Zwei Hallen statt nur einer

Der nun abgeschlossene Projektwettbewerb brachte für die neue Mehrzweckhalle in Ehrendingen spannende und kreative Gestaltungsideen.
Das Siegerprojekt sieht zwei Holzbauten – die Dreifachhalle (links) und ein Schulgebäude – vor, die über ein gemeinsames Foyer erschlossen sind. (Bild: zVg)

«Unser Projektwettbewerb mit seinen zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat ein überzeugendes Siegerprojekt geliefert», sagte Frau Gemeindeammann Dorothea Frei bei der Präsentation der Beiträge letzte Woche. Der Zürcher Architekt Kuno Schumacher, der den Wettbewerb organisiert und die Jury unter dem Vorsitz von Dorothea Frei begleitet hat, skizzierte die Aufgabenstellungen, welche die Teams zu erfüllen hatten. Zum einen ging es um ein «echtes» Mehrzweckgebäude, das dem Sport, der Schule, den Vereinen und der Bevölkerung vielfältig dient. Zum anderen war eine hohe architektonische und städtebauliche Qualität gefordert, mit der sich der Neubau harmonisch in seine Umgebung einordnen soll. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gehörten ebenfalls zu den wichtigsten Anforderungen.

Der Badener Architekt Oliver Dufner war einer der Fachpreisrichter und schilderte den zahlreichen Gästen der Vernissage den Prozess der Jurierung, der mit einer Präqualifikation von 31 Planungsteams begann. Zwölf nahmen die erste Hürde und konnten am eigentlichen Wettbewerb teilnehmen. Zwei Tage lang prüfte und bewertete die Jury die eingereichten Arbeiten. «Auch wenn es ein klares Siegerprojekt gibt», erläuterte Oliver Dufner, «war der Vergleich mit den anderen elf Vorschlägen wichtig, weil er uns die Sicherheit liefert, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.»

Das Siegerprojekt
Obsiegt hat die BUR Architekten AG aus Zürich mit ihrem Projekt «Munkegaard». Der Name steht für eine 1957 vom bekannten dänischen Designer Arne Jacobson projektierten Schule im Norden von Kopenhagen. Um das geforderte Raumangebot dem Massstab der Umgebung angepasst realisieren zu können, entschieden sich die Projektverfasser als einzige Wettbewerbsteilnehmer, zwei Gebäude zu planen. Lob der Jury gab es dafür, dass die Bauten – direkt vor der heutigen Mehrzweckhalle Lägernbreite platziert – einen unmittelbaren Bezug zum Dorfkern schaffen. «Damit erhält der Neubau zusammen mit dem Bestand eine wohltuende Verdichtung zu einer gesamten Anlage sowie einen Auftritt als kommunales Zentrum für Schule, Sport und Kultur», heisst es im Jurybericht.

Der Zugang zur als Holzbau geplanten Mehrzweckhalle erfolgt durch ein eingeschossiges Foyer zwischen den beiden Gebäuden. Der transparente und helle Raum kann sowohl von den Teilnehmenden der Sportveranstaltungen als auch von den Gästen grösserer Vereins- und Musikschulveranstaltungen genutzt werden. Der interne Zugang zur Halle ist ein Geschoss tiefer als das Foyer und über eine breite Treppe erreichbar. Bergseits des Foyers liegt das Schulgebäude – ebenfalls als Holzbau konzipiert. Im Erdgeschoss befinden sich die Mehrzweck- und Musikräume der Schule, im Obergeschoss deren Werkräume.

Für die Anwohnenden ein wichtiges Thema ist die Parkierung im Zusammenhang mit Anlässen in der neuen Mehrzweckhalle. Parkplätze sehen die Planer am nördlichen sowie südlichen Rand des Geländes vor, und diese sind direkt von der Breitenstrasse aus zugänglich. Vom nördlichen Parkplatz erfolgt ausserdem die Belieferung der Küche für Grossanlässe. In diesem Zusammenhang: Die heutige Mehrzweckhalle bleibt bestehen und wird weiterhin für Events aller Art genutzt werden. Was hingegen verschwindet, ist die Aussensportfläche vor der Halle. Sie bekommt ihren neuen Platz neben den bestehenden Schulbauten in Richtung Breitenstrasse.