Er geniesst schon beinah Traditionsstatus: Der Baden Regiotalk lockte erneut rund 250 Gäste ins Wettinger Tägi – darunter Behördenvertreterinnen und -vertreter der 23 Baden-Regio-Gemeinden, aber ebenso Unternehmerinnen und Unternehmer. Im Namen des Aargauischen Gewerbeverbands, der Aargauischen Industrie- und Handelskammer und von Baden Regio begrüsste Roland Kuster, Gemeindeammann von Wettingen und Baden-Regio-Präsident, das Publikum.
Einige Gemeinden und Institutionen nahmen im Vorfeld der interessanten Referate und der Podiumsdiskussion die Gelegenheit wahr, ihre im Entstehen begriffenen und angedachten Projekte sowie mögliche Massnahmen vorzustellen, die bei den Teilnehmenden auf reges Interesse stiessen. Gleichsam kamen der Austausch und die Pflege persönlicher Kontakte nicht zu kurz.
Veränderungen sind spürbar
Einleitend animierte die charmante Moderatorin Judith Wernli die Teilnehmenden, die für sie relevanten Begriffe im Zusammenhang mit New Work per Handy zu übermitteln. Zur Erklärung: New Work bezeichnet ein neues Arbeitsverhältnis in der digitalen und globalisierten Gesellschaft. Der Grundgedanke hinter der neuen Arbeitsweise ist, dass die Menschen in der Lage sein sollen, in ihrer Arbeit Erfüllung und Zufriedenheit zu finden. Dadurch soll eine effizientere und bessere Arbeitsumgebung geschaffen werden. Aus einer Vielzahl von Begriffen gingen Flexibilität, Digitalisierung und Homeoffice als Favoriten hervor.
Das war dann gleichzeitig die Überleitung zum Vortrag von Lars Weibel, Director Sports bei der Swiss Hockey Federation. Weibel berief sich dabei auf seine Erfahrungen hinsichtlich der sportlichen Möglichkeiten in der Schweiz. «Qualität definiert sich durch das Team, das nicht zuletzt über den Einsatz der Spielerinnen und Spieler entscheidet», so Weibel. Er bestätigte, dass die gesellschaftliche Veränderung bei jungen Spielenden sehr ausgeprägt sei. Die Spielerinnen und Spieler verschiedener Kulturen und Geschlechter sowie die unterschiedlichen Interessen zu berücksichtigen und zusammenzubringen, sei eine weitere Herausforderung.
New Work im Zentrum
Zu der von Judith Wernli moderierten Podiumsdiskussion hatten Lars Weibel, Irina Leutwyler, CEO Wesco AG, Edith Saner, Grossrätin und Verwaltungsratspräsidentin (VRP) des Alterszentrums am Buechberg, und Christian Brönnimann, VRP Dectris AG und Park Innovaare AG, auf der Bühne Platz genommen, um über die Chancen und Herausforderungen von New Work zu diskutieren.
Aus der angeregten Diskussion ging hervor, dass sich die Arbeitswelt durch die Digitalisierung verändert, die aufgrund der Pandemie an Bedeutung gewonnen hat. Prozesse, die bis anhin mit viel Aufwand verbunden waren, laufen nun automatisch. Dadurch verändern sich Anforderungen und Bedürfnisse. Es wurde ausserdem aufgezeigt, dass Unternehmungen zunehmend anpassungsfähiger und agiler gestaltet werden. Der Einbezug der Mitarbeitenden bei Entscheidungen gewinnt immer mehr an Bedeutung, was die Vertrauenskultur fördert.
New Work wird in Zeiten des Fachkräftemangels an Bedeutung gewinnen und die Attraktivität sowie die Reputation eines Unternehmens erhöhen. Ob durch New Work, Vertrauenskultur und Empathie streng hierarchische Führungsstile ersetzt werden, wird sich weisen. Hauptaufgabe der neuen Führungskräfte ist es, die Mitarbeitenden zur Eigenverantwortung zu befähigen und ihre Stärken zu fördern.