Vor 50 Jahren als Sport- und Erholungszentrum eröffnet, hat das Wettinger Tägi – das heute auch als Eventzentrum firmiert – eine weitere Erneuerungs- und Sanierungsetappe abgeschlossen: jene des Gartenbads. Ein bereits auf die letzte Saison hin saniertes Nichtschwimmerbecken sorgt mit einem Strömungskanal, Sprudelliegen, Wasserpilz und Rutschbahn für Spass und Entspannung. Und nun erstrahlt das 50-Meter-Becken mit seinen acht Bahnen in neuem Glanz, was wörtlich zu nehmen ist. «Wir haben das Becken mit Chromstahl ausgekleidet, was ihm ein ganz neues Design gibt», sagt Urs Kamberger, CEO Tägi AG. Weshalb Chromstahl? Bruno Sieber von der ausführenden Firma Beck Schwimmbadbau AG sagt: «Die Alternative wäre eine Folienlösung gewesen. Die hält im Gegensatz zu einer Chromstahlauskleidung nicht 60, sondern maximal 15 Jahre und bringt einen grösseren, mit Chemie belasteten Unterhalt mit sich.»
30 Liter Frischwasser pro Person
Auffällig ist die neue Umrandung des Schwimmbeckens, die von einer breiten Rinne gekrönt ist und den Wasserspiegel einige Zentimeter höher macht. «Das gefilterte Wasser wird am Beckenboden eingeleitet und fliesst durch diese Rinne ab», erklärt Kamberger. Die neuen modernen Wasseraufbereitungsanlagen wurden 2022 im ersten Sanierungsschritt realisiert. Trotz aktueller Technik: Pro Badegast müssen den Becken aus Hygienegründen rund 30 Liter Frischwasser zugeführt werden, die aus einer Grundwasserquelle stammen.
Ein noch höherer Beckenrand – wie lässt sich das mit der Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrende vereinbaren? Kamberger: «Uns ist bewusst, wie wichtig Schwimmen für querschnittsgelähmte Menschen ist. Und wir haben für die Betroffenen spezielle Lifte beschafft, mit denen sie in das Schwimmer- und in das Nichtschwimmerbecken gelangen.» Ein Chromstahleinsatz macht ein Becken kleiner. Was heisst das für Schwimmwettkämpfe? CEO Kamberger und Gemeindeammann Roland Kuster in seiner Funktion als Verwaltungsratspräsident des Tägi schmunzeln. Tatsächlich musste eine Stirnseite des Beckens abgebrochen und neu betoniert werden. «So ist das Becken wieder exakt 50 Meter lang und weiterhin für regionale Wettkämpfe homologiert», sagt Kamberger. Das ist Kuster wichtig. «Das Tägi soll mit all seinen Angeboten eine regionale Drehscheibe im Sport-, Kultur- und Eventbereich sein und bleiben – ein Stern, der weit und hell leuchtet.» Wie steht es um die Kosten? Kuster: «Budgetiert waren 9,5 Millionen Franken. Die Summe können wir einhalten und bekommen, was wir bestellt haben.» Eine erfreuliche Botschaft an die Badegäste hat CEO Kamberger: «2024 gibt es keine Preiserhöhungen.»
Jubiläumsfest vom 7. bis 9. Juni
50 Jahre Tägi – das will gefeiert werden. Speziell an diesem Jubiläum: 1974 fiel die Einweihungsfeier auf denselben Wochentag wie das aktuelle Jubiläum. So startet das Fest am Freitag, 7. Juni, mit einem Tag der offenen Tür, verschiedenen Events und mit Gratiseintritt. 50 Jahre Tägi heisst für die Festorganisatorinnen und -organisatoren Geschichte, Freizeit und Sport – ein Anlass für alle. Im dicht getakteten Programm von Samstag und Sonntag (Eintritt mit Tagespass) präsentieren sich Künstlerinnen und Künstler, aber auch Sportgrössen. Bei Letzteren sticht Wasserspringerin Michelle Heimberg aus Fislisbach heraus. Die Europameisterin ab dem Einmeterbrett und Finalistin an den Olympischen Spielen 2022 in Tokio führt mit Interessierten aus dem Publikum Kurztrainings durch. Im Bereich Show und Unterhaltung entspricht das Programm Gemeindeammann Kusters Vorstellung eines Tägi als hell leuchtender Stern. Vier Namen sind Claudio Zuccolini, Bligg, Schwiizergoofe und die Pepe-Lienhard-Big-Band.