Für den Verein Aquae Helveticae, der zur Vereinigung der Schlaraffia gehört, hat vor einigen Wochen das Sitzungshalbjahr (Winterung) begonnen. Jeden Montagabend zwischen Oktober und April feiern die Badener Schlaraffen in ihrem Clubhaus an der Zürcherstrasse 59 im Treupa-Haus «Kunst, Freundschaft und Humor». Am 25. November 2023 feierte der Verein seine 2000. Sitzung im Saal vom Roten Turm in der Badener Altstadt. 140 Freunde sowie Stadtammann Markus Schneider wohnten dem Anlass bei.
Die Badener Schlaraffen sind eine kulturelle Bewegung und ein Verein, der sich auf Humor, Geselligkeit, Kunst und Kultur konzentriert. Die Schlaraffenbewegung hat eine lange internationale Tradition der Förderung von Kunst und Kultur sowie von humorvollen und satirischen Elementen in ihren Veranstaltungen.
Weltweite Spassbewegung
Seit nunmehr 164 Jahren kämpfen die Herren der Schlaraffia wider den Ernst des Lebens. Dem helvetischen Landesverband gehören 13 Vereine (Reyche) an. Weltweit existieren um die 265 Reyche mit knapp 9000 Mitgliedern. Bei den Vereinstreffen werden die Mitglieder zu Narren, der Spass wird allerdings sehr ernst genommen. Freundschaft, Kunst und Humor sind als Grundtugenden bis heute in den Statuten festgelegt. Selbstironie ist eines der Hauptkennzeichen der Schlaraffen. Worte werden gedreht, Sprichwörter neu ausgelegt, man foppt sich mit schneller Zunge, aber nie beleidigend.
Schon im 19. Jahrhundert verliessen einige Prager Schlaraffen die Stadt und gründeten eigene Reyche in anderen Städten – so breitete sich die Bewegung aus. Das Reych Aquae Helveticae in Baden tagt, wie jedes andere Reich, jeweils montags im Winterhalbjahr. Dabei sind die Themen Politik, Religion und Arbeitsalltag tabu.
Die Schlaraffia, ein weltweiter Männerbund, der 1859 in Prag gegründet wurde, betont immer wieder, weder Verbindung noch Freimaurerloge noch Serviceclub zu sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Verein vorübergehend verboten – bekanntlich hatten die Nationalsozialisten keinen Humor. Als Schlaraffe ist man überall zu Hause, nie allein und hat immer guten Grund zu lachen. Zumindest einmal in der Woche.