsbedürftig. Der Kredit für diese Sanierung in der Turnhalle und in den Schulräumen über 200 000 Franken wurde angenommen.
Eine Kreditabrechnung für die Friedhofumgestaltung wurde ebenfalls angenommen, das lag allerdings auf der Hand, da der Kredit um 15 000 Franken unterschritten wurde. Beide Traktanden wurden innert kürzester Zeit abgehandelt.
Dann kam das Budget mit einer Steuerfusserhöhung um 3 Prozent an die Reihe. Auf 115 Prozent sollte der Steuerfuss angehoben werden. Die wenigsten Menschen zahlen gern mehr Steuern. Das ist in Schneisingen nicht anders. Schon im vergangenen Jahr wurde eine Steuerfusserhöhung beantragt und abgelehnt. Christoph Schneider, der das Budget vorstellte, hatte mit hartem Gegenwind zu kämpfen. Anhand kaum lesbarer Folien präsentierte er das Budget. Ein grosser Teil des Gemeindebudgets ist bereits gegeben durch Löhne, durch Ausgaben für die Instandhaltung von Infrastruktur und durch obligatorische Beiträge der Gemeinde an Pflegeorganisationen, Schulen und Heime. Schneider erklärte, dass weitere Einsparungen nicht mehr möglich seien, ausser die Gemeinde würde bei den freiwilligen Beiträgen an Vereine und Anlässe sparen.
Ein Votant vertrat die Ansicht, dass eine Gemeinde mehr wie eine Firma zu führen sei. Seiner Ansicht nach müsse man sich um mehr Einnahmen bemühen und versuchen, zahlungskräftige Firmen anzulocken. Das ist gemäss Gemeinderat tatsächlich auf dem Areal West geplant, dauert bis zur Umsetzung aber noch eine Weile. Generell stagnieren die Steuereinnahmen in Schneisingen derzeit. Ein anderer Votant ärgerte sich darüber, dass man ausgerechnet zu einer Zeit die Steuern erhöhen wolle, in der die Teuerung voll zuschlage und Mietzinse, Lebensmittelpreise sowie Heizkosten stiegen. Ein anderer Votant, seines Zeichens Immobilienverwalter, erzählte, dass er Bewerber für eine Wohnung gehabt habe, die am Ende wegen des hohen Steuerfusses verzichtet hätten.
Nur ein Stimmbürger, der sich die Mühe gemacht hatte, das ganze Budget mit seinen 90 Seiten umfassend zu studieren, war uneingeschränkt für die Steuerfusserhöhung. Auch denjenigen, die sich gegen die Steuerfusserhöhung sträubten, leuchtete es aber ein, dass das Budget kein zusätzliches Sparpotenzial mehr hergab. Gemeindeamman Adrian Baumgartner verwies auf die Nachbargemeinde Ehrendingen, wo das Budget mit Steuererhöhung abgelehnt wurde, als sich die Finanzkommission für diesen Schritt ausgesprochen hatte. Die Finanzkommission in Schneisingen hingegen hatte das Budget kritisch geprüft und empfahl das Budget mit Steuerfusserhöhung zur Annahme. So wurde die Steuerfusserhöhung trotz allgemeinem Unmut genehmigt.