Yanis Garnitschnig (17) und Fabris Frühauf (18) sind Kantischüler und verbrachten ihren Mittag einmal in einem Raum, in dem ein Klavier stand. «Wir witzelten zusammen, dass wir eigentlich beim jährlichen Sommernachtsfest der Kanti mitmachen und als Band auftreten könnten», sagt Yanis. Die Idee blieb in ihren Köpfen hängen, und irgendwann wurde diese spontane Witzelei Realität, und die beiden Jungs begannen zu proben. Ende August hatten sie dann ihren ersten Auftritt vor Publikum. Sie spielten Coversongs wie «Wonderwall» von Oasis oder «Great Balls of Fire» von Jerry Lee Lewis. Das war vor zwei Jahren.
Die Band Hecht als grosses Vorbild
Mittlerweile ist viel passiert, und die ambitionierten Jungs haben drei Songs auf Spotify sowie anderen Streamingplattformen veröffentlicht. Und es werden immer mehr. Die zwei Kantischüler produzieren sämtliche Lieder selbst. «Wir schauen, für welchen Song welche Instrumente passen, und entscheiden dann, wie wir den Song spielen. Am liebsten spielen wir beide Gitarre. Wir experimentieren zudem mit Keyboardsounds, Klavier oder mit einem elektronischen Schlagzeug. Grundsätzlich spielen wir alles live», bestätigen beide.
Die Inspiration für die Texte holen sie sich aus dem Alltag oder von ihrem Vorbild, der Band Hecht. Hecht habe es geschafft, durch ihre authentische und emotionale Musik eine tiefe Verbindung zu den Hörerinnen und Hörern herzustellen, sind sich beide einig. «Das beabsichtigen wir ebenfalls», sagt Fabris. Die beiden setzen auf schweizerdeutsche Texte. «Wir wollen etwas schaffen, damit die Leute mitsingen können. Wir verfolgen mit unserer Musik nicht das Ziel, international aufzutreten. Deshalb dachten wir, dass wir mit unserer Muttersprache am besten unterwegs sind. Die ersten zwei Songs ‹Mariechäfer› und ‹Here Stah› waren dann ein erfolgreicher Versuch unseres Songwritings.»
Der aktuelle Song «En Traum» erzählt die Geschichte von zwei Personen, die sich nicht näherkommen können, obwohl sie sich das sehnlichst wünschen. Die äusseren Umstände verhindern, dass sie zueinanderfinden, und machen ihre Verbindung zu einem unerfüllten Traum. Er ist seit Anfang Juni auf allen Streamingplattformen verfügbar.
Von früh aufstehen kann kein Rede sein
Inzwischen hat die Band auch einen Namen: Earlyup. Obschon die Jungs ausschliesslich schweizerdeutsche Texte verarbeiten, haben sie auf einen englischen Namen gesetzt. Zudem heisse Fabris mit Nachnamen Frühauf, der Name klinge sehr eingängig, und man könne sich diesen gut merken. «Aber das mit dem frühen Aufstehen, das nehmen wir nicht so ernst», sagen beide lachend.
Bühnenerfahrung sammeln
Earlyup haben bereits einige Bekanntheit erlangt. Anfang Mai durften sie, anlässlich der Rock- und Jazznight, zum zweiten Mal im «Werkk» in Baden vor Publikum spielen. Ausserdem ist der Auftritt auf der Piazza-Piante-Bühne anlässlich der Badenfahrt im letzten Jahr vielen noch in guter Erinnerung. «Uns kann man auch live hören und sehen am Gäbifäscht am 23. August in Gebenstorf. Das wird bis jetzt unser grösstes Konzert sein.»
Ihr allererster Auftritt sei damals ziemlich chaotisch verlaufen. Inzwischen habe sich Earlyup etwas etabliert, sie seien eingespielt, aber es gebe sicher noch viel zu lernen. Die Band ist zwischenzeitlich bei der Agentur Ourstage registriert. Ziel der beiden jungen Musiker ist es, einmal in der grössten Musikhalle der Schweiz, dem Hallenstadion, zu spielen.
Bis es so weit ist, sind Earlyup weiterhin in der hiesigen Musikszene aktiv. «Wir sind oft mit anderen Bands unterwegs, haben gute Freundschaften geschlossen.» Gemeinsam Musik zu machen und Spass zu haben, stehe dabei im Vordergrund. Daneben stand für die Schüler gerade noch die Maturaarbeit auf dem Programm. «Wir arbeiten derzeit an einem Album, das im November erscheint», bestätigen beide. «Zum Glück erhalten wir Unterstützung von Nicolas Niedermann, unserer Betreuungslehrperson. Er ist es auch, der uns die Möglichkeit gibt, im hauseigenen Bandraum der Kanti Wettingen zu proben.»
Nächstes Konzert: 23. August, 19 Uhr
Gäbifäscht, earlyup.ch