Ein Museum, das die Menschen verbindet

Mit einem vielfältigen Fest ­beging der Trägerverein des Museums für Feuerwehr, Handwerk und Landwirtschaft das 25-Jahr-Jubiläum.
Von links: Richard Keller, Kurt und Franziska Schmid, Ralf Werder, Benjamin Giezendanner und René Ammann. (Bild: pg)

Auf dem Festareal um das Museum im Surbtal im unweit von Endingen gelegenen Schöntal war alles bereit, um das 25-Jahr-Jubiläum gebührend zu feiern. Eröffnet wurde die Feier im Festzelt vom Füürwehrchörli aus Oftringen, das wie vor 25 Jahren den Anlass mit stimmungsvollem Gesang umrahmte. Danach ergriff OK-Präsident Richard Keller das Wort.

Namentlich durfte er den Vereinspräsidenten René Ammann, Benjamin Giezendanner, Nationalrat und Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands (AGV), Endingens Gemeindeammann Ralf Werder, den Museumseigentümer Kurt Schmid sowie zahlreiche Behördenvertretungen umliegender Gemeinden, Sponsorinnen und Sponsoren sowie alt Stände- und Regierungsrat Thomas Pfisterer und alt Stände- und Nationalrat Hansjörg Knecht begrüssen. Mit Christoph Weber war auch Museum Aargau vertreten. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich Ehrenpräsident Josef Boutellier entschuldigen. Keller bedankte sich für die Unterstützung und verwies auf das kulinarische Angebot auf dem Festgelände.

Museum sucht seinesgleichen
Danach bat Tanja Schmid, die den Jubiläumsanlass moderierte, den Vereinspräsidenten René Ammann ans Mikrofon. Ammann gewährte einen umfassenden Blick in die bewegte Geschichte des 1865 erstellten Gebäudes. Bevor der Unternehmer Walter Huber (Silo-Huber, Lengnau) die Liegenschaft erwarb, um ein Museum für die von ihm erworbenen Gegenstände zu schaffen, wurde das im Schöntal liegende Gebäude unter anderem als Spinnerei, Schreinerei und als Fabrik für Schuhschäfte genutzt. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich der spätere Eigentümer Samuel Wehrli, Unternehmer und Ehrenpräsident des AGV, Suhr, von der Liegenschaft trennen.

Zur Freude des Vereins erwarb die Unternehmerfamilie Franziska und Kurt Schmid 2022 das Museum. Kurt Schmid war eines der Gründungsmitglieder, er wirkte auch als Kassier im Vorstand. «Wir sind stolz, dass durch das Engagement der Familie Schmid die Zukunft des wohl grössten Museums dieser Art in der Schweiz gesichert ist. Damit wird der Öffentlichkeit der Zugang zu rund 60 historischen Berufen, deren Utensilien bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, ermöglicht», verkündete René Ammann. Eine umfangreiche Feuerwehrsammlung sowie die Sammlung rarer Landwirtschaftsgeräte und Maschinen runden den Besuch im Museum ab. Ammann bedankte sich beim Organisationskomitee für die Ausrichtung der Feier, bei den Museumsführern und beim Restaurator Heinrich Bischof sowie bei den Gastronomen Heidi und Alfred Hirt für ihr unermüdliches Engagement.

Erlebbare Geschichte
«Das einstige Fach ‹Geschichte› ist aus dem Lehrplan verschwunden. Vergebens sucht man im aktuellen Fach ‹Natur, Mensch, Gesellschaft› Hinweise auf die Geschichte», so der AGV-Präsident und Nationalrat Benjamin Giezendanner. «Damit das, was hier in den vergangenen 25 Jahren entstanden ist, nicht in Vergessenheit gerät, braucht es Menschen, die sich verbunden fühlen und anpacken. Menschen, die der Gesellschaft etwas zurückgeben. Wir dürfen uns nicht über den Fachkräftemangel beklagen, wenn wir nicht bereit sind, Handwerk zu zeigen. Der Gewerbeverband würde sich freuen, im Rahmen der Aargauischen Berufsschau – genau wie hier – über 50 Handwerksberufe vorzustellen. Der AGV fördert das Gewerbe und die Landwirtschaft. Wir müssen uns mit der Geschichte befassen, Institutionen wie dieses Museum fördern und die Gesellschaft zum Besuch animieren», so Giezendanner.

Die Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe des Bundesamts für Kultur bewog Ralf Werder dazu, den Anwesenden interessante Zahlen rund um die mit der Kultur verbundenen Kosten zu vermitteln. «Jeder Pariser besucht einmal im Leben den Eifelturm», so Christoph Weber in Anspielung auf eine Bemerkung von Benjamin Giezendanner hinsichtlich der Erreichbarkeit des Museums. «Die 165 Busse pro Tag erlauben es der Bevölkerung, das Museum mehrmals zu besuchen.»

Kurt Schmid bedankte sich bei allen Akteuren für die gelungene Jubiläumsfeier.