Zeitkapsel – Botschaften für die Nachwelt

Im Fundament des Neu- und Umbauprojektes des Regionalen Pflegezentrums Baden (RPB) wird eine Schatztruhe für die Nachwelt aufbewahrt.
Reto von Allmen übergiesst die Zeitkapsel mit Beton. (Bild: PG)

Nach dem Spatenstich vom vergangenen Juli lud das Regionale Pflegezentrum Baden vergangene Woche Planende, Mitglieder des Verwaltungsrates, Nachbarn, Bewohnende und Mitarbeitende zur Grundsteinlegung ein. In seiner Begrüssung bezeichnete RPB-Direktor Hans Schwendeler das Befüllen der Zeitkapsel als historischen Moment, mit dem gleichzeitig die Zukunft eingeläutet werde. Das RPB wird künftig in Baden etablierte, neue und erweiterte Dienstleistungen in den Bereichen «Wohnen, Pflegen und Sterben» anbieten. Das Vorhaben umfasst verschiedene Neu- und Umbauten. Es werden insgesamt rund 300 Pflegebetten sowie 82 Alterswohnungen und vier Alters-Wohngemeinschaften entstehen. Das mit 160 Millionen Franken veranschlagte Projekt beinhaltet nebst der Erneuerung und Erweiterung der Pflegeeinrichtung auch zusätzliche Angebote wie Ladengeschäfte und gastronomische Einrichtungen, einen Spielplatz und ein öffentliches Tiergehege, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen werden. Läuft alles nach Plan, sind die neuen Pflegetrakte sowie die Alterswohnungen 2026 bezugsbereit. Im Anschluss werden das «Palace», das altehrwürdige Gebäude sowie das Haus «Résidence» dem neuen Standard angepasst und modernisiert.

Die Geschichte weiterschreiben
In ihrer Grussbotschaft zeigte sich Badens Frau Vizeammann und Präsidentin des RPB-Verwaltungsrates, Regula Dell’Anno beeindruckt vom bereits sichtbaren Baufortschritt und bedankte sich bei den Nachbarn, den Bewohnenden und den Mitarbeitenden für das Verständnis hinsichtlich der Einschränkungen, die die Bauarbeiten mit sich bringen.

Nach dem Befüllen der Zeitkapsel durch Reto von Allmen, Hans Schwendeler und Regula Dell’Anno kann der Deckel verlötet werden. (Bild: PG)

Das historische Gebäude, das seit über 100 Jahren der Krankenpflege dient, hat einen geschichtlichen Hintergrund. «An der Strasse nach Wettingen, ausserhalb der Stadtmauern, entstand im 15. Jahrhundert das – ursprünglich für Aussätzige gedachte – ‹Siechenhaus›, in dem später auch Alte, Arme und Waisen wohnten. Jetzt soll aber die Geschichte weitergeschrieben werden. Das im Entstehen begriffene Projekt, im Zentrum der Gemeinden Baden und Wettingen, ja sogar inmitten des Bezirks Baden, soll künftig für den Austausch zwischen den Generationen stehen und nach der Fertigstellung zum Verweilen einladen», so die engagierte VR-Präsidentin.

Was liegt in der Zeitkapsel?
Noch bevor die Zeitkapsel verschlossen, mit dem Baukran an ihren Bestimmungsort herabgelassen und mit frischem Beton übergossen wurde, gestaltete sich das Befüllen derselben zu einer für die Teilnehmenden eindrücklichen Zeremonie. Den Reigen eröffnete Direktor Hans Schwendeler. Nebst einer aktuellen Tageszeitung, dem noch zu genehmigenden Geschäftsbericht und etwas Kleingeld, war es ihm ein Anliegen, auch das aus dem Leitbild entwickelte Credo, das eine verantwortungsvolle, kompetente Pflege und Betreuung der Bewohnenden durch die Mitarbeitenden beinhaltet, für die Nachwelt zu hinterlegen. Seitens der Planenden steuerte Hans-Peter Baumli (Graber Pulver Architekten AG) Bilder des Spatenstichs und Baupläne bei. Bevor Reto von Allmen (Arcanus AG, Baumanagement) der Zeitkapsel einen Bauhelm hinzufügte, erinnerte er Direktor Hans Schwendeler daran, dass dieser besondere Hausbau insgesamt fünf Feste nach sich zieht. Nebst Spatenstich und Grundsteinlegung gelte es, dereinst auch das Richtfest, die Einweihung sowie die anlässlich des Spatenstichs in Aussicht gestellte Baumpflanzung auszurichten. Noch bevor die durch Bewohnende und Mitarbeitende gestalteten Karten, Zeichnungen sowie eine CD in die Zeitkapsel gelegt wurden, ergänzte von Allmen den Inhalt mit Termin- und Etappierplänen sowie dem Kostenvoranschlag. Nach getaner Arbeit wandte man sich dem vom RPB offerierten Umtrunk zu.