Ein Fest für die ganze Dorfgemeinschaft

Nach acht Jahren Pause und mehrjähriger Vorbereitung steht vom 14. bis 16. Juni das Killwangner Fäscht auf dem Programm.
Feiern für den Dorfzusammenhalt: Nach achtjähriger Pause beginnt am 14. Juni das Dorffest «Killwange läbt».

Vom 14. bis 16. Juni wird in Killwangen das Dorffest gefeiert – das erste seit acht Jahren. Inzwischen sind die letzten organisatorischen Details geklärt, der Aufbau ist in vollem Gang und weitestgehend abgeschlossen. Die Betreiberinnen und Betreiber der elf Feststände wurden in den Bereichen Hygiene, Deklarationspflichten sowie Jugendschutz und Alkohol unterwiesen und sind nun bestens auf das dreitägige Fest vorbereitet. «Jetzt ist nur noch das Wetter ein Thema», meint Christian Thomann, OK-Mitglied und Verantwortlicher für das Ressort Bau und Technik. «Sollte es in den Tagen vor dem Dorffest weiter regnen, werden wir zusätzliche Massnahmen ergreifen müssen.»

Dabei ist das Fest gut auf regnerisches Wetter vorbereitet: In dem 630 Quadratmeter grossen Festzelt auf der Wiese an der Kirchstrasse finden sich neben dem Bühnenbereich etwa 300 Sitzplätze, und die Feststände sind fast ausnahmslos sowohl von aussen als auch von innen zugänglich. Die Gemeinde Killwangen lässt sich das Dorffest rund 35 000 Franken kosten, zuzüglich eines erfreulich grossen Sponsorenbeitrags, wie Martin Kreuzmann, OK-Präsident, meint.

Das Organisationskomitee des Dorffests (hinten, von links): Martin Kreuzmann, Sandra Spring, Kevin Busslinger, Christian Thomann und Christoph Rigert. Vorn, von links: Sibylle Müller und Tamara Thomann. (Bild: zVg)

Einheimische kulturelle Perlen
Die Bevölkerung Killwangens hat den Festführer mit dem gesamten Programm für das Dorffest bereits erhalten. Ausserdem finden Interessierte das gesamte Festprogramm online unter killwangeläbt.ch.

Den musikalischen Auftakt am Freitagabend macht Restless. Die Band aus der Region Baden dürfte einigen von ihren Auftritten an der Badenfahrt bekannt sein. Danach treten mit der Band Eisenstein erstmals Kunstschaffende aus Killwangen auf.

Eines der Programmhighlights ist der Auftritt des Killwanger Rappers Leandro Bertolino. Für seinen Song «Still got a Mic» wurde der 17-Jährige letztes Jahr mit dem «Kleinen Prix Walo» – einem der höchsten Auszeichnungen im Schweizer Unterhaltungsgeschäft – in der Sparte Hip-Hop ausgezeichnet. Leandro Bertolino veröffentlicht seine Musik unter dem Namen L.A.B. Er ist am Samstagabend ab 18 Uhr auf der Festbühne zu sehen. Am späteren Abend gehört die Bühne dann dem Alleinunterhalter Sandro Hoffmann aus Österreich, der im deutschsprachigen Raum zu den erfolgreichsten Kunstschaffenden in dieser Sparte zählt.

Am Sonntag geht es am Dorffest dann etwas ruhiger her. Ausnahmen sind der Handharmonika-«Spielplausch» am Mittag und das Wettrennen zur Ermittlung des schnellsten Festbesuchers oder der schnellsten Festbesucherin.

Fussball und Feiern
Das Killwangner Fäscht lockt aber nicht nur mit Musik und Festbeizen. Daneben gibt es ein Rahmenprogramm, bei dem vor allem die jüngeren Festbesuchenden auf ihre Kosten kommen. Den Auftakt des Rahmenprogramms macht aber der Neuzuzügeranlass am Freitagabend, bei dem frischgebackene Killwangerinnen und Killwanger die Gemeinde in entspannter Atmosphäre kennenlernen können. Am Samstag findet ein Plauschturnier mit verschiedenen Posten und sportlichen Aktivitäten statt. Der Pétanque-Club zeigt Interessierten gern die Finessen dieses Boule-Spiels. Auch Vereine aus dem Nachbardorf tragen zum Gelingen des Killwangner Fäschts bei. Beim Spreitenbacher Red-Horses-Club können die Gäste selbst Hufeisen werfen und diesen traditionellen amerikanischen Sport kennenlernen.

Für Diskussionen im Vorfeld des Fests sorgte das EM-Fussballspiel zwischen der Schweiz und Ungarn, das am Samstagnachmittag während des Fests stattfindet. «Nicht alle im OK waren am Anfang davon überzeugt, das Spiel zu übertragen», erklärt Martin Kreuzmann. Für ihn und die anderen Fussballfans im OK war klar, dass im Anschluss an den sportlichen Parcours das EM-Gruppenspiel Ungarn gegen die Schweiz im Festzelt auf Grossleinwand gezeigt werden muss. «Am Ende haben sich die Fussballfans durchgesetzt», ergänzt Christian Thomann.

Breite Beteiligung
Genügend Betreiberinnen und Betreiber für die Feststände zu finden, war dagegen kein Problem. «Eigentlich alle Vereine im Dorf machen mit», sagt Martin Kreuzmann erfreut. «Einige Vereine, die selbst keinen Stand betreiben, wirken beispielsweise am Samstag beim Parcours mit.» Insgesamt habe die Rückmeldung der Vereine die Erwartungen des OK übertroffen, und sogar einige Vereine aus Spreitenbach engagierten sich am Killwangner Fäscht.

Möglicherweise war das neue Partizipationsmodell ausschlaggebend für das breite Echo der Vereine. Dieses sieht vor, dass die teilnehmenden Vereine für ihren Stand keine finanzielle Abgabe oder Entschädigung zu leisten haben. Stattdessen beteiligen sich die Betreibenden der Festbeizen am Auf- und Abbau der Festinfrastruktur sowie beim Auf- und Abräumen. Ausserdem kommt der Erlös aus dem Verkauf von Getränken und Speisen vollumfänglich den beteiligten Vereinen zugute. Die Festbetreiber sind Vereine und Private aus Killwangen und/oder Spreitenbach. Die Getränke werden bei einem Lieferanten bezogen und zu einem Einheitspreis vertrieben.