Er stärkte die Dorfgemeinschaft

Über 150 Besucherinnen und Besucher am Neujahrsapéro 2024 im Campussaal. Dieser stand im Zeichen der Verabschiedung von Gemeindeschreiber Stefan Wagner, der Ende März in den Ruhestand tritt.
Gemeindepräsidentin Heidi Ammon dankt Stefan Wagner für sein jahrzehntelanges Wirken für die Gemeinde. (Bild: Michael Haas)

Die Musikgesellschaft Eintracht sorgte unter der Leitung von Vizedirigent Roman Wernli mit rassigen Vorträgen für die wertvolle musikalische Bereicherung des Neujahrsapéros, der zum letzten Mal von Stefan Wagner, Gemeindeschreiber II, organisiert worden war. Dieser stand im Mittelpunkt des Abends, tritt er doch in wenigen Wochen in den Ruhestand. Deshalb war er von Gemeindepräsidentin Heidi Ammon gebeten worden, die Neujahrsansprache gleich selbst zu halten. Und er tat das in gehaltvoller Weise.

Zunächst erinnerte er daran, wie man selbst mit kleinen freundlichen Gesten und Worten die eigene und die Stimmung anderer beeinflussen und positive Energie ausstrahlen kann. Ein Spruch besagt denn auch: Jedes bisschen positive Energie, die wir in diese Welt bringen, macht sie zu einem besseren Ort für uns alle. «Bei all meinen Tätigkeiten, geschäftlich oder ehrenamtlich, waren mir das Wohlergehen der Menschen und das Miteinander immer sehr wichtig. Probleme abhören, Bedürfnisse aufnehmen, Anliegen ernst nehmen, auch wenn sie nicht immer wie gewünscht gelöst werden können, Mut machen in schwierigen Lebenssituationen, Beraten und Begleiten gehörten nebst der Arbeit für die Behörden zu meinem Arbeitsalltag.»

Stefan Wagner zeigte auf, wie sich im Verlauf der über 38 Jahre, in denen er bei der Gemeinde im Einsatz stand, die Technik bei der Arbeit – von der Schreibmaschine bis zum Computer und Mailverkehr – verändert hat. Man profitierte in vielerlei Hinsicht davon. Jedoch waren die Auswirkungen auf unser Sozialleben nicht nur positiv: Die persönlichen Kontakte und Gespräche wurden eingeschränkt, etliche Betroffene leiden unter sich ausbreitender Einsamkeit. Umso wichtiger ist es für jeden Einzelnen, die Dorfgemeinschaft zu suchen und zu pflegen, miteinander und füreinander zu leben.

Dank für grosses Engagement
Wagners letztes Projekt, die Eröffnung des Treffpunkts Zukunftskafi, leistet einen Beitrag an diese Pflege der Dorfgemeinschaft. «Und nur gemeinsam können auch die anstehenden Herausforderungen bewältigt werden.»

Heidi Ammon dankte Stefan Wagner für die grossen Verdienste, die er sich im Verlauf der Jahrzehnte erworben hat. Sie erwähnte einige Schwerpunkte seiner Arbeit, wobei sich die Funktionen zwischendurch verändert haben. Stichworte waren: Zivilstandsbeamter, Betreuung Angehöriger bei Todesfällen, Aktuariat Brugg Regio, Leitung Kanzlei- und Einwohnerdienste, Mitorganisation und Protokoll Einwohnerrat, Mitarbeit Altersleitbild und Altersarbeit in Windisch und in der Region, Organisation von Gemeindeanlässen. Er habe ausserdem die regionale Tätigkeit mitgeprägt. Die Gemeindepräsidentin dankte ihm denn auch von Herzen für sein aufopferndes Wirken. Die Anwesenden schlossen sich diesem Dank mit lang anhaltendem Applaus an. Heidi Ammon warf abschliessend einen Blick auf die 2024 anstehenden wichtigen Meilensteine wie die Abstimmung über die externe EW-Betriebsführung, den Spatenstich für die neue Schulanlage Dohlenzelg, das Projekt Reussbrücke, die Erarbeitung des Klimakonzepts, die Entwicklungsgebiete Dohlenzelg, im Winkel, Vorderes Chilefeld, Stadtraum. Finanziell werde man sehr gefordert sein und den Gürtel in den nächsten Jahren deutlich enger schnallen müssen. «Wir alle werden gefordert sein.»

Sie wünschte der Bevölkerung ein gesundes, innovatives neues Jahr und schloss mit einem auf einem Zuckersäckchen gefundenen Spruch: «Lebensfreude entfaltet sich dort, wo wir dem Leben mit Freude begegnen.»