Der Frühling kam nach der Pause

Voll war am Samstagabend der Festsaal der Würenlinger Dorfschüür, wo die Bläser zusammen mit dem Akkordeonisten Sven Angelo Mindeci ihr neues Programm «Quattro Stagioni» spielten. Das vom Kulturkreis Würenlingen veranstaltete Konzert begannen die Musiker mit dem «Herbst» aus Antonio Vivaldis «Vier Jahreszeiten». Sicher keine überraschende Stückwahl, aber dank der Orchestrierung tat sich eine eher ungewohnte Klangwelt auf.

Das Vorhaben der Musiker, «ohne Pinsel malen» zu wollen, gelang vorzüglich. Vom italienischen Barock wechselten sie über den Atlantik und über den Äquator nach Argentinien, wo Komponist Astor Piazzolla im 20. Jahrhundert ebenfalls die Jahreszeiten vertont hat. Mit Hits aus dem Musical «Frozen» ging es weiter in den nordamerikanischen Winter.

Nach der Pause folgte der Frühling. Man fühlte sich an einen Alpaufzug versetzt, als die fünf Bläser und der Akkordeonist mit Talerschwingen, Alphorn und «Lueget vo Bärge und Tal» einen Abstecher in die Schweizer Folklore machten. Auch Jazz, Tango Nuevo und Filmmusik standen auf dem Programm, mit von den Musikern selbst arrangierten Stücken. Die meisten wurden als Aargauer Uraufführung erstmals in der Region gespielt, wie Lokalmatador Markus Hauenstein sagte. Wie man es von dem Quintett der seit 21 Jahren gemeinsam auftretenden Bläser gewohnt ist, sagten sie ihr Programm selbst an, oft zu zweit im launigen Zwiegespräch. So stritten sie sich darüber, was denn nun auf eine richtige Pizza Quattro stagioni gehöre und welche Beilage für welche Jahreszeit stehe. Die Bläser zeigten sich zufrieden, mit dem Akkordeonisten als «sechstem Rad am Wagen» in neue Klangwelten aufzubrechen. Das Pu­blikum war begeistert von der besonderen Kombination und tat das mit tosendem Applaus kund, den die Musiker mit zwei Zugaben beantworteten.