Weichenstellungen für die Zukunft

Der Gemeinderat hat die künftigen Entwicklungsschwerpunkte definiert und sich für den Entwicklungsrichtplan als Zwischenschritt entschieden.
Der Kreisel Niedermatt ist Zentrum eines Entwicklungsschwerpunkts. Auf der Brache im Vordergrund rechts sind bereits 33 Wohnungen und ein Verkaufsgeschäft bewilligt. Das Areal links der Strasse will der Gemeinderat der Wohn- und Gewerbezone zuweisen. Vis-à-vis könnte das Grundstück der Elektra dereinst zu Bauland werden. (Bild: bkr)

Ein grosses Paket an Details und Erläuterungen zum Entwicklungsrichtplan (ERP) und zum Projekt Mehrzweckhalle erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Informationsabends des Ehrendinger Gemeinderats. Was ist ein ERP und was seine Vorgeschichte? Im Sommer 2020 war die Revision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) eigentlich so weit gediehen, dass sie einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung hätte vorgelegt werden können – was damals die Coronasituation verunmöglichte.

Mit Zwischenschritt zur BNO
Ärgerlich, aber auch eine Chance, um die Anliegen der Petition «Und jetzt?» in die BNO einfliessen zu lassen. Als strategisches Arbeitsinstrument für einen Zwischenschritt zur BNO hatte sich der Gemeinderat für einen ERP entscheiden. Dieser ist zwar «nur» behördenverbindlich, zeigt aber bereits detailliert auf, welche Ziele die künftige BNO verfolgen soll. Verschiedene Punkte des ERP wurden schon letztes Jahr präsentiert und die Bevölkerung um Stellungnahmen gebeten – so zum Standort künftiger Ehrendinger Ladengeschäfte.

In der nun finalen, 78 Seiten starken Version des ERP ist dieser auf der Niedermatt zu finden. Dazu Frau Gemeindeammann Dorothea Frei: «Die Niedermatt ist in der Bevölkerung auf gutes Echo gestossen und hat den Vorteil, dass sie auch vom Unterdorf her gut erreichbar ist.»

Auf dem Bloch-Areal – um das es in der Niedermatt aktuell geht – wurde bereits im Mai ein Baugesuch für 33 Wohnungen und einen 500 Quadratmeter grossen Laden bewilligt. Übernimmt die Gemeindeversammlung die Ziele des ERP in die BNO, kann das Verkaufsgeschäft auf 1000 Quadratmeter vergrössert werden. Die Bauherrschaft hat in ihrer Planung entsprechende Vorkehrungen getroffen. «Generell ist die Niedermatt ein wichtiges Entwicklungsgebiet», sagte Frau Gemeindeammann Frei.

Vis-à-vis dem Bloch-Areal in Richtung Gipsstrasse soll die Dorfkernzone zu einer Wohn- und Gewerbezone mit Gestaltungsplanpflicht werden. Auf der anderen Seite der Landstrasse könnte aus dem heutigen Grundstück der Elektra dereinst ebenfalls Bauland entstehen.

Etliche Quadratmeter Verkaufsfläche
Auch in anderen Ehrendinger Quartieren sind im ERP Parzellen zu finden, auf denen die neue BNO eine Bautätigkeit ermöglichen soll. So im First, wo die Gemeinde gemäss Frei ein eigenes Grundstück im Baurecht für «eine qualitätsvolle Wohnüberbauung» abgeben will.

Ein anderes Thema ist das grosse Areal der heutigen Gärtnerei Schwitter an der Landstrasse. Es soll der Wohn- und Gewerbezone zugeführt werden. Bauten sind mit drei Auflagen verbunden: Gestaltungsplanpflicht, ein minimaler Gewerbeanteil von 30 Prozent, aber maximal 250 Quadratmeter an Ladenflächen.

BNO soll bis Herbst 2025 abgeschlossen sein
Eng vernetzt mit der Zonenplanung ist die künftige Gestaltung von Strassen und Plätzen – und diese wiederum ist mit dem Hochwasserschutz verzahnt. Letztere ist speziell im Unterdorf, wo der Surenbach regelmässig für überflutete Keller sorgt, ein Thema, das unter den Nägeln brennt.

Vizeamman Markus Frauchiger skizzierte den aktuellen Stand der Dinge. Für den Surenbach, dessen Sanierung 2,25 Millionen Franken kostet, wovon Bund und Kanton 1,37 Millionen Franken übernehmen, nannte er 2026 als Ausführungsjahr. Einen Terminplan für die BNO präsentierte Dorothea Frei. Dieser sieht vor, das Plan- und Vorschriftenwerk der Gemeindeversammlung im November 2025 zur Beschlussfassung vorzulegen. «Wir wollen die BNO noch in dieser Legislatur abschliessen», sagte Frei.

Der Projektwettbewerb für die Mehrzweckhalle war das Thema von Gemeinderat Iwan Mülli. Zusätzlich zu den Ausführungen anlässlich der Vorstellung des Siegerprojekts («Rundschau» vom 5. September) skizzierte er die weiteren Schritte. Bei diesen geht es um Projektoptimierungen, bei denen ein besonderes Augenmerk auf den Kosten liegt. Ziel hier: der Gemeindeversammlung im Juni 2025 den Baukredit zu unterbreiten.