Auch andere stehen schlecht auf

Der Werkhoftalk des Handels- und Gewerbevereins Wettingen vermittelte einen informativen Einblick zum Thema Berufsmeisterschaft.
Einblick in die Berufswelt beim Werkhoftalk. (Bild: pg)

Mit einer mobilen Bühne und der erforderlichen Unterhaltungstechnik war im Werkhof der Hächler AG alles vorbereitet, sodass die Teilnehmenden am Werkhoftalk des Handels- und Gewerbevereins (HGV) Wettingen einen informativen und geselligen Abend verbringen konnten. Etwa 80 Mitglieder durfte Co-Präsident Fritz Krähenbühl bei ausgezeichneten äusseren Bedingungen begrüssen.

Fritz Krähenbühl erinnerte einleitend daran, dass der HGV dieses Jahr das Projekt «Schule trifft Wirtschaft» zum Fokusthema bestimmt habe. Dabei geht es darum, den Schülerinnen und Schülern einen realistischen Einblick in verschiedene Berufe zu verschaffen und aufzuzeigen, dass es neben einem Studium andere spannende und erfüllende Karrierewege gibt. Er rief die Unternehmerinnen und Unternehmer dazu auf, sich am zweiten Teil der Veranstaltung vom 24. September zu beteiligen. «Wir dürfen uns nicht nur beklagen, dass wir keine Lernenden finden. Um Schulabgänger auf unsere Berufe und die damit verbundene Berufslehre aufmerksam zu machen, müssen wir aktiv sein», forderte Fritz Krähenbühl.

Talente benötigen Motivation
Einen passenden Beruf zu wählen und eine Lehrstelle zu finden, erfordern Durchhaltewillen und Motivation. Seitens Swiss Skills, einer 1953 gegründeten Organisation, die Berufsmeisterschaften in der Schweiz fördert und jungen Berufsleuten die Teilnahme an der internationalen Berufsmeisterschaft World Skills ermöglicht, zeigte Nicole Steiner ihre diesbezüglichen Tätigkeiten auf. «Mit Mission Future richtet sich Swiss Skills sowohl an Jugendliche im Berufsorientierungsprozess als auch an Lernende», so Nicole Steiner. Dabei verwies sie auf die Schwerpunkte Inspiration und Motivation, aber ebenso auf die Entwicklung, die Förderung und die Sichtbarmachung. «Junge Talente brauchen Motivation», so Nicole Steiner weiter, und sie empfahl den Ausbildenden sowie den Eltern und Schülern den Besuch der Swiss Skills vom 17. bis 21. September 2025 in Bern. Der Anlass ist eine einzigartige Plattform für die Vielfalt der Lehrberufe.

Mit Pascal Lehmann betrat danach ein Weltmeister die Bühne. 2013 hat der ehrgeizige und erfolgreiche Carrosserielackierer an den World Skills in Leipzig den Titel als Berufsweltmeister gewonnen. Eindrücklich erläuterte er dem aufmerksamen Publikum den nicht immer einfachen Weg zum Ziel. «Ich habe gelernt, strukturiert und mit einem klaren Zeitmanagement an die Arbeiten heranzugehen. In fachlicher Hinsicht habe ich Dinge erfahren, die mir sonst verborgen geblieben wären. Das war jedoch auch im Vorfeld zur Schweizer Meisterschaft der Fall. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, auf der Weltbühne zu überzeugen, und so werden in der Zeit vom 10. bis 15. September in Lyon (F) unter den 1400 Teilnehmenden aus 70 Ländern auch 45 junge Berufsleute aus der Schweiz in 41 Berufen antreten und um Weltmeistertitel kämpfen», so Pascal Lehmann.

Podium mit Benjamin Giezendanner, Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands, Zoé Boldini und Noe Johnson. (Bild: pg)

Frühaufsteher
Noch vor dem geselligen Teil des Abends überzeugte Benjamin Giezendanner, Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands und Nationalrat, in seiner Rolle als Moderator. Während des Podiums mit Zoé Boldini, ausgebildete Fachfrau Betreuung, und Noe Johnson, Maurer im zweiten Ausbildungsjahr bei der Hächler AG, beantworteten beide bereitwillig Fragen zur psychischen und physischen Belastung, zu den Erfahrungen in der Berufsschule und am Arbeitsplatz sowie zu den Freizeitaktivitäten, einer allfälligen Teilnahme an der Berufsmeisterschaft wie auch zur beruflichen Zukunft. Zur Frage nach dem beruflich bedingten frühen Tagesbeginn meinte Noe Johnson: «Auch andere Leute stehen manchmal schlecht auf», was ihm einen kräftigen Applaus einbrachte.