Souverän sagt Ja zum «neuen Bahnhof»

49 Stimmberechtigte nahmen an der Sommergmeind teil. Am meisten diskutiert wurde über neue Häckselgebühren und eine Strassenbeleuchtung.
49 von 764 Stimmberechtigten kamen in die Mehrzweckhalle. (Bilder: chr)

Im Zentrum der Versammlung standen zwei Verpflichtungskredite für die Sanierung der Dorfstrasse sowie die Neugestaltung der Bushaltestelle neben dem geplanten Dorfladen. Sie wurden von Vizeammann Urs Rey als Ressortchef Bau und Planung präsentiert. «Wird die Bushaltestelle danach behindertengerecht sein?», fragte ein Bürger. Rey erklärte, die Pflästerung sei so ausgestaltet, dass die Passage mit einem Rollstuhl problemlos möglich sei. Die Barrierefreiheit der Bushaltestelle sei jedoch Sache des Kantons, er werde diesen Punkt noch abklären. Nach dem einstimmigen Ja für den 180 000-Franken-Kredit sagte Rey mit einem Augenzwinkern, er freue sich auf den «neuen Freienwiler Bahnhof».

Gemeinderätin Prisca Hubschmid präsentiert die Rechnung 2023.

Geteilte Meinungen
«Sie wissen, wie schlecht der Zustand der südlichen Dorfstrasse ist», sagte Rey zur geplanten Sanierung für 845 000 Franken. Der eigentliche Strassenbau kostet nur etwa 330 000 Franken, der Rest verteilt sich auf Abwasser (369 000 Franken) und Trinkwasser (146 000 Franken). Weitere rund 195 000 Franken wird die Elektra investieren. Zudem sollen zusätzliche Strassenlampen für eine bessere Beleuchtung sorgen. Dieser Vorschlag stiess auf geteilte Meinungen: «Wir haben Fledermäuse und andere Tiere, welche die Dunkelheit schätzen», sagte eine Stimmbürgerin. Eine andere entgegnete, fehlendes Licht stelle eine Gefahr dar, weil man stolpern könne. Urs Rey versprach, die Situation noch mit den Anwohnenden anzuschauen. Der Entscheid für den Kredit fiel grossmehrheitlich ohne Gegenstimme.

Bei der Präsentation des Rechenschaftsberichts 2023 erwähnte Gemeinderat Gaudenz Schärer, dass die Bewohnerzahl leicht auf 1122 Personen angewachsen sei, vor allem aufgrund der Zunahme der ausländischen Bevölkerung auf 163 Personen.

Gemeinderätin Prisca Hubschmid präsentierte die Rechnung, deren Aufwandüberschuss statt 216 000 Franken nur 51 000 Franken betrug, auch wegen unerwartet hoher Einkommens- und Vermögenssteuereinnahmen. Ein grosser Aufwandüberschuss von 49 000 Franken fiel bei der Holzschnitzelheizung an. Das wegen grösserer Reparaturen und der Heizölkosten, die während des Ausfalls entstanden seien, wie Hubschmid erklärte. Die Versammlung genehmigte die Rechnung einstimmig.

Häckselgebühren im Fokus
Auch das revidierte Abfallreglement wurde von Hubschmid vorgestellt. Der bisher gratis erbrachte Häckseldienst soll 30 Franken pro angebrochene 15 Minuten kosten. Ebenso sollen die Grünguttaxen leicht erhöht werden. Der Antrag eines Stimmberechtigten, den Häckseldienst weiterhin gratis anzubieten, erhielt nur 17 Stimmen, das gegenüber 30 Stimmen für die Version des Gemeinderats. In der Schlussabstimmung wurde das neue Abfallreglement grossmehrheitlich mit 9 Gegenstimmen gutgeheissen.

Vizeammann Urs Rey präsentierte die Kreditabrechnung für die Sanierungen im alten Schulhaus, die einstimmig angenommen wurde. Zusätzlich zu der von einer Versicherung bezahlten Reparatur eines Wasserschadens im Untergeschoss wurden weitere Sanierungs- und Malerarbeiten in Höhe von 78 600 Franken vorgenommen. «Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass wir das alte Schulhaus bald noch weiter sanieren müssen», sagte Rey, denn die letzte grosse Sanierung gehe auf die 1980er-Jahre zurück.

Bestattung auch für «Sternenkinder»
Das von Gemeinderat Manuel Oeschger vorgestellte und angepasste Friedhofs- und Bestattungsreglement winkte die Versammlung einstimmig durch. Es sieht vor, dass «Sternenkinder», also vor der 23. Schwangerschaftswoche tot geborene Kinder, ebenfalls Anrecht auf eine Bestattung haben. Weiter wurde das Höchstalter für Kindergräber von 7 auf 16 Jahre erhöht. Anstelle des heutigen Hundeverbots soll neu Leinenpflicht gelten. Die Gebühr für das Gemeinschaftsgrab wird für Auswärtige von 500 auf 800 Franken erhöht.

Das neue Gebührenreglement wurde grossmehrheitlich mit zwei Gegenstimmen angenommen. Es sieht unter anderem neue Mahngebühren und Schreibgebühren für Bussenverfügungen vor. Wie das Bestattungsreglement tritt das Gebührenreglement auf den 1. Januar 2025 in Kraft.

Nach 90 Minuten kam Gemeindeammann Othmar Suter zum zehnten und letzten Traktandum. Unter «Verschiedenes» gratulierte er dem Ende Juli austretenden Lernenden Janis Seeburger zum erfolgreichen Abschluss seiner Lehre in der Gemeindeverwaltung und informierte über anstehende Termine wie die Bundesfeier im Schützenhaus.