Kulturnacht mit «Hotspot» in Endingen

Die zehnte Ausgabe der Zurzibieter Kulturnacht unter dem Motto «Grenzenlos» verspricht viele kulturelle Leckerbissen – unter anderem in der Mehrzweckhalle Endingen.
Das OK: Roland Indermühle (hinten links), Iris Stritt, Karin Fischer, Tamara Krieger, Priska Vago, Daniel Müller und Florence Anliker (vorne links) mit Anja Isele. (Bild: zVg)

In der Jubiläumsausgabe der Kulturnacht Zurzibiet-Küssaberg vom Samstag, 4. Mai, gibt es beidseits des Rheins über 130 Kulturangebote an 50 Schauplätzen zu erleben. Von Ausstellungen über Musik, Tanz und Theater bis zu Lesungen, Workshops und Degustationen – der Anlass lockt mit einem vielfältigen Programm, das um 16 Uhr startet und bis Mitternacht andauert. Die Besucherinnen und Besucher werden gratis mit Shuttlebussen transportiert und können zudem die Rheinfähre Barz zwischen Rietheim und Kadelburg nutzen.

Premiere: Endingen im Mittelpunkt
Obwohl der Schwerpunkt der Kulturnacht im Rheintal liegt, waren von Beginn an Gemeinden aus dem Aare- und Surbtal vertreten. Für den zehnten Geburtstag haben sich die inzwischen als Verein agierenden Organisatorinnen und Organisatoren unter Leitung von OK-Präsident Roland Indermühle das Motto «Kulturnacht Grenzenlos» vorgenommen. Erstmals als «Hotspot» dabei ist die Mehrzweckhalle Endingen, wo zwölf Künstlerinnen und Künstler eine breite Palette von eigenen Werken präsentieren, darunter OK-Mitglied Tamara Krieger, von schwarzweiss über bunt und von figurativ bis hin zu abstrakt. Für die Festwirtschaft zeichnet die Musikgesellschaft Endingen verantwortlich, Unterhaltung bieten die Konzerteinlagen des Blechbläserquintetts «Generell5»mit dem Endinger Markus Hauenstein.

Zusätzlich gibt es Führungen im Mikwe (jüdisches Tauchbad) in Endingen. In Lengnau zeigt das Dorfmuseum von Karl Albiez gezeichnete Dorfansichten, die mit aktuellen Fotografien ergänzt sind. In Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis Surbtal werden Fotografien zum Thema «Gegensätze» ausgestellt; Schülerinnen und Schüler tragen Texte dazu vor.

Jodler und alte Feuerwehrautos vom Surbtal in Bad Zurzach
Vertreterinnen und Vertreter aus den Surbtal-Gemeinden präsentieren sich ausserdem an anderen Orten. So werden alte Feuerwehrautos aus dem Museum für Feuerwehr, Handwerk, Landwirtschaft (Endingen) in Bad Zurzach zu sehen sein. Der Jodelklub Echo vom Surbtal (Endingen) singt zusammen mit dem Jodlerklub vom Studenland (Wislikofen) und dem Jodelklub am Rhy (Bad Zurzach) in der Reformierten Kirche Bad Zurzach. Dies im Rahmen der Kulturnacht-Konzerte, die ausserdem in Klingnau und Reckingen stattfinden.

Von der Museumsnacht zur Kulturnacht
Seinen Ursprung hat das Angebot in der Idee von zwei Verkehrsdirektorinnen in Bad Zurzach und Küssaberg ennet dem Rhein. Vor zwanzig Jahren fanden sie, was in Basel, Zürich oder Bern als Museumsnacht veranstaltet werde, sollte auch im Zurzibiet und in angrenzenden deutschen Gemeinden Anklang finden. Da die Region kaum grosse Museen hat, die eine grosse Besucherschar empfangen können, entwarfen sie das Konzept der Kulturnacht.

Am Freitag 1. April 2005 wurde die Rheinbrücke Bad Zurzach–Rheinheim für den Eröffnungsakt der ersten Kulturnacht Zurzibiet-Küssaberg gesperrt. Seither ist der im Rhythmus von zwei Jahren stattfindende Anlass kaum mehr aus dem Kulturleben der Region wegzudenken. Der Wechsel von den ungeraden auf die geraden Jahre ergab sich wegen der pandemiebedingten Verschiebung von 2021 auf 2022.

«Das Ziel ist eigentlich 2024 immer noch das gleiche wie 2005», sagt Roland Indermühle, «den Kulturschaffenden eine Plattform zu bieten, damit sie an ein neues Publikum kommen.» Und natürlich umgekehrt, der Bevölkerung beidseits des Rheins Einblicke über die Grenzen zu ermöglichen und so den kulturellen Austausch zu fördern. Erwartet werden etwa 3000 Besuchende. Mit dabei sind auch in diesem Jahr wieder Schulklassen aus Deutschland und der Schweiz. Sie malen Bilder, die dann auf der Rheinbrücke Zurzach-Rheinheim ausgestellt werden.

kultur-nacht.ch