Am Freitag lud Accelleron, früher ABB Turbo Systems AG, zur Einweihung der grössten Solaranlage ein. Herbert Müller, Co-Geschäftsführer von Turbo Systems Switzerland und Leiter der High-Speed-Division von Accelleron, führte durch den Anlass im Turm Turgi an der Bruggerstrasse in Baden. Die Einweihung der Solaranlage sei auch eine Feier der Unabhängigkeit von ABB: «Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass wir die Fähigkeit haben, Projekte, die uns wichtig sind, schnell umzusetzen», betonte Müller.
Die Solaranlage markiert einen bedeutenden Schritt im Engagement von Accelleron für die nachhaltige Stromerzeugung am Standort Baden. Durch die Nutzung von Solarenergie wird nicht nur der ökologische Fussabdruck des Unternehmens reduziert, das rund 10 Prozent seines jährlichen Stromverbrauchs mit der Anlage decken will. Die Anlage ist zudem ein kleiner Schritt auf dem Weg der Stadt Baden, bis 2050 klimaneutral zu werden. «Noch hinken wir bei der Solarenergie etwas hinterher», gestand Stadtammann Markus Schneider. Deshalb sei die Anlage ein willkommener Beitrag. Der Stadtrat wünsche sich, dass bald viele oder gar alle Dächer in Baden Nord mit Solaranlagen ausgestattet würden, so Schneider.
150 Erdumrundungen
Die neue Solaranlage von Accelleron wurde innert acht Monaten geplant und realisiert. Die 2533 Panels der Anlage verteilen sich über vier Dächer am Standort Baden und haben eine Leistung von etwa einem Megawatt. Die Jahresproduktion der Anlage wird auf ungefähr eine Gigawattstunde geschätzt. «Das entspricht dem Verbrauch von rund 400 2-Personen-Haushalten oder etwa 150 Erdumrundungen mit einem Elektroauto», erläuterte Müller. In einer Zeit, in welcher der Klimawandel und die Energiewende immer dringlicher werden, ist die Einweihung der grössten Solaranlage der Stadt Baden ein Beispiel für die Möglichkeiten der nachhaltigen Energieerzeugung im industriellen Massstab.
Die rund 30 Gäste wurden im Anschluss an die Eröffnungsrede auf eine Führung durch die Werkhallen des Unternehmens geleitet. Dort konnten sie einen Einblick in die Herstellung von Turboladern erhalten, einen Bereich, in dem Accelleron mit über 100 Servicestandorten auf der ganzen Welt führend ist. «Obwohl Accelleron erst seit eineinhalb Jahren unabhängig ist», so Herbert Müller, «haben wir eine lange Geschichte.» Vor genau 100 Jahren wurde der erste Turbolader in Baden verkauft. Turbolader nutzen die Energie aus den Abgasen von Verbrennungsmotoren, um die Luft zu verdichten, die dem Motor zugefügt wird. So lässt sich die Effizienz von Verbrennungsmotoren um circa 10 Prozent steigern. Die Turbolader von Accelleron werden mehrheitlich in Grossmotoren auf Schiffen und Zügen eingesetzt.
Am Ende der Zeremonie schnitten Markus Schneider und Herbert Müller das Band durch, womit die neue Anlage symbolisch eingeweiht war.